Beckinger Bunkerfest mit einem Neuling

Beckingen · Nach mehrjährigen Vorbereitungen und Restaurierungsarbeiten ist der Bunker 766 fertig – und das passend zum sechsten Bunkerfest in Beckingen. Am Wochenende kann ihn jeder besichtigen.

 Vorsitzender Axel Jungemann (vorne) und die Vorstandsmitglieder Willi Ehrl und Edi Ehlenz legen im Kehlhof des Bunkers 766 letzte Hand an. Foto: Roman Niederkorn

Vorsitzender Axel Jungemann (vorne) und die Vorstandsmitglieder Willi Ehrl und Edi Ehlenz legen im Kehlhof des Bunkers 766 letzte Hand an. Foto: Roman Niederkorn

Foto: Roman Niederkorn

Mit der Eröffnung des Bunkers 766 (Regelbau 2a) präsentiert der Kultur- und Heimatverein zu seinem sechsten Bunkerfest (3. und 4. September) eine weitere Attraktion. Dieser wieder zugänglich gemachte Westwallbau steht in unmittelbarer Nähe des bereits restaurierten 767 "Erlkönig".

Der 766 ist ein Regelbau 2a und wird in der Bauliste als MG-Schartenstand mit Gruppe beschrieben. Dieser wurde ab 1938 innerhalb des so genannten Limes-Programms gebaut.

Der Bunker mit einer Länge von 11,50 Meter, Tiefe von 7,90 Meter und Höhe von 5,5 Meter hatte 18 Mann Besatzung. Die Bewaffnung bestand aus einem schweren MG 34 mit Schartenlafette 34 hinter der Frontscharte.

In dem Bau wurden 380 Kubikmeter Beton und 30 Tonnen Stahl verarbeitet. Dabei hat die Bunkerdecke eine Dicke von zwei Metern, und die Stärke der Außenwände beträgt 1,5 Meter.

Dem nun restaurierten Bauwerk gingen mehrjährige und umfangreiche Vorbereitungen voraus. Im Jahr 2013 konnte die Gemeinde das Gelände von einer Erbengemeinschaft erwerben . Zwei Jahre später gab dann die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben grünes Licht für die Restaurierung des Bunkers. Zunächst waren Baumfällungen und massive Erdbewegungen des zugewachsenen und zugeschütteten Baus erforderlich. Danach konnte Vorsitzender Axel Jungmann mit der tatkräftigen Unterstützung von Vereinsmitgliedern mit den Arbeiten in zahlreichen Einsätzen fortfahren und rechtzeitig zum diesjährigen Fest der Öffentlichkeit fertig stellen.

Besonders stolz ist man auf den Erwerb einer Original-Eingangstür (Bezeichnung 14P7), deren Einbau mit einem Gewicht von 500 Kilo eine Herkulesaufgabe darstellte. In den Räumen des 766 werden keine Waffen oder Uniformen ausgestellt, sondern die Dokumentationsräume sind mit Bildern ab 1935 bis 1945 vom Bau des Westwalls, vom Arbeitslager und vom Alltag in Beckingen sowie mit Orden, Ehrenzeichen, Auszeichnungen und Urkunden aus dieser Zeit bestückt. Die beiden Bunker findet man in der Verlängerung des Pfaffenkopfweges in Beckingen .

Das Fest wird am Samstag , 3. September, um 14 Uhr mit dem Fassanstich im Einganghof des Bunkers 767 eröffnet. Am Sonntag geht es ab 10 Uhr mit einem Frühschoppen weiter.

Als Gäste kommen wie bereits in den Vorjahren unter anderen Mitglieder des Memorial Club aus Simmer/Sepfontaines in Luxemburg mit ihren historischen Militärfahrzeugen. Wieder dabei ist auch die Gruppe der "Association du Fort aux Fresques" aus dem lothringischem Hestroff, die in einem Biwak aus Zeiten der Maginotlinie campieren. Zwischen dem französischen und dem Beckinger Verein besteht seit letztem Jahr eine Partnerschaft.

Während des Festes werden ständig fachkundige, kostenfreie Führungen durch beide Bunker angeboten. An beiden Tagen werden diverse Gerichte aus der Feldküche angeboten. Sonntagnachmittag gibt's Kaffee und Kuchen.

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