Auszeichnung für Demenz-Fachbuch

Haustadt · Alle zwei Jahre wird der Teuschl-Preis für außerordentliche wissenschaftliche Leistungen und innovative Projekte in Hospizarbeit und Palliativpflege vergeben. Diesmal ging er an eine Buchautorin aus unserem Kreis, Karin Jacobs.

 Preisträgerin und Autorin Karin Jacobs mit ihrem ausgezeichneten Buch und Urkunde. Foto: Norbert Becker

Preisträgerin und Autorin Karin Jacobs mit ihrem ausgezeichneten Buch und Urkunde. Foto: Norbert Becker

Foto: Norbert Becker

Mit ihrem praxisorientierten Fachbuch unter dem Titel "Halt finden, wenn alles zu entgleiten droht - welche Be-Deutung hat Spiritualität für Menschen mit Demenz ?" ist Karin Jacobs, bekannt als Leiterin des in Haustadt ansässigen Ambulanten Hospiz- und Palliativberatungszentrums der Caritas für die Landkreise Merzig-Wadern und Saarlouis, unter die Autoren gegangen.

Die examinierte Krankenschwester, Palliativfachkraft und Fachkraft für Demenz hat berufsbegleitend den Internationalen Universitätslehrgang Palliative Care/MAS an der Alpen-Adria Universität Klagenfurt/Wien Graz, an der IFF-Fakultät für interdisziplinäre Forschung im Institut für Palliative Care und Organisations-Ethik erfolgreich abgeschlossen. Sie erhielt dafür den Hildegard-Teuschl-Preis, der alle zwei Jahre für außerordentliche wissenschaftliche Leistungen und innovative Projekte in Hospizarbeit und Palliative Care vergeben wird.

Teuschl war Hospizpionierin in Österreich und zugleich Schwester der Caritas Socialis. Von den 28 eingereichten Arbeiten erreichte Karin Jacobs den ersten Preis. Wie kam Jacobs, die in Hausbach lebt, verheiratet und Mutter von zwei Söhnen ist, zu dem Thema? Sie gibt dazu die Antwort, wie bereits in einem Artikel des Bundes-Hospiz-Anzeigers: "Mir war schnell klar, dass ich eine Arbeit über Demenz schreiben wollte, denn ich hatte einige Jahre ein Projekt ‚Tagesmütter für Demenzkranke' begleitet und dabei erfahren, wie kreativ und humorvoll Menschen in einer Demenz sein können." Sie lernte Angehörige kennen, die über Jahre in der Pflege und Betreuung eingebunden waren, und war mit engagierten Ehrenamtlichen unterwegs, die sie immer mit ihren Einfällen überraschten. So wechselte sie ihren Standpunkt: Denn nicht mehr die Defizite einer Demenzerkrankung sollten im Vordergrund stehen, sondern vielmehr, welche Möglichkeiten die Menschen noch zur Verfügung hatten.

Das Thema Spiritualität beschäftigt sie sehr. Je mehr sie sich damit auseinandersetze, desto häufiger begegne sie ihr, wenn sie zu schwerstkranken und sterbenden Menschen komme. Immer wieder gebe es Kontakte, in denen sich kurzfristig eine andere Dimension auftue, sagt Jacobs. Das seien sehr intensive und nachhaltige Begegnungen. "Als ich merkte, dass die beiden Themen mich gepackt hatten, jedes auf seine Art, fing ich gezielt mit dem Recherchieren an und mir wurde klar, dass ich mich nicht für das eine oder das andere entscheiden muss, sondern sie miteinander verknüpfen werde", erläutert sie. Die im Jahre 2013 begonnene und im Januar 2015 fertige Arbeit, die im Oktober mit der Preisverleihung gewürdigt und nun im Dezember als Buch veröffentlicht wurde, habe ihr "richtig Spaß gemacht". "Es war eine große Herausforderung. Je tiefer ich in die Materie eingedrungen bin, desto fesselnder war es", bekräftigt Jacobs.

Das 140-seitige Buch ist im Hospiz-Verlag erschienen und kann zum Preis von 29,90 Euro im Buchhandel erworben werden.

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