Die Hilfsbereitschaft ist groß

Losheim · In Losheim waren bisher keine Notquartiere nötig. Zurückzuführen ist dies auf das Engagement vieler Freiwilliger, die Wohnungen zur Verfügung stellen. Viele helfen beim Erlernen der deutschen Sprache.

 Die meisten Flüchtlinge sind auf Informationen und Beratung angwiesen. All dies kann nicht vollständig von den Mitarbeitern der Gemeinde geleistet werden. Freiwillige Helfer sind deswegen immer willkommen. Foto: Gemeinde Losheim

Die meisten Flüchtlinge sind auf Informationen und Beratung angwiesen. All dies kann nicht vollständig von den Mitarbeitern der Gemeinde geleistet werden. Freiwillige Helfer sind deswegen immer willkommen. Foto: Gemeinde Losheim

Foto: Gemeinde Losheim

Losheim schreibt Flüchtlingshilfe groß. "Viele Ehrenamtler engagieren sich und betreuen die Neuankömmlinge. Stellen ihnen Wohnungen bereit, sodass bisher keine Notquartiere nötig waren", sagt Astrid Härtl, im Losheimer Rathaus zuständig für die Menschen, die in der Gemeinde Obdach suchen. Rund 200 Asylbewerber zählt sie zurzeit. "Es sind vor allem Syrer, die zu uns kommen." Weitere Nationalitäten seien vertreten, informiert Härtel, Menschen aus Afghanistan und Eritrea.

"Besonders stark machen sich die freiwilligen Helfer dafür, dass sie die deutsche Sprache erlernen", teilt Härtl weiter mit. Seit mehr als einem Jahr gibt es den "Lerntreff Deutsch". Den organisieren mittlerweile nur Ehrenamtliche. Jeden Dienstag und Freitag bringen sie von 9 bis 11 Uhr den Flüchtlingen in den Räumen der Grundschule Losheim die deutsche Sprache Stück für Stück näher.

Und seit Dezember gibt es weitere fünf Sprachkurse , die die Agentur für Arbeit finanziert. Zwei bietet die Volkshochschule an, zwei die CEB-Akademie (Christliche Erwachsenenbildung) und einen die Losheimer Arbeitsmarktinitiative. Jeden Kurs besuchen 20 bis 25 Teilnehmer. In 320 Unterrichtsstunden und vier Monaten sollen sie fit gemacht werden im Umgang mit der deutschen Sprache.

"Diese Sprachkurse sind eine konkrete Form von Flüchtlingshilfe ", sagt Gisbert Eisenbart Eisenbarth, Vorsitzender der CEB. Denn nur über die Sprache sei eine Integration möglich und gewährleistet. Sie sei die Basis für eine Beschäftigung. Auch hierbei könne die CEB durch ihre guten Kontakte zu Betrieben und Firmen behilflich sein. Auch die Nachbarkommune Wadern hat sich sehr früh mit der Flüchtlingsarbeit beschäftigt und "mit dem Bündnis für Flüchtlinge ein funktionierendes Netzwerk geschaffen", wie Bürgermeister Jochen Kuttler sagt.

Wenn ein Flüchtling anerkannt ist und zunächst einmal drei Jahre im Land bleiben darf, muss er einen Integrationskurs besuchen. Das teilt die Gemeinde Losheim am See mit. Diese Kurse bietet die Volkshochschule in Merzig an. Ob die Agentur für Arbeit außer den bisherigen Kursen dieses Jahr noch weitere finanzieren wird, sei noch unklar, informiert die Seegemeinde. Umso wichtiger sei es, dass die Flüchtlinge an den ehrenamtlichen Kursen teilnähmen. Dann klappe auch die Integration besser.

Und dafür sorgen auch manche Helfer bei sich zu Hause. In Kleingruppen lernen sie mit den Flüchtlingen privat Deutsch. Mittlerweile haben sich auch Paten für die Flüchtlinge gefunden. Sie treffen sich einmal im Monat mit Mitarbeitern der Gemeinde und tauschen sich über ihre Arbeit aus.

Wer sich im Arbeitskreis Ehrenamtler engagieren will, findet die nächsten Termine zum Treffen im Amtsblatt. "Die Gemeinde ist jedem dankbar, der die Flüchtlinge zu Behörden oder zum Arzt begleitet oder ihnen bei Anträgen hilft", sagt Astrid Härtel.

saarland.de/fluechtingshilfe

Kinder liefen für Kinder

 Die jungen Flüchtlinge freuten sich über die Geschenke. Foto: SV Losheim

Die jungen Flüchtlinge freuten sich über die Geschenke. Foto: SV Losheim

Foto: SV Losheim

Spendenlauf erbrachte 1500 Euro für kleine Flüchtlinge

Lange Wunschzettel haben die Kinder geschrieben. Manche ihrer Wünsche sind jetzt in Erfüllung gegangen. Mit Geschenken im Wert von 800 Euro machten die Vorstandsmitglieder des SV Losheim und des Fördervereins, Bürgermeister Lothar Christ und Kristina Godenow von der Gemeinde 43 Flüchtlingskinder glücklich.

Zu verdanken haben sie das dem Spendenlauf "Kinder laufen für Kinder". Im Oktober liefen im Rahmen des Oktoberfestes des Sportvereins Losheim über 30 Kinder. Mit jeder absolvierten Stadionrunde sammelten sie einen Geldbetrag.

Das Geld spendeten neben Privatleuten Peter Schuler von der Kraftfahrzeug-Überwachungsorganisation freiberuflicher Kfz-Sachverständiger, die Volksbank Untere Saar, die Bank 1 Saar und die Buchhandlung Rote Zora in Losheim . Stattliche 1500 Euro kamen so zusammen.

Ein Teil davon wurde für Spielzeug ausgegeben. Und das brachte Kinderaugen zum Leuchten. Der Sportverein Losheim hat die Kinder auch direkt zum Schnuppertraining eingeladen.

Denn laut Sportverein hilft das Vereinsleben dabei, sich in der neuen Heimat schnell wohlzufühlen. Bürgermeister Lothar Christ wünscht sich, dass dem Beispiel viele weitere Vereine folgen.

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