„Ich wäre fast dort geblieben“

Losheim · An seiner Einsatzstelle, dem Colegio Martin Sappl in Santa Cruz, arbeitete Julian Hanowski als Englischlehrer. Von seinem Freiwilligenjahr brachte der 20-Jährige viele bereichernde Erlebnisse und Erfahrungen mit.

 Julian Hanowski mit Schülern der zweiten Klasse vom Colegio Martin Sappl in Santa Cruz. Foto: bistum

Julian Hanowski mit Schülern der zweiten Klasse vom Colegio Martin Sappl in Santa Cruz. Foto: bistum

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Nach dem Abi statt Studium zunächst mal in die weite Welt? Julian Hanowski aus Losheim am See hat sich diesen Traum erfüllt. Unsicher, was er nach dem Schulabschluss weiter machen soll, hatte er vor über einem Jahr beschlossen, seinen Horizont zu weiten und sich bei den "Sozialen Friedensdiensten im Ausland" (Sofia) des Bistums Trier für ein Soziales Jahr in Bolivien beworben. Den Anstoß dazu kam von einer Freundin aus der Rappweiler Jugendkirche Mia, die in Bolivien war. "Ich hatte Glück und habe eine Einsatzstelle in Santa Cruz in Bolivien erhalten", sagt Julian Hanowski rückblickend. Seit ein paar Tagen ist er von seinem Freiwilligendienst in dem südamerikanischen Land wieder zurück.

Der heute 20-Jährige spricht mittlerweile perfekt Spanisch, vor seinem Bolivienaufenthalt hatte er sich bei der VHS in Merzig sprachlich vorbereitet, in Santa Cruz seine Kenntnisse verbessert und danach im Colegio Martin Sappl in Santa Cruz Englisch unterrichtet. Die Grund- und Sekundarschule ist die Partnerschule des Hochwaldgymnasiums in Wadern. Julian Hanowski ist begeistert von Bolivien und den Menschen, die er dort getroffen hat. Selbst aus einer ländlichen Region kommend, hat er dort großstädtisches Leben in der Zwei-Millionen-Metropole Santa Cruz kennen gelernt. Auf seinen Touren durch Bolivien hat er viele Bolivianer getroffen und ihre Gastfreundschaft schätzen gelernt, vom Lamahirten auf 4000 Metern Höhe bis zum Bananenbauern in den Tropen auf 1500 Metern. "Total interessant" findet Julian Hanowski die vielen unterschiedlichen Lebensgeschichten, die er erfahren hat. Ob er die Zeit als gewinnbringend für sich ansieht? Der Rückkehrer lacht: "Ich wäre fast dort geblieben. Ich würde einen solchen Friedensdienst sofort noch mal machen." Der Losheimer hatte sich schon an der Universitätin Santa Cruz umgesehen, um dort ein Studium zu beginnen. Denn auch das hat sich bei ihm nun geklärt. Weil er mit Südamerika und seinen Menschen verbunden bleiben will, beginnt er demnächst ein Studium der "Internationalen Wirtschaft" in spanischer Sprache an der Universität Trier .

Ein Jahr lang eine andere Kultur kennenlernen, in einem sozialen Projekt arbeiten und dabei den eigenen Horizont erweitern. Wer sich für einen Freiwilligendienst im Ausland bewerben will, kann dies noch bis Ende September bei Sofia tun. Die Projekte und Länder sind vielfältig: Mögliche Einsatzfelder sind etwa die Arbeit mit Menschen mit Behinderung, Unterricht in einer Schule unterstützen, Projektarbeit mit Jugendlichen und vieles mehr. Einsatzorte sind von Lateinamerika über Afrika bis Osteuropa.

Info: Sofia, Telefon (06 51) 99 37 96, E-Mail: sofia@

soziale-lerndienste.de und www.sofia-trier.de

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