Neue Heimat in Wahlen gefunden

Wahlen · „In Wahlen gelingt die Integration der neuen Mitbürger bestens“, erklärte Ortsvorsteher Volker Braun bei dem Treffen, zu dem sowohl rund 50 Flüchtlinge als auch zahlreiche Helfer in der Flüchtlingsarbeit gekommen waren. Es fand ein reger Erfahrungsaustausch statt.

 Mit den neuen Mitbürgern führten Minister Jost, Bürgermeister Christ und Ortsvorsteher Braun Gespräche. Fotos: Erich Brücker

Mit den neuen Mitbürgern führten Minister Jost, Bürgermeister Christ und Ortsvorsteher Braun Gespräche. Fotos: Erich Brücker

"Danke an alle Mitbürger von Wahlen und die vielen ehrenamtlichen Helfer, die uns bislang geholfen haben, in eurem Ort gut wohnen zu können", betonte Shadi Katamish - auch im Namen seiner Ehefrau Heba Taha - bei einem Treffen von etwa 50 Flüchtlingen und dem Losheimer Helferkreis mit seinen Patinnen Judith Laux und Edith Stass-Gill an der Spitze. "Integration im ländlichen Raum" war als Motto für das Stelldichein im Clubheim des SV Wahlen-Niederlosheim am Kappwald gewählt worden. Das Ehepaar sei jetzt sehr glücklich und hätte viel Unterstützung erfahren.

"Seit wir in Deutschland sind, brauchten wir keine Angst mehr um unser Leben zu haben", sagte der 34-jährige Syrer. Seit gut sechs Monaten lebt er im Losheimer Gemeindebezirk, hat einen Deutschkurs besucht und kann sich gut verständlich machen. Dabei hilft ihm sicherlich auch, dass er gleich dem Schützenverein und der Feuerwehr beigetreten war. In Gottfried Geier vom Schützenverein und Andreas Klauck von der Feuerwehr hat er nach seinem Bekunden gute Nachbarn gefunden, die ihm ebenfalls viel Unterstützung gewährten. Stolz trägt Katamish bei dem Treffen von Landsleuten und dem Helferkreis seine Feuerwehruniform.

Zu Besuch war auch Ortsvorsteher Volker Braun , der mit Umweltminister Reinhold Jost und Bürgermeister Lothar Christ sowie KÜS-Geschäftsführer Peter Schuler besondere Gäste begrüßte.

"In Wahlen gelingt die Integration der neuen Mitbürger bestens. Es gibt ein gutes Miteinander. In Schule und Kindergarten sowie in den Vereinen sind schon etliche Neubürger gut integriert", sagte Braun.

Drei junge Frauen, die in Waldhölzbach wohnen, waren ebenfalls gekommen, schließlich spielen sie Fußball in der Frauen- und Mädchenabteilung des Verbandsligisten. "In Wahlen ist das Zusammenleben von Flüchtlingen und Einheimischen innerhalb der Gemeinde vorbildlich", sagte auch Bürgermeister Christ und zeigte sich erfreut darüber, dass dieses Treffen zustande gekommen sei.

Etliche Paten in Wahlen haben dafür gesorgt, dass die Wohnungsprobleme behoben seien und geholfen werde, wo es notwendig sei. Hier ziehe man sehr gut an einem Strang. Daher sei er guten Mutes, dass die Integration weiter enorme Fortschritte mache.

Minister Jost bemerkte, dass Integration im ländlichen Raum besser gelinge als in Ballungsgebieten. Er appellierte an die neuen Mitbürger, den ländlichen Raum anzunehmen. Dort gebe es sicherlich eher bezahlbaren Wohnraum, genügend Möglichkeiten, Kinder in Schulen und Kitas zu integrieren ebenso wie Arbeitsplätze. Als Fachkräfte, im Handwerk, in Pflegeberufen und im Bereich der Dienstleistungen sind die neuen Mitbürger gefragt.

Der Kreis der ehrenamtlichen Helfer sei auch viel größer als in einer Großstadt. Der Minister versicherte, dass die Menschen, die zu uns kommen und Hilfe brauchen, diese auch erhalten werden. Für das Saarland sei es von seiner Geschichte her Verpflichtung, den fremden Mitbürgern zu helfen. "Der Schlüssel für eine erfolgreiche Integration ist aber das Erlernen der deutschen Sprache", appellierte Jost an die neuen Mitbürger, Kursangebote anzunehmen. Und mit etwas Sprachkenntnis sei es leichter, sich in Vereine einbringen zu können.

KÜS-Geschäftsführer Peter Schuler stellte zwei Broschüren vor, die seine Gesellschaft herausgebracht hatte. In deutscher, englischer und arabischer Schrift wird den neuen Mitbürgern das Verhalten im Straßenverkehr und die Verkehrsregeln erklärt.

Dank sagte auch Samer Skhita, der mit Ehefrau zwei Kindern und seinen Eltern seit acht Monaten in Wahlen wohnt. "Uns wurde viel geholfen, dass wir unseren Alltag meistern können. Von daher werden wir auch die Sprache lernen. Dazu wollen wir uns in der dörflichen Gesellschaft integrieren", verriet der Syrer in ordentlichem Deutsch.

Bei einem gemeinsamen Essen mit Spezialitäten, die von Frauen aus Syrien zubereitet worden waren, gab es viele Gespräche mit dem Minister, der für die Integration im ländlichen Raum zuständig ist. Als Dolmetscherin fungierte Jasmin Klein.

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