„Es Fritzchen“ kennt jeder in Saarfels

Saarfels · Fritz Quirin liebt seinen Geburts- und Heimatort Saarfels. Der 66-Jährige ist Mitglied in vielen Verein – seine ganz große Leidenschaft ist der Gesang. Zudem ist er in der Kommunalpolitik aktiv.

 Fritz Quirin vor dem Saarfelser Vereinshaus. Foto: Norbert Becker

Fritz Quirin vor dem Saarfelser Vereinshaus. Foto: Norbert Becker

Foto: Norbert Becker

Wenn man in Saarfels nach Fritz Quirin fragt, weiß jeder Bescheid. Denn der 66-jährige Junggeselle ist in seinem Geburts- und Heimatort, wo er von vielen immer noch liebevoll "Fritzchen" gerufen wird, bekannt und beliebt. "Hier kennt mich jeder, und ich helfe, wo ich kann. Ich habe viele Freunde und bin in fast allen Vereinen, außer der Frauengemeinschaft, da die keine Männer aufnimmt", sagt er.

Quirin liebt die Gemeinde Beckingen, besonders sein Dorf Saarfels , und wohnt von jeher gerne hier. "Die Gemeinde Beckingen ist gut vorangekommen und lebenswert. Projekte wie das Kupferbergwerk, der Alte Bahnhof, Saargarten, Fußballgolf, Fahnenprojekt und so weiter wurden realisiert und werden gut angenommen. Die Verkehrsanbindung an die Eisenbahn und die Autobahn ist gut", meint er. Durch die Neubaugebiete seien viele neue Bürger in Saarfels zugezogen. Sie engagierten sich in den Vereinen und nähmen rege am Dorfleben teil. "Saarfels ist ein schöner Ort. Von dort bietet sich eine herrliche Aussicht ins Saartal, besonders vom Fischerberghaus des Saarwaldvereins aus, das derzeit noch die einzige Gaststätte des Dorfes ist", betont Quirin, der sich als "Ur-Saarfelser" bezeichnet.

Nach der Schule lernte er in Burbach Zahntechniker , arbeitete dann bei einem Kieferorthopäden in Merzig und anschließend bis zu seinem Eintritt in den Vorruhestand 2010 in einem Dentallabor in Saarlouis. Dann kümmerte er sich zusammen mit seiner Schwester um die bettlägerige Mutter, bis diese im Frühjahr dieses Jahres verstarb.

In seiner Freizeit ist er noch heute, wie früher schon, engagiert. Anfang der 70er Jahre trat er der Feuerwehr bei und leistete aktiven Dienst bis 2010. Er wechselte dann in die Altersabteilung über, wo er die insgesamt zehn alten Kameraden zusammenhält, die sich regelmäßig jeden ersten Montag im Monat treffen. "Es ist immer eine schöne Runde", erzählt er.

Seine ganz große Leidenschaft ist der Gesang . Seit über 50 Jahren singt er im Saarfelser Kirchenchor. "Meine Mutter hat mich damals dahin mitgenommen. Ich saß anfangs neben ihr im Sopran. Sie passte auf, dass ich richtig gesungen habe", erinnert er sich. 50 Jahre gehört er auch dem Männergesangverein Sängerkreis an. Beim damaligen Schulleiter Theo Seiwert, der auch Dirigent des MGV war, sang man viel in der Schule, so dass Quirin und andere Schulkameraden später in den MGV Sängerkreis eintraten. Er ist seit etwa 25 Jahren dessen zweiter Vorsitzender und leitet ihn seit 2013 kommissarisch, wird sich aber bald zum ersten Vorsitzenden wählen lassen.

Quirin singt zudem auch seit 40 Jahren im MGV Concordia Beckingen. Im Frühjahr haben beide Vereine bei einem Konzert in der Saarfelser Kirche zum letzten Mal alleine gesungen. Nun singen die Sänger des MGV Sängerkreis in Chorgemeinschaft bei der Concordia mit. Seit zehn Jahren übt Quirin die Funktion des Hausmeisters im schmucken Vereinshaus aus. Er ist dort zuständig für die Vorbereitung von Veranstaltungen, den Getränkeeinkauf und die Herrichtung des Raumes. Kleinere Reparaturen erledigt er selbst, der Bauhof das andere. "Meine Tätigkeit ist auch mal mit Unannehmlichkeiten verbunden, wenn die Musik oder Lärm zu laut nach draußen dringt oder Geruchsbelästigung durch Grillen die Nachbarn des Vereinshauses stört", berichtet Quirin, der auch kommunalpolitisch aktiv ist. Seit elf Jahren gehört er als Mitglied der CDU-Fraktion dem Ortsrat an, davon seit sechs Jahren als stellvertretender Ortsvorsteher. "Ich versuche, überparteilich den Bedürfnissen und Anliegen unserer Mitbürger gerecht zu werden", betont er.

Große Sorgen hat er sich um die Firma Withesell gemacht, da dort viele Saarfelser arbeiten. Was ihm ferner nicht gefällt, ist, dass derzeit nur noch einmal im Monat in der schönen Kirche des Ortes eine Messe stattfindet. Auch die Flüchtlinge liegen ihm am Herzen. Mit dem Ortsrat hat er schon die sieben Migranten, die in Saarfels leben, besucht. "Wir wollen sie in unseren Ort integrieren und an die Vereine heranführen", unterstreicht Quirin.

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