Naturfrevel soll mit aller Härte geahndet werden

Losheim · Klaus Borger, Kreisvorsitzender der Grünen, ist fassungslos: "Einfach nur abstoßend sich an wehrlosen Tieren zu vergreifen, den Jungbibern ihre ‚Wohnung' zu zerstören und damit deren Schicksal zu besiegeln", erklärt Borger zur mutwilligen Zerstörung von Biberdämmen. Neben den zerstörten Dämmen am Losheimer Bach, über die die SZ am Freitag berichtet hatte, gibt es einen ähnlichen Fall auch im Wahnbachtal bei Morscholz, wie Borger entdeckt hat.

 Auch im Wahnbachtal wurde ein Biberdamm zerstört. Foto: Borger

Auch im Wahnbachtal wurde ein Biberdamm zerstört. Foto: Borger

Foto: Borger

Die Biber, die den Landkreis besiedeln, wurden nach Auskunft von Borger 1998 nach Beschluss des zuständigen Kreistagsausschusses durch das damalige Kreisumweltamt beim Landkreis Merzig-Wadern und mit Unterstützung von engagierten Naturschützern ausgewildert. Der Grünen-Politiker ist überzeugt: "Setzt man den Gewinn für die Natur ins Verhältnis zu den geringen ‚Schäden', die diese Tiere verursachen, überwiegt ganz eindeutig der Vorteil, der auf die Aktivitäten der Tiere zurückgeht."

Denn lebensfeindliche Bachläufe würden "ganz kostenlos durch die Biber renaturiert" und eine Vielzahl von Tieren und Pflanzen könnten ehemalige Lebensräume zurück-gewinnen, ergänzt Borger und unterstreicht: "Biberschutz ist Artenschutz!" Diese bekannten positiven Effekte seien seinerzeit auch die Grundlage für den Beschluss des Kreistages gewesen. Borger erklärt weiter: "Vergleicht man zum Beispiel die Schäden, die mancherorts großflächig im Wald durch den Einsatz überschwerer Maschinen angerichtet werden, oder vergleicht man die Schäden an der Natur durch örtliche Überdüngungen und Pestizideinsätze in der konventionellen Landwirtschaft, kann man von den wenigen Spuren unserer Biber eigentlich überhaupt nicht von Schäden sprechen." Es bleibe zu hoffen, dass die polizeilichen Ermittlungen erfolgreich seien und "dieser Naturfrevel mit aller Härte geahndet wird".

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