Fledermäuse, Kröten und Streuobstwiesen

Honzrath · Zahlreiche Arbeits- und Pflegeeinsätze halten die Mitglieder des Honzrather Naturschutzvereins das Jahr über auf Trab.

 Die Naturschützer kümmern sich unter anderem auch um Fledermäuse. Foto: Fredrik von Erichsen/dpa

Die Naturschützer kümmern sich unter anderem auch um Fledermäuse. Foto: Fredrik von Erichsen/dpa

Foto: Fredrik von Erichsen/dpa

Zur Mitgliederversammlung hatte der Naturschutzverein Honzrath (NSVH) in den Vereinsraum der ehemaligen Schule eingeladen. Ortsvorsteher Joachim Gratz sagte eingangs der Sitzung, die Grundlagen des kulturellen Lebens im Dorf seien "rege Vereinsaktivitäten, wie sie hier herrschen. Der Naturschutzverein leistet eine sehr gute Arbeit und bereichert unseren Ort. Die Allgemeinheit weiß nicht, was euer Verein so alles tut".

Aus dem Tätigkeitsbericht des Vorsitzenden Stefan Gratz ging hervor, dass dem NSVH derzeit 113 Mitglieder angehören, davon sechs Neuzugänge. Höhepunkt des Vereinsgeschehens im vorigen Jahr war das 50-jährige Vereinsbestehen, das mit großem Programm und vielen Gästen, unter ihnen Umweltstaatssekretär Roland Krämer, bei der Schutzhütte "Auf Kapp" gefeiert wurde. Im Jahresverlauf fielen wiederum viele Arbeiten an, so zur Amphibienrettung vom 25. Februar bis 25. April, wo acht Helfer mit ihren Familien auf Trab gehalten wurden. Die Geschwister Florian, Tina und Felix Thewes waren mit großem Eifer als junge Helfer mit von der Partie und retteten fast 100 Kröten. Hierfür wurden sie zu Froschkönigen gekrönt.

Vollen Einsatz verlangten auch die Fledermäuse. Im Haus Müller mussten die Hinterlassenschaften entfernt werden, während im Haus Russello eine Besichtigung ergab, dass hier die Sanierungsarbeiten durch Fachleute des Naturschutzbundes (Nabu) erfolgen müssen. Die vereinseigene Streuobstwiese wurde gepflegt, doch nur ein Birnbaum trug reichlich Früchte. Die am "Bast-Eck" (Merchinger Straße/Im Hirtengarten/Weidengarten) angelegte und mit einem Sommerflieder vervollständigte Grünanlage zeigte ihre Blütenpracht. Werner Bernardi kümmert sich um die Pflege und das Gießwasser, das künftig beim Anlieger Andreas Bast aus der Regentonne oder Leitung gezapft werden kann. An die Mitglieder wurde wieder Vogelfutter verteilt, jedoch kommen nach einhelliger Feststellung infolge der witterungsbedingten Brutausfälle bedeutend weniger Vögel zu den Futterhäuschen.

Zur Erinnerung an das Jubiläum wurde im Beisein vieler Gäste an der Kalkofenhütte auf dem Berg eine Winterlinde (Baum des Jahres 2016) mit entsprechender Urkunde gepflanzt. Ein Helferfest schloss sich an. Dem Kassenbericht von Josef Schmitt war zu entnehmen, dass der Verein auf sehr gesunden finanziellen Füßen steht. Die beiden Kassenprüfer Ulrike Leidinger und Werner Reinert lobten die korrekte Führung der Bücher, so dass dem Vorstand unter der Versammlungsleitung des Ortsvorstehers Entlastung erteilt werden konnte.

Das neue Jahresprogramm sieht neben den üblichen Arbeiten und dem Mitwirken im örtlichen Gemeinschaftsleben unter anderem wieder eine Frühwanderung vor, daneben eine vogelkundliche Fahrt in das Trauntal, den Bau von Insektenhotels zusammen mit der Kita, das Aufstellen eines solchen Hotels an der Bast-Ecke, Pflegemaßnahmen in den Schilfgebieten und am Regenüberlaufbecken sowie die Anlage einer Blumenwiese.

Zum Thema:

Hilfe für Vögel Auffangstationen für verletzte oder aus dem Nest gefallene Vögel Kleinvögel: Monika und Günter Zach, Nalbach-Körprich, Dillinger Straße 24, Telefon (0 68 38)49 56. Greifvögel: Stefan Klasen, Weiskirchen-Rappweiler, Tierpark, Handy (01 62) 2 93 19 63.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort