Eine Unterkunft mit vielen Mängeln

Besch · Die Feuerwehrleute von Besch müssen sich zurzeit mit einer Übergangslösung abfinden. Weil ihr Gerätehaus marode ist, sind sie in einer Firmenhalle untergebracht. Die SZ fragte bei Bürgermeister Bruno Schmitt nach.

 In die Jahre gekommen und marode – das Feuerwehrgerätehaus in Besch. Foto: Rolf Ruppenthal

In die Jahre gekommen und marode – das Feuerwehrgerätehaus in Besch. Foto: Rolf Ruppenthal

Foto: Rolf Ruppenthal

Ihre Utensilien haben Beschs Feuerwehrleute bei der Firma Motschall vorübergehend geparkt, ebenso das Einsatzfahrzeug. Nur für ihre Schulungen wechseln die Einsatzkräfte seit ein paar Monaten von ihrem Obdach in der Straße Zu den Mühlen 18a in ihr Stammheim - das Feuerwehrgerätehaus in der Franziskusstraße. Auf die Mängel und Macken ihrer Unterkunft haben die Wehrleute aus dem zweitgrößten Perler Ortsteil schon vor Jahren im Rathaus hingewiesen, wie ein Bescher (Name der Redaktion bekannt) der SZ berichtet. Doch die freiwilligen Helfer stießen nach Darstellung unseres Informanten auf taube Ohren. Nichts passierte in dem Gebäude aus den 70er Jahren, das dringend renoviert werden muss. Zudem wurde das Rangieren des Einsatzfahrzeuges zu einem Balanceakt: Nur wenige Zentimeter waren in Breite und Höhe Platz. Das reicht bei weitem nicht, zumal der Platzbedarf noch gestiegen ist: Die Bescher wurden zu einer der drei Stützpunktwehren der Gemeinde und erhielten mehr Aufgaben.

Ende vergangenen Jahres dann knallte nach Worten des Beschers das Rolltor runter - just in dem Moment, als die freiwilligen Helfer zu einem Einsatz gerufen wurden. Und das sollte nicht die einzige üble Überraschung dieser Art bleiben. CDU-Gemeinderatsmitglied Alexa Herzer weiß von mindestens zwei Vorfällen dieser Art - nach seiner Meinung ein unmöglicher Zustand. "Ich finde es schlimm, dass Ehrenamtler derart hängen gelassen werden", sagt die Bescherin. Der Sanierungsstau ist nach ihren Worten seit rund acht Jahren bekannt. "Über Jahre hat man sich nicht einigen können, ob das Bürgerhaus auf das Feuerwehrgerätehaus aufgestockt werden soll oder nicht. Die Aufstockung ist seit zwei Jahren vom Tisch. Dennoch ist das Feuerwehrgerätehaus nicht renoviert worden - zum Ungemach der zweitgrößten Wehr in der Gemeinde." Was die Kommunalpolitikerin ebenfalls ärgert: "Erst auf massiven Druck der Wehr hin wurde nach einer Übergangslösung gesucht."

Zwei Alternativen



Derweil ist laut Bürgermeister Bruno Schmitt die vorübergehende Unterkunft komfortabler als die alte. "Die Feuerwehr hat mehr Platz als in ihrem alten Heim." Nach seinen Worten hat er sofort reagiert, als er von den Schwierigkeiten erfahren hat. Die Klagen über den maroden Zustand des Hauses sind dem Bürgermeister nach Worten unseres Informanten seit Jahren bekannt.

Zwei Alternativen habe er prüfen lassen, sagt Schmitt auf SZ-Anfrage. So hat laut Verwaltungschef ein Probeeinsatz vom Industriegebiet aus gezeigt, dass es nicht die geeignete Übergangslösung ist. "Wir haben eine Anfahrtszeit von über acht Minuten festgehalten." Daher habe er sich für die Übergangslösung in der Halle der Dachdecker- und Haustechnik Motschall in der Straße Zu den Mühlen entschieden. Es sei nicht nur damit getan, das Tor zu reparieren. Der vordere Teil des Gebäudes, so vermutet Schmitt, wird wohl abgerissen werden. Auch einen Neubau schließt er nicht aus. Dass sich der Gemeinderat erst jetzt mit dieser Geschichte befasst, begründet der Bürgermeister: Vor der Kommunalwahl habe sich der Rat nicht mehr mit dem Thema befassen wollen und es dem neuen Gremium überlassen. Gut ein Jahr, so schätzt er, wird es wohl dauern, bis die Feuerwehr in ihr neues Refugium zurückkehren wird. "Die Mitglieder des Bauauschusses waren entsetzt, als sie im April zum ersten Mal von der Geschichte gehört haben", sagt Alexa Herzer. Für sie steht fest: "Ein Gerätehaus für die Wehr muss so schnell wie möglich wieder zur Verfügung stehen."

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