Gute Manieren sind immer „in“

Losheim · Die Neuntklässler der Gemeinschaftsschule in Losheim erlebten im Benimm-Seminar mit Vera Linnenweber so manchen „Aha-Moment“.

 Vera Linnenweber beim „Benimm ist in“-Kurs mit Schülern der Klassenstufe 9 im Losheimer Schlösschen. Foto: schule

Vera Linnenweber beim „Benimm ist in“-Kurs mit Schülern der Klassenstufe 9 im Losheimer Schlösschen. Foto: schule

Foto: schule

"Benimm ist in". So lautete das eintägige Seminar, an dem die Schüler der Klassenstufe 9 der Gemeinschaftsschule Losheim am See teilnahmen. Durchgeführt wurde es von der Kommunikations-Trainerin Vera Linnenweber, die den Teilnehmern im Auftrag der Union-Stiftung aufzeigte, dass Benimm nicht schlimm, sondern in ist und vor allem dann auch ausschlaggebend sein kann, wenn es um die Jobsuche geht. Und gerade die steht für einen Teil der Neuntklässler ja schon bald an.

Vor den Sommerferien finden nämlich die Hauptschulabschlussprüfungen statt. Ein Jahr später erfolgt dann für einen weiteren Teil der Schüler der Mittlere Bildungsabschluss.

Und gute Mitarbeiter zeichnen sich eben nicht allein durch ihre Fachkompetenz, sondern durch ihre menschliche Kompetenz aus, weshalb das Auftreten im Rahmen eines Vorstellungsgesprächs die Weichen für die Zukunft stellen kann. Verläuft dieses erfolgreich und überzeugt der Auszubildende auch später noch mit einer guten Kinderstube, so hat er die größten Chancen, nach der Ausbildung in ein festes Anstellungsverhältnis übernommen zu werden.

In verschiedenen Übungsphasen lernten die Schüler im Rahmen des Seminars das sichere und kompetente Auftreten beim Vorstellungsgespräch, aber auch das richtige Telefonieren sowie die passenden Manieren zu Tisch.

Auch Linnenweber selbst erlebt ihre Seminare vor Schülern immer wieder als eine Bereicherung: "Es gibt jedes mal diese Aha-Momente bei den Schülern im Verlauf des Kurses. Ihnen ist oft nicht bewusst, was sie mit ihrer Körpersprache anderen signalisieren. Oder aber es passieren Fehler beim Telefonieren, indem sie unvollständige Sätze von sich geben oder unvorbereitet auf bestimmte Fragen reagieren."

Gerade wenn es um ein wichtiges Telefonat mit einem potentiellen Arbeitgeber geht, könnte dies fatale Auswirkungen haben. Überhaupt stellt auch die Interessensbekundung am Betrieb keinen unwesentlichen Punkt dar. So lernen die Schüler bei Vera Linnenweber auch Fragen, die sie während des Vorstellungsgesprächs selbst an den Gesprächsleiter stellen könnten.

Aufgelockert wurde das Seminar in Losheim mit verschiedenen Bewegungs-Spielen, wie dem "Personenbingo". Dabei muss jeder Teilnehmer verschiedene Personen aus dem Seminarkurs finden, die ganz bestimmten, auf einem Zettel vorgegebenen Eigenschaften, entsprechen. Wird eine solche Person gefunden, bestätigte diese ihr "Auffinden" mit einer Unterschrift. Seit etwa acht Jahren kommt Vera Linnenweber jährlich an die Gemeinschaftsschule in Losheim und sie ist immer wieder begeistert von der Arbeit mit den Schülern, obwohl sie eigentlich eher Kommunikationsseminare für Erwachsene gibt.

Doch die Arbeit mit den Jugendlichen gefällt ihr. Und daher wird sie auch bald schon wieder kommen, zur Freude von Schoolworkerin Martina Leidinger. Die hatte damals nämlich den Kontakt mit der Kommunikations-Trainerin und der Union-Stiftung hergestellt.

Zum Thema:

Die Benimmregeln des Freiherren Knigge Aufklärung - Freiherr Adolph Franz Friedrich Ludwig Knigge (1752 bis 1796 in Bremen) war ein deutscher Schriftsteller und Aufklärer. Bekannt wurde er vor allem durch seine Schrift "Über den Umgang mit Menschen". Sein Name steht heute stellvertretend, aber laut Wikipedia irrtümlich, für Benimmratgeber, die mit Knigges eher soziologisch ausgerichtetem Werk im Sinne der Aufklärung nichts gemeinsam haben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort