700 bis 800 Einsätze im Jahr

Erbringen · Betreiber der Rettungswache im Haustadter Tal ist die Firma Ambulanz Frisch GmbH. Sie beschäftigt neun hauptamtliche Mitarbeiter und vier Teilzeitkräfte am Standort Erbringen im 24-Stunden-Betrieb.

"Ich denke, es ist ein gelungenes Werk", meinte der St. Wendeler Landrat Udo Recktenwald als Vorsitzender des Zweckverbandes für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Saar (ZRF) am Dienstagnachmittag im Beisein vieler Gäste bei der offiziellen Einweihung der neuen Rettungswache in Erbringen . "Drei bis vier Einsätze am Tag zeigen auch, wie wichtig sie ist", fügte er hinzu. Der Verbandsvorsitzende ging in seiner Rede auf die Entstehungsgeschichte ein.

Europaweite Ausschreibung

Danach stellte das Ingenieurbüro Reinhard (RUN) im Jahre 2009 die Optimierungspotenziale durch zusätzliche Rettungswachen in verschiedenen Regionen des Saarlandes fest. Acht zusätzliche Standorte wurden vorgeschlagen und davon sukzessive schon sechs von der RettungsDienstlogistik und Service GmbH (RDS) in Bexbach als Dienstleistungspartner und Tochterunternehmen des ZRF umgesetzt. Einer dieser zusätzlichen Standorte mit Rettungswagen wurde Erbringen .

Nach einer europaweiten Ausschreibung der Dienstleistung sei die Auftragsvergabe zum 1. Juli 2015 an die private Firma Ambulanz Frisch GmbH in Homburg, die seit 1987 im Bereich des qualifizierten Krankentransportes tätig ist, erfolgt.

Sie beschäftige neun hauptamtliche Mitarbeiter und vier Teilzeitkräfte am Standort Erbringen im 24-Stunden-Betrieb. In den zurückliegenden fünf Monaten habe sie bereits über 320 Notfalleinsätze und über 120 dringende Krankentransporte erfolgreich durchgeführt. Jährlich seien 700 bis 800 Einsätze zu erwarten. "Im planerischen Einsatzgebiet der neuen Wache, in den Ortsteilen Düppenweiler, Erbringen , Hargarten, Haustadt, Honzrath, Oppen, Reimsbach und Rissenthal, konnte die Hilfsfristquote mehr als verdoppelt werden", erklärte Recktenwald. Die Wache liege verkehrsgünstig unmittelbar an der L 156, der Hauptstraße durch das Haustadter Tal, in der Ortsmitte von Erbringen . Der zeitgemäße Neubau füge sich in die dörfliche Struktur ein.

Ideales Grundstück

Die Gesamtbaukosten für das Gebäude, bei dem die Energieeinspar-Verordnung streng eingehalten wurde, beliefen sich auf 450 000 Euro, wobei das Land und der ZRF jeweils 112 000 Euro an Zuschüssen gewährten. Der Rest werde durch Leistungsentgelte der Krankenkassen finanziert. Firmen aus dem gesamten Saarland waren eingesetzt.

Staatssekretär Christian Seel betonte: "Der Gemeinde Beckingen gilt Dank für die Überlassung des idealen Grundstückes in Erbpacht. Das Gebäude wurde schnell und gut gebaut. Ich bin sehr froh, dass es damit einen weiteren Mosaikstein gibt, auch hier die Hilfsfrist zu gewährleisten." Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich befand: "Die Errichtung dieser Rettungswache war dringend notwendig. Wir haben im Saarland einen hohen Standard gesetzt, innerhalb der ehrgeizigen Frist von zwölf Minuten ab Anruf bei der Leitstelle am Einsatzort zu sein, der von der kommunalen Seite umzusetzen ist." Der erste Beigeordnete und Ortsvorsteher Daniel Minas lobte den städtebaulichen Beitrag durch die neue Rettungswache und das gute Zusammenspiel mit dem Betreiber und Personal .

Betreiber Thomas Frisch: "Sicher war es überraschend, dass wir als privater Rettungsdienst zum Zuge kamen. Wir haben sehr qualifizierte und engagierte Mitarbeiter gefunden. Bis vor fünf Monaten war der Rettungsdienst noch Neuland für uns." Obwohl die Wachen rundherum allesamt vom DRK betrieben würden, funktioniere die Zusammenarbeit "wunderbar", konstatierte Frisch. "Wir retten gemeinsam und sehen uns nicht als Konkurrenz, sondern als weitere Ergänzung."

Der katholische Diakon Bernhard Weber und der evangelische Pfarrer Hans-Jörg Ott nahmen die Einsegnung vor. Ein RW-Mitarbeiter sprach die Fürbitten, ehe Architekt Ingo Schmidt den symbolischen Schlüssel an Wacheleiter Olaf Jorzek überreichte.

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