Auf der Platte ist die Hölle los

Wahlen · Die 24 Stunden von Le Mans? Formel 1 in Baku? Für Motorsport-Fans im Hochwald steigt am Wochenende der wahre Höhepunkt in Wahlen. Beim 4-Stunden-Mofarennen. Dazu werden mehrere Tausend Zuschauer erwartet.

 Die tollkühnen Piloten und ihre rauchenden Kisten: Egal ob Schmuckstück oder Rostlaube, die Fahrer geben alles und bieten den Zuschauern am Sonntag ein vierstündiges Sportspektakel.Foto: eb

Die tollkühnen Piloten und ihre rauchenden Kisten: Egal ob Schmuckstück oder Rostlaube, die Fahrer geben alles und bieten den Zuschauern am Sonntag ein vierstündiges Sportspektakel.Foto: eb

Foto: eb

Die "Wahlener Platte" macht wieder von sich reden. Früher wurden dort im saarländischen Rallye-Sport bei der "Rallye Kohle & Stahl" spektakuläre Wertungsprüfungen von Walter Röhrl oder Manfred Hero gefahren, seit zehn Jahren beherrschen knatternde Motoren und der Geruch des Zweitakt-Gemischs der Mopeds mit 50 oder 80 Kubik bei den Wahlener Mofa-Rennen die Szene. Diese sind mittlerweile ebenso legendär wie die Rallyes .

An diesem Wochenende ist es wieder soweit. "Da werden die Grasfetzen nur so rumfliegen", verspricht Volker Fell, Vorsitzender des Vereins Wahlener Mofarennen. "Die Fahrer gehen beinhart zur Sache, und rund um die Piste wird die Hölle los sein." Längst haben sich die Rennen zu einem sportlichen und touristischen Höhepunkt der Region entwickelt. Bis zu 80 Teams werden an den Start gehen. Jedes Team besteht aus fünf Fahrern, darunter ein Mechaniker.

Das Fahrerlager mit Ersatzteillager und Werkstatt der Teams gleicht einem kleinen Dorf. Serienmäßige Teile gibt es kaum noch an den Mofas. Mit viel Geschick und Fantasie sind diese zusammengebaut. Mit etwa 25 Pferdestärken ausgerüstet, werden die Mofas bis zu 120 Kilometern pro Stunde schnell. "Es gibt Schmuckstücke und Rostlauben, aber Hauptsache zwei Takte spielt das Gefährt", erzählt der Vereinschef. Motocross-Maschinen über 80 Kubik sind nicht zugelassen.

Von langweiligem Tuckern über die Wiese kann keine Rede sein. Die Fahrer brauchen viel Gespür für Bremsen und Gas. "Vier Stunden nonstop auf dem Mofa Rennen zu fahren, ist echt brutal. Den Fahrern und Maschinen wird alles abverlangt", sagt Fell. Die eng geschlungene und mit einer Bergauf-Passage und Sprunghügeln präparierte Piste sieht nach dem Rennen nicht mehr wie eine Wiese aus, eher wie ein umgepflügter Acker, in dem Kartoffeln angepflanzt werden könnten.

Was jetzt noch für ein gutes Rennen fehlt? Eigentlich nur gutes Wetter. Regen würde Land unter auf der Graspiste bedeuten. Sonntags wird das Vier-Stunden-Rennen gestartet. Wer bis 18 Uhr die meisten Runden gedreht hat, ist Sieger. Gewertet wird in zwei Kategorien, bis 50 Kubik sowie bis 80 Kubik. Die Erstplatzierten erhalten Pokale, Lorbeerkränze wird es auch geben. Erstmals wird auch eine Tombola durchgeführt, bei der als Hauptpreis ein Moped KX-5 im Wert von etwa 3500 Euro winkt.

Zum Thema:

Am Rande Erstmals ist während der Veranstaltung am Samstag ab 10 Uhr ein Moped-Treffen vorgesehen. Hierzu sind Fahrer und Besitzer von Klassikern wie Kreidler, Hercules, NSU, KTM oder Puch, Honda oder Zündapp der 60er und 70er Jahre mit 50 und 80 Kubik eingeladen, um bei Benzin- oder Motorengesprächen zu fachsimpeln und sich auszutauschen. Einen Leistungsprüfstand gibt es ebenfalls. Am Samstag beginnt die Veranstaltung um 10 Uhr mit einem Frühschoppen und Teilemarkt. Ab 13 Uhr findet das freie Training statt, ab 14 Uhr das Qualifying. Ab 20 Uhr spielt die Band Hard Moods. Am Sonntag ist ab 13 Uhr Warm und um 14 Uhr Start des Vier-Stunden-Rennens. eb

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort