Bürgerinitiative distanziert sich von jeder Art von Gewalt

Düppenweiler · Nach dem Vorfall im Nalbacher Ortsteil Piesbach (SZ vom Samstag) hat die Interessengemeinschaft Vernünftige Windenergie, die sich gegen den geplanten Windpark Primsbogen rund um den Litermont ausspricht, ausdrücklich das Vorgehen der unbekannten Täter verurteilt. Die Vertreter der Interessengemeinschaft wehren sich zudem gegen einen Generalverdacht gegen Windpark-Gegner.

Die Interessengemeinschaft (IG) Vernünftige Windenergie wehrt sich gegen einen Generalverdacht, der ihrer Auffassung nach durch den Untertitel "Polizei vermutet Gegner des Windpark als Täter" in der Berichterstattung in der SZ vom Samstag über die Zerstörung der Windmessanlage gegen all jenen erhoben werde, die sich kritisch mit dem Windpark Primsbogen auseinandersetzen. "Hierzu gehören im Besonderen die Interessengemeinschaft Vernünftige Windenergie , die Gemeinderäte die sich offen gegen das Projekt ausgesprochen haben aber auch tausende Bürger, die den Windpark in aller Deutlichkeit ablehnen."

"Tat muss aufgeklärt werden"

Es sei völlig unklar, ob die Zerstörung der Anlage mit den Protesten gegen das Projekt in Zusammenhang steht, betont die IG: "Niemand kann zurzeit sagen, wer für diese Sachbeschädigung verantwortlich ist. Es ist im höchsten Interesse der Interessengemeinschaft Vernünftige Windenergie , dass die Angelegenheit aufgeklärt wird und nicht im Sande verläuft." Die Ermittlungen müssten in alle Richtungen geführt werden.

"Die Interessengemeinschaft Vernünftige Windenergie distanziert sich ausdrücklich von jeder Art von Gewalt!", heißt es in einer Erklärung gegenüber der SZ. Die Bürgerinitiative betont zudem auf ihrer Facebookseite (zu finden unter "Bürgerinitiative gegen den Windpark Primsbogen"): "Die Schuldigen müssen gefunden und zur Verantwortung gezogen werden." Aus Sicht der Interessengemeinschaft stellt sich die Frage, warum vom geplanten Windpark-Betreiber EnBW zum jetzigen Zeitpunkt noch Windmessungen erfolgen, nachdem der Windpark durch die Gemeinderäte in Nalbach und Beckingen bereits abgelehnt worden ist.

Die BI betont, sie werde auch weiter sachlich mit dem Projekt Windpark Primsbogen umgehen.

"Vollig störungsfrei"

Die transparente Darstellung aller Fakten habe letztlich dazu geführt, das sich die politisch Verantwortlichen intensiv mit dem Vorhaben befasst hätten und nach eingehender eigener Prüfung ihre Position eingenommen haben. Bei der jüngsten Gemeinderatssitzung in Nalbach habe die BI gewaltbereite Menschen erkannt "und sich aktiv gegen jegliche Gewalt und Ausschreitungen gewandt". Auch darum sei die Sitzung, trotz der hohen Anzahl von Personen, die sie als Besucher verfolgten, "völlig störungsfrei" verlaufen.

Unbekannte Täter hatten in der Nacht zum Freitag die gerade erst in Betrieb genommene Windmessanlage unbrauchbar gemacht. Dazu hatten der oder die Täter den Kfz-Anhänger, in dem das Messgerät untergebracht war, aufgebrochen und anschließend ganz gezielt das Windmessgerät mit Wasser befüllt. "Schäden an der restlichen technischen Ausstattung sind nicht bekannt", so die BI. Der dadurch entstandene Sachschaden ist dennoch erheblich und beläuft sich nach Angaben der Polizei auf rund 160 000 Euro.

Die Polizei in Dillingen, Telefon (0 68 31) 97 70, sucht weiterhin Zeugen des Vorfalls, der sich zwischen Donnerstag, 14. Juli, 17 Uhr, und Freitag, 15. Juli, 1.10 Uhr, ereignet haben muss.

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