„Wir brauchen mehr Polizei in der Fläche“

Losheim · Bei einer Diskussions-Veranstaltung des CDU-Kreisverbandes im Seehotel Losheim forderte Innenminister Klaus Bouillon eine stärkere Präsenz der Ordnungshüter. Weitere Themen wurden angesprochen.

 Klaus Bouillon – hier ein Archivild – sprach in Losheim. Foto: BUB

Klaus Bouillon – hier ein Archivild – sprach in Losheim. Foto: BUB

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"Wir brauchen mehr Polizei in der Fläche", forderte Innenminister Klaus Bouillon (CDU ). Bei einer Diskussions-Veranstaltung des CDU-Kreisverbandes im Seehotel Losheim hielt er fest: "Die Bevölkerung braucht wieder ein Gefühl von Sicherheit." Er wolle Teile der 2012 umgesetzten Polizeireform ändern, für eine stärkere Präsenz der Ordnungshüter im ländlichen Raum sorgen - auch im Landkreis Merzig-Wadern.

Bouillon räumte am Stausee zwar ein, die Polizeireform, die mit einem spürbaren Personalabbau in vielen Dienststellen, auch jenen in unserer Region, einherging, sei notwendig gewesen. Aber: "Jede Reform muss anschließend überarbeitet werden." Bouillon , bekannt dafür, dass er kein Blatt vor den Mund nimmt, kündigte an, dass es im Saarland schon bald 50 neue Polizisten geben werde. Auch solle mehr Personal von größeren Dienststellen auf Polizeiposten im ländlichen Raum wechseln, um dort wieder für eine verstärkte Präsenz zu sorgen. Im Kreis Merzig-Wadern ist beispielsweise die Polizei-Inspektion in Wadern im Zuge der Reform nicht mehr rund um die Uhr besetzt. Der Kreis brauche mehr Polizei , forderte auch die CDU-Kreisvorsitzende Helma Kuhn-Theis: "Die Anzahl der auf 80 Personen reduzierten Beamten in Wadern und Merzig muss nach und nach wieder hochgeschraubt werden." Besonders in dem von einer zunehmenden Zahl an Einbrüchen betroffenen Grenzgebiet, in der Region Perl an der Obermosel sei Polizeipräsenz gefordert.

Die zunehmende Zahl der Flüchtlinge war für den Minister ebenfalls ein Thema: "Im Januar und Februar kamen doppelt so viele Menschen nach Deutschland als im Vorjahr", machte er seinen Zuhörern deutlich. Ihm erscheine daher ein Wohnungsbauprogramm, ähnlich wie nach dem Zweiten Weltkrieg, notwendig. Finanziell sei so etwas jedoch nicht zu stemmen. "Daher sind wir verstärkt auf die Unterstützung aus privater Hand angewiesen." Um den Kommunen weiter Entlastung zu verschaffen, seien in Zukunft noch weitere Maßnahmen notwendig: "Zumindest die Zusammenlegung kommunaler Aufgaben ist nicht mehr zu umgehen." Bouillon weiß: "Die Gemeinden sind gezwungen, Abgaben maßvoll zu erhöhen, um sich über Wasser halten zu können."

Zurück zu den Reformen: Dabei fungiere der Grüne Kreis durchaus als Vorbild. "Landrätin Schlegel-Friedrich war eine der Ersten, die sich meldeten", freute sich Bouillon . Erste Initiativen, um die Zusammenarbeit der Gemeinden zu optimieren, seien in Merzig-Wadern bereits im Gange. Bei anderer Gelegenheit hatte die Landrätin das Kreis-Kultur-Zentrum Villa Fuchs als Beispiel für interregionale Zusammenarbeit genannt.

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