SPD spricht Michael Dewald das Vertrauen aus Lernen aus der Wahlschlappe von 2014

Bardenbach · „Wir haben nicht nur geredet, sondern auch zusammen mit dem Bürgermeister gehandelt“, erklärte der Vorsitzende Michael Dewald im Rückblick auf verschiedene Projekte. Priorität haben nun das neue Feuerwehrgerätehaus in Wadrill sowie die Sanierung der Mehrzweckhalle in Lockweiler.

Alter und neuer Vorsitzender des SPD-Stadtverbandes ist Michael Dewald (Ortsverein Steinberg). Rund 80 Prozent der Delegierten sprachen ihm in der abgelaufenen Stadtverbandskonferenz erneut das Vertrauen aus. Auch die übrigen Vorstandsmitglieder wurden mit großer Stimmenzahl in ihre Ämter gewählt. Zuvor erfolgte die Entlastung des alten Vorstandes einstimmig. Von 84 möglichen Delegierten nahmen 63 an der Konferenz teil.

In seinem Rückblick sprach Dewald die Kommunal- und Bürgermeisterwahl 2014 an, den Wahlkampf , das Ergebnis und die Konsequenzen (siehe separaten Text). Weiter gab Dewald Auskunft darüber, wie die Agenda für Wadern seit der Kommunalwahl aussieht und was erreicht worden ist. Unter dem Strich genieße sowohl die Realisierung des Feuerwehrgerätehauses in Wadrill im Doppelhaushalt 2015/16 sowie die Sanierung der Mehrzweckhalle in Lockweiler Priorität. Die Kosten konnten reduziert werden, der Bürgermeister habe die Bezuschussung gesichert. "Wir haben die Weichen gestellt, nicht nur geredet, sondern auch zusammen mit dem Bürgermeister gehandelt", hob Dewald hervor. Dies betreffe auch die Sanierung der Infrastruktur, von Straßen und Brücken, denn keine Stadtratsmehrheit habe mehr Geld hierfür zur Verfügung gestellt als die jetzige.

Ein Anfang wurde laut Dewald mit der Bornstraße in Bardenbach getan. Den herausragenden Schulstandort Wadern gelte es, mit einer Ganztagsschule am Grundschulstandort Steinberg zu einer Vorreiterstellung zu verhelfen. Die Herbert-Klein-Halle sei schneller als geplant saniert worden, das Dora-Rau-Bad werde man angehen. Die Sanierung der Innenstadt Wadern werde fortgeführt mit dem Platz Montmorillon, der eine ordentliche Aufwertung erhalte. "Ernsthaftigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Besonnenheit und Entschlossenheit sollten unser künftiges Handeln bestimmen, nicht Parteitaktik, denn es liegen nicht nur schwierige Aufgaben vor uns, sondern es gilt auch unsere Partei neu aufzustellen und eine gute Politik für Wadern zu machen", schwor Dewald die Genossen auf die Zukunft sein. Gerd Schillo, Vorsitzender der SPD-Stadtratsfraktion, blickte in seinem Grußwort auf die Erfolge und Errungenschaften der Partei in den vergangenen Jahren zurück. "Wir brauchen unser Licht nicht unter den Scheffel zu stellen", betonte Schillo. Zukünftig müsse mehr denn je dem Spargedanken Rechnung getragen werden.Michael Dewald nahm beim Rückblick auf die Kommunal- und Bürgermeisterwahl 2014 kein Blatt vor den Mund: "Dieses für uns alle enttäuschende Ergebnis ist eines der schlechtesten, das wir in unserer Stadt seit Jahrzehnten erreicht haben." Nur 29,8 Prozent erreichten die Sozialdemokraten bei der Stadtratswahl. Lediglich in Steinberg (50 Prozent) sowie in Wadrill und Dagstuhl (beide über 40 Prozent) gab es Lichtblicke, zudem in Löstertal, wo sehr gut zugelegt wurde, und Bardenbach , wo seit 20 Jahren die SPD mit Christian Ritz wiederum den Ortsvorsteher stellt.

Kritik an Wahlkampagne

Die Schuld an diesem Ergebnis gab Dewald nicht der Arbeit, die im Stadtrat geleistet wurde, denn die war ebenso gut wie die des Kooperationspartners, der gut abgeschnitten und für die gleiche Politik gestanden habe. "Desaströs war es, dass wir in weiten Teilen unserer Stadt nicht kampagnenfähig waren, dass wir in den letzten beiden Wochen vor der Wahl, also genau in der Zeit, in der die Wahlen heute entschieden werden, im Wahlkampf untergegangen sind. Wir haben keinen modernen Wahlkampf gemacht, sondern einen aus dem letzten Jahrhundert", begründete er die Niederlage. Man müsse sich den Spiegel vorhalten. Nur so habe man die Chance, sich gemeinsam aus dieser misslichen Situation rauszuarbeiten, um bei kommenden Wahlen wieder erfolgreich zu sein.

Als Ergebnis der Analyse der Wahl blieb laut Dewald nur eine große Koalition der CDU mit der SPD als Juniorpartner, wobei dies eine Koalition der Verlierer gewesen wäre. Die Bevölkerung hätte dieses Bündnis wahrgenommen als den Versuch, den direkt gewählten neuen Bürgermeister zu blockieren und damit den Wählerwillen auszuhebeln. Die Fortführung der erfolgreichen Zusammenarbeit von SPD und Pro Hochwald ist aus Dewalds Sicht alternativlos, auch wenn die Partie in der Frage gespalten war.

Kooperation mit Pro Hochwald

Die Entscheidung, mit Pro Hochwald weiter zusammenzuarbeiten, basiere auf der Akzeptanz in der Bevölkerung, gegenseitigem Vertrauen und ausreichenden inhaltlichen Schnittmengen. "Diese Entscheidung habe ich zu verantworten, sie wird innerhalb und außerhalb der SPD an mir festgemacht", betonte Dewald, der seine erneute Kandidatur zum Vorsitzenden damit verband: "Wer diesen Kurs für richtig hält, für den bin ich der richtige Vorsitzende. Bei denjenigen, die den Kurs ablehnen, habe ich Verständnis, wenn sie mir das Vertrauen nicht aussprechen." Mit seiner Wahl hat seine Partei später die Gelegenheit wahrgenommen, die eingeschlagene Richtung fortzuführen.

Zum Thema:

AUF EINEN BLICK Der Vorstand des SPD-Stadtverbandes Wadern: Vorsitzender: Michael Dewald (OV Steinberg); Stellvertreter: Norbert Großmann (OV Wadrill/Gehweiler/Wedern/Reidelbach), Ulrike Hahn (OV Lockweiler/Krettnich), Gerd Schillo (OV Nunkirchen), Christian Ritz (OV Bardenbach ); Kassierer: Patrick Schneider (OV Morscholz); Schriftführer: Christian Ritz (OV Bardenbach ), Florian Buchheit (OV Nunkirchen); Pressereferentin: Edith Günther (OV Löstertal); Organisationsleiter (Karl Heinz Klasen (OV Löstertal); Internet: Erik Meyer (OV Löstertal); 60-Plus: Albert Lang (OV Büschfeld); Friedel Großmann (OV Steinberg); Jusos: Nora Wilkin (OV Steinberg), Steffen Therre (OV Wadern); Beisitzer: Winfried Klein (OV Löstertal), Peter Koch jun. (OV Lockweiler/Krettnich), Ricky Haben (OV Büschfeld), Christof Kaub, Edmund Klein, Matthias Etten (OV Wadern), Jonathan Wilkin (OV Nunkirchen). eb

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