Nabu: Badegäste stören Vögel im Gebiet der Kiesweiher bei Nennig

Nennig · Der Naturschutzbund (Nabu) im Saarland beklagt, dass immer häufiger verbotenerweise im Baggerweiher-Areal bei Nennig gebadet und gefeiert werde. Über die Zustände hat sich der Nabu nun beim Perler Bürgermeister Bruno Schmitt beschwert.

Nach den Worten von Karl-Rudi Reiter, dem stellvertretenden Nabu-Landesvorsitzender aus Beckingen, wird in den und rund um die Kiesweiher bei Nennig , die der Firma KBN gehören, an warmen Sommertagen gebadet und gerastet, es werden Lagerfeuer entzündet, Sonnenschutzeinrichtungen aufgebaut, Rampen zum Abspringen ins Wasser am Ufer sowie Treppen errichtet. Die ungebetenen Besucher des Geländes hinterlassen laut Reiters zudem an zahlreichen Stellen ihre Abfälle. "Bis zu 20 Fahrzeuge und mehr können an heißen Tagen gezählt werden", heißt es in einem Schreiben Reiters an den Perler Bürgermeister Bruno Schmitt .

Der Nabu-Mann weist darauf hin, dass solche Aktivitäten in dem Areal widerrechtlich seien, denn es handele sich bei den Baggerweihern um ein Natura-2000-Naturschutzgebiet, in dem unter anderem selten gewordene Schwalbenarten wie die Uferschwalbe ideale Nist- und Lebensbedingungen fänden. Und gerade den Lebensraum dieser Vögel sieht der Nabu durch die Badebesucher massiv beeinträchtigt.

Hohes Risiko für Badegäste

"So wird zurzeit unmittelbar neben den Uferschwalben-Brutkolonien gebadet und gelagert", beklagt Reiter. Zu der Beunruhigung und Vertreibung von Brut-und Rastvögeln komme ein hohes Risiko für die Badegäste hinzu: "Riskante Kopfsprünge von einer Rampe sind übliche Praxis." Da hier keine Überwachung des Gewässers gegeben sei, sieht Reiter "erhebliche Risiken für die Badegäste". Der Nabu-Vertreter weiter: "Auch Kinder werden mitgebracht, sowie Hunde, die weit hinaus in die Gewässer schwimmen."

Im Falle eine Unfalles in diesem Gebiet könnten Rettungsdienste nur langsam oder auch überhaupt nicht an abgelegenen unzugänglichen Stellen tätig werden. Bundesweit habe es in dieser Saison schon zahlreiche Tote durch Badeunfälle gegeben, ermahnt Reiter. "Im Falle eines Unglückes wird auch schnell die Eigentümerhaftung relevant werden." Zudem verschandele der liegen gelassene Müll (Flaschen, Lebensmittelpackungen, Reste von diversen Aufbauten und Hilfsmitteln) die Landschaft.

Der Nabu-Mann appelliert an die Verantwortlichen, dem Treiben Einhalt zu gebieten: "Ich bitte als Vertreter des Nabu alle Betroffenen, die Missstände zu beheben."

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