Saarländischer Sieg zum Jubiläum

Orscholz · Beim Jubiläum des Saarschleifen-Bike-Marathons gab es am Sonntag eine erfreuliche Premiere: Mit Sascha Weber aus St. Wendel durfte erstmals ein Saarländer in der nun zehnjährigen Geschichte des Rennens über die Langdistanz ganz oben aufs Podest.

 Steile und schmale Abfahrten stellten hohe Anforderungen an die Fahrer: Hier jongliert Jürgen Schroth auf seinem Rad einen Abhang hinunter, es folgt Francois Moureaux. Fotos: Rolf Ruppenthal

Steile und schmale Abfahrten stellten hohe Anforderungen an die Fahrer: Hier jongliert Jürgen Schroth auf seinem Rad einen Abhang hinunter, es folgt Francois Moureaux. Fotos: Rolf Ruppenthal

 Der neue „König der Saarschleife“: Der St. Wendeler Sascha Weber siegte nach 98 Kilometern klar vor den Verfolgern.

Der neue „König der Saarschleife“: Der St. Wendeler Sascha Weber siegte nach 98 Kilometern klar vor den Verfolgern.

Total abgekämpft und das Gesicht mit Schlamm besprenkelt, so erreicht Sascha Weber am Sonntag den Zielbereich am Cloef-Atrium in Orscholz . Noch einmal geht es für den 26-Jährigen um die Kurve, dann lässt es Weber ausrollen und überquert unter großem Beifall der Zuschauer als neuer "König der Saarschleife " die Linie. In 4:03:38 Stunden war der Radprofi aus St. Wendel bei der 10. Auflage des Saarschleifen-Bike-Marathons nicht zu schlagen. Gleichzeitig sorgte Weber mit seinem Sieg für ein Novum, denn er ist der erste Saarländer überhaupt, der den Marathon über die Distanz von 98 Kilometern gewinnen konnte.

Am Ende lag der gebürtige Saarbrücker 37 Sekunden vor dem belgischen Marathon-Meister Joris Massaer, mit dem er zuvor lange Zeit alleine unterwegs war. "Nach 40 Kilometern waren wir noch zu sechst. Mir wurde es dann aber zu langsam und ich habe das Tempo angezogen", berichtete Weber. Einzig Massaer konnte folgen.

Der Belgier war es auch, der 20 Kilometer vor dem Ziel den Endspurt so richtig einläutete. Weber ließ sich aber nicht abschütteln, ganz im Gegenteil: "Ich konnte dranbleiben und sogar noch eins draufsetzen. Er hatte am letzten Anstieg dann nichts mehr zuzusetzen, und ich komme hier alleine an - eine super Sache", freute sich der 22. der Radcross-WM 2014.

Dabei hatte das Rennen gar nicht gut begonnen. Schon nach sechs Kilometern stürzte Weber und verlor auch noch seine Trinkflasche. Auch gegen Ende des Rennens musste er bei einem Überholmanöver erneut kurz vom Rad. Umso bemerkenswerter, dass der auf der Straße für das belgische Team Veranclassic-Doltcini fahrende Profi dennoch als Erster ankam. Als Dritter ging Erwin Bakker über den Zielstrich, der Holländer wurde später jedoch wegen eines Vergehens disqualifiziert. Für ihn rutschte André Schütz (Gries) aufs Podest.

Der Sieger der letzten beiden Jahre, Sören Nissen aus Dänemark, musste seine Hoffnungen nach einem Defekt dagegen früh begraben. Als zweitbester Saarländer erreichte Stefan Seel aus Wallerfangen als starker Fünfter das Ziel, Sascha Mai aus Gresaubach belegte Rang zwölf. Bei den Frauen durfte Katrin Schwing lange auf ihren zweiten Sieg nach 2010 hoffen, in der zweiten Renn-Hälfte ging der Mosbacherin aber die Puste aus, Karen Brouwer aus den Niederlanden feierte einen souveränen Triumph. "Es war eine sehr schöne, abwechslungsreiche Strecke mit vielen technischen Passagen", lobte Brouwer. Der Erfolg kam für die 25-Jährige überraschend: "Normalerweise ist Katrin stärker als ich. Ich hatte heute aber gute Beine." Freuen durfte sich auch Manuela Werkle (ehemals Niederlinxweiler) über Rang drei. Gleiches gilt für die Veranstalter von der Saarschleife-Touristik, die trotz Terminwechsels vom Mai in den Juli insgesamt rund 1100 Teilnehmer regis-trierten und sich damit sehr zufrieden zeigten.

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