Bisher rund 400 Einsätze

Erbringen · Vor einem Jahr fand der Spatenstich für die neue Rettungswache in Erbringen statt. Diese musste gebaut werden, damit die Hilfskräfte die vorgeschriebenen Zeiten zur Notfallrettung einhalten können.

Im November vorigen Jahres wurde in Erbringen mit dem Bau einer neuen Rettungswache begonnen, um die vorgeschriebene Hilfsfrist der Rettungskräfte zu gewährleisten. "Rettungslücke wird geschlossen" lautete die Überschrift des SZ-Artikels über den ersten Spatenstich. Darin wurde unter anderem berichtet, dass die Rettungsdienst und Service (RDS) GmbH in Bexbach als Dienstleistungspartner und Tochterunternehmen des Zweckverbandes Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF) Saar Bauherr des Objektes ist und die Gemeinde Beckingen den Bauplatz an der Landstraße L 156 in Erbpacht zur Verfügung gestellt hat.

Der Betrieb der neuen Wache (Sicherstellung der personellen Besetzung) werde ausgeschrieben, was dann auch geschah. Dabei gab es eine Überraschung, denn erstmals im Saarland erhielt mit der Firma Ambulanz Frisch GmbH ein privates Unternehmen den Zuschlag und bezog am 1. Juli 2015 die Erbringer Rettungswache. Die Firma Frisch besteht seit 1966 und bietet seit 1987 qualifizierte Krankentransporte an. Zu ihren weiteren Dienstleistungen gehören die Notfallrettung, Sanitätsdienste für Veranstaltungen, Beteiligung im Katastrophenschutz , Erste-Hilfe-Kurse als anerkannte Ausbildungsstelle und Schulungen. Sie beschäftigt saarlandweit rund 100 Mitarbeiter und hat ihren Hauptsitz in Homburg, wo sich auch die Verwaltung und Krankentransportleitstelle befinden.

Ein weiterer Standort ist Saarbrücken. Von Homburg aus wird das Einsatzgebiet Saarpfalzkreis, Kreis Neunkirchen bis Regionalverband Saarbrücken bedient, von der Landeshauptstadt her die Städte Saarbrücken und Völklingen sowie der Kreis Saarlouis. Eine besondere Anerkennung für den Katastrophenschutz besteht im Saarpfalzkreis.

Nun kam die Notfallrettung in Erbringen hinzu. Zurzeit werden dort insgesamt zehn Rettungsassistenten und drei Lehrrettungsassistenten im Schichtbetrieb eingesetzt. Neun dieser Mitarbeiter arbeiten in Vollzeit und vier in Teilzeit. Freiwillige oder Ehramtliche gibt es nicht. Die Hälfte des Personals kommt aus dem Umfeld der Rettungswache, zwei sogar direkt aus Erbringen und die anderen aus dem übrigen Saarland.

Zirka 400 Einsätze wurden bereits seit der Eröffnung der Wache gefahren. "Meine Mitarbeiter fühlen sich in dem neuen Gebäude und in Erbringen insgesamt sehr wohl. Es gibt kaum eine Rettungswache, die solch eine aktive Beziehung zu den Dorfbewohnern, einschließlich Ortsvorsteher, hat. Wir wurden hier sehr gut aufgenommen und erhalten regelmäßig Besuch von versorgten Patienten oder Angehörigen, die sich für unsere Arbeit bedanken. Auch einige Nachbarn oder Einrichtungen wie der Kindergarten waren schon bei uns", sagt Firmenchef Thomas Frisch erfreut.

Voll des Lobes ist auch Ortsvorsteher Daniel Minas: "Die Erbringer Bürger sind stolz auf "ihre" neue Rettungswache in der Ortsmitte. Ich bin immer wieder beeindruckt, wie gut die Zusammenarbeit zwischen der Dorfgemeinschaft und der Belegschaft ist. Es vergeht keine Veranstaltung, wo uns nicht der Dienst der Rettungswache angeboten wird, aber auch keine, wo nicht die Besatzung der Wache mit Mittagessen, Kaffee und Kuchen verpflegt wird. Sie ist ein Gewinn für unseren Ort und unsere Gemeinde."

Bürgermeister Seger: "Ich bin froh, dass wir die Rettungswache hier haben. Sie passt städtebaulich gut in den Ort und die Rettungslücke wurde geschlossen." Die offizielle Einweihung ist am 15. Dezember.

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