Dennoch werde es nicht zu einer inhaltlichen Verschärfung des Wahlkampfes kommen, das unterstrichen die beiden Bewerber, zwischen denen am 25. September die Entscheidung fällt, ebenso wie namhafte Vertreter ihrer Parteien. Daniel Minas sagte, es werde wichtig sein, eine ähnlich hohe Wahlbeteiligung wie im ersten Anlauf (61,3 Prozent) auch für die Stichwahl zu erhalten. Das Ergebnis, selbst wenn es unter seinen eigenen Erwartungen gelegen habe, "muss motivierend sein". Er werde weiter in sachlicher Form um die Stimmen der Wähler werben, bekannte Minas. Dafür erhielt er auch Rückendeckung vom CDU-Gemeindeverbandsvorsitzenden Frank Finkler. Dieser gab sich trotz des Rückschlags am Sonntag kämpferisch: "Man hat auch bei anderen Wahlen gesehen, dass man die Sache im zweiten Durchgang noch drehen kann." Die CDU-Verantwortlichen würden "eine Nacht über das Ergebnis schlafen" und dann über die weitere Strategie bis zur Stichwahl nachdenken. Wobei es, wie Finkler andeutete, wohl darauf ankommen werde, in den großen Ortsteilen, in denen CDU-Kandidat Minas nicht so gut abgeschnitten hatte, bei der Stichwahl zuzulegen. So habe der SPD-Kandidat Collmann in seinem Heimatort Beckingen ein Ergebnis erreicht, "das ich in dieser Deutlichkeit nicht erwartet habe", sagte der Gemeindeverbandschef.

Thomas Collmann will sich ebenso nicht auf seinem Erfolg im ersten Wahlgang ausruhen, wo er die absolute Mehrheit nur relativ knapp verpasste: "Es wird noch Aktionen geben, wir müssen die Leute noch einmal für die Stichwahl mobilisieren", sagte der SPD-Kandidat. Allerdings werde es auch bei ihm keine Änderung der Wahlkampfstrategie geben. Er werde weiter auf Sachthemen setzen. Das sah auch der SPD-Gemeindeverbandsvorsitzende Stefan Krutten als richtiges Rezept: "Thomas Collmann hat sowohl mit seinen Themen als auch mit seiner Persönlichkeit überzeugt." Das habe zu einem insgesamt "tollen Ergebnis" beigetragen, wobei Krutten insbesondere auf das gute Abschneiden in Reimsbach und Saarfels verwies, wo der SPD-Kandidat, anders als bei den letzten Wahlen, diesmal die Nase vorn hatte. Auch wenn die SPD sich mit ihrem Kandidaten sehr gute Chancen ausgerechnet habe, sei er doch "positiv überrascht" vom Ausgang des ersten Wahlgangs, bekannte Krutten.

Zum Thema:

Auf einen Blick 1751 Wahlberechtigte haben sich für den ersten Durchgang der Beckinger Bürgermeisterwahl Briefwahlunterlagen zuschicken lassen, davon haben letztlich 1669 auch ihre Stimme abgegeben. Diese Zahlen gab das Hauptamt der Gemeinde im Anschluss an die Stimmauszählung bekannt. Das entspricht rund 13,7 Prozent aller Wahlberechtigten und ist ein deutlich höherer Wert als bei der letzten Wahl 2013. Damals lag die Zahl der Briefwähler bei knapp 1300. Allerdings war 2013, als CDU-Amtsinhaber Erhard Seger gegen SPD-Herausforderer Joachim Gratz antrat, auch die Wahlbeteiligung gut sieben Prozent niedriger als in diesem Jahr. Alle 1751 Bürger, die für den ersten Wahlgang Briefwahl beantragt haben, bekommen nun auch für Stichwahl die entsprechenden Unterlagen zugeschickt. Nach Auskunft des Gemeinde-Hauptamtes sind die entsprechenden Unterlagen am Dienstag verschickt worden. Außerdem werden am 25. September 21 Personen wahlberechtigt sein, die es beim ersten Wahlgang noch nicht waren. Grund: Sie sind genau in dem Zeitraum zwischen dem ersten Wahlgang (11. September) und der Stichwahl (25. September) volljährig geworden oder haben dann seit mehr als drei Monaten ihren Wohnsitz in Beckingem. cbe