Dickes Ausrufezeichen im Abstiegskampf

Brotdorf · Im Kellerduell der Hand- ball-Saarlandliga verpasste Brotdorf dem TuS Elm- Sprengen am Sonntag eine 37:27- Packung. Fans und Gegner staunten: So spielt doch kein Absteiger.

 Der Brotdorfer Christian Leinen versucht, sich gegen die Elmer Abwehr durchzusetzen. Nach seinem spektakulären Kempa-Tor zur 29:20-Führung (50. Minute) war die Gegenwehr der Gäste gebrochen.Foto: Horst Klos

Der Brotdorfer Christian Leinen versucht, sich gegen die Elmer Abwehr durchzusetzen. Nach seinem spektakulären Kempa-Tor zur 29:20-Führung (50. Minute) war die Gegenwehr der Gäste gebrochen.Foto: Horst Klos

Foto: Horst Klos

Am Ausgang des Keller-Duells in der Handball-Saarlandliga gab es bereits zuvor keine Zweifel mehr, aber jetzt ist die Klatsche perfekt: Als Elias Ebert für den TuS Brotdorf am Sonntagabend zum letzten Gegenstoß startet und den Ball mit der Schluss-Sirene zum 37:27-Sieg "einnetzt", steht die Seffersbachhalle Kopf: Der Tabellenzwölfte hat dem Tabellenelften TuS Elm-Sprengen gerade eine Lehrstunde verpasst und im Abstiegskampf ein Ausrufezeichen gesetzt.

Jubelnde Wombats auf der einen, geknickte Rabbits auf der anderen Seite des Spielfeldes - die Bilder nach dem Abpfiff sprechen Bände. Und TuS-Torwart Dominik Thome spricht das aus, was viele fühlen: "Das waren zwei ganz wichtige Punkte im Kampf um den Klassenverbleib gegen einen direkten Konkurrenten. Wir wollten den Sieg unbedingt - und wir wollten unseren Fans zeigen, was wir wirklich draufhaben", stellt Brotdorfs überragender Torwart fest und wirkt erleichtert. Der Sprung aus dem Tabellenkeller gelang seiner Mannschaft zwar (noch) nicht, aber sie kämpfte sich immerhin einen Platz nach oben und bis auf einen Zähler an den ersten Nichtabstiegsrang heran, den die enttäuschenden Gäste belegen.

Die waren nach der Partie geknickt. "Die Brotdorfer haben alles gegeben. Da hat jeder für jeden gekämpft. Bei uns war das leider nicht so", seufzt Sprengens Nummer eins Michael Göbel.

Zum Spiel: Sechs Minuten waren vorbei, da musste der von der Abwehr oft im Stich gelassene Gäste-Torwart bereits zum fünften Mal hinter sich greifen. Die 5:1-Führung baute Brotdorf über 11:6 (20.) auf 18:13 (30.) aus. Das letzte Tor vor der Pause markierte Ralf Kreibig. Der Oldie-Wombat "vernaschte" seine Gegenspieler nach Belieben, schlug fünf Mal zu und durfte in der zweiten Halbzeit pausieren.

Auch ohne den Routinier ging der Brotdorfer Tor-Reigen munter weiter. Spielmacher Matthias Böhm setzte seine Mitspieler in Szene und war mit sieben Treffern erfolgreichster Schütze. In der Abwehr unterbanden Lucian Scheid und Michael Oehm die Anspiele an den Kreis. Für die Gegenstoß-Treffer sorgte Marvin Hoff (6).

Beim TuS Brotdorf trafen alle Spieler. Beim TuS Elm-Sprengen traf nur ein Mann: Adrian Cristescu war nicht zu bremsen, aber der Rumäne kämpfte auf verlorenem Posten. Gegen die Ein-Mann-Show des 15-fachen Torschützen setzte Brotdorf Teamgeist. "Die Jungs waren bis in die Haarspitzen motiviert. Das merkte man von der ersten Minute an. Der Sieg war nie in Gefahr", schwärmte Trainer Thomas Schmitt vom Auftritt seiner Mannschaft. Nach dem spektakulären Kempa-Tor von Christian Leinen zur 29:20-Führung (50.) war Sprengens Gegenwehr endgültig gebrochen. Der Rest war Schaulaufen. "Endlich sind wir wieder als Team aufgetreten. Das Publikum war da, die Stimmung geil. So spielen wir einfach weiter, dann steigen wir definitiv nicht ab", lautet Leinens einfacher Plan, den es nun in den verbleibenden acht Spielen umzusetzen gilt.

Die Tore für den TuS Brotdorf: Matthias Böhm 7, Marvin Hoff 6, Ralf Kreibig 5, Lucian Scheid 4, Timm Reinert 3/1, Christian Leinen 3, Philipp Krangemann 3/3, Nikolas Jung 2, Michael Oehm 2, Christian Schneider 1, Elias Ebert 1.

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