Wo sich Rinder pudelwohl fühlen

Püttlingen · Marylin, Mia, Molly, drei Damen mit schottischen Vorfahren, leben seit Freitag in Püttlingen: Die Hochlandrinder-Mädels fühlen sich in Püttlingen offensichtlich pudelwohl. Das erste Beweidungsprojekt des Natur- und Vogelschutzvereins Püttlingen ist gestartet.

 Es scheint, die Neu-Püttlingerinnen Molly, Marylin und Mia (von links) müssten mal dringend zum Friseur. Doch nein, es hat so seine Richtigkeit: Das zottige Fell mit Fransen-Pony ist eines der Markenzeichen der Schottischen Hochlandrinder, die am Freitag im Püttlinger Mühlengrund in ihr Gehege eingezogen sind. Fotos: Jenal

Es scheint, die Neu-Püttlingerinnen Molly, Marylin und Mia (von links) müssten mal dringend zum Friseur. Doch nein, es hat so seine Richtigkeit: Das zottige Fell mit Fransen-Pony ist eines der Markenzeichen der Schottischen Hochlandrinder, die am Freitag im Püttlinger Mühlengrund in ihr Gehege eingezogen sind. Fotos: Jenal

 Theo Schröder, Eva Blum-Klink, Christoph Scherer und Vivian Scherer (von links) vom Natur- und Vogelschutzverein Püttlingen nehmen die Hochlandrinder in Empfang.

Theo Schröder, Eva Blum-Klink, Christoph Scherer und Vivian Scherer (von links) vom Natur- und Vogelschutzverein Püttlingen nehmen die Hochlandrinder in Empfang.

"Marylin heißt die Blonde, die Mittelbraune ist Molly und Mia die Dunkle." Christoph Scherer, Vorsitzender des Natur- und Vogelschutzverein Püttlingen (NVV), stellt die drei schottischen Hochlandrinder vor, die am Freitag angekommen sind. Und Mia Jungmann, die langjährige frühere Vorsitzende des NVV, gefällt es, "dass ein Tier nach mir benannt wurde". Noch mehr freut sie sich, "dass sich so viele junge Leute in meinem Verein für den Naturschutz engagieren".

Der Püttlinger Verein hat dem Nabu Zweibrücken drei weibliche Hochlandrinder abgekauft - es sind nun die ersten ihrer Art im Köllertal. Der Umzug vom Mauschbacher Bruch bei Zweibrücken zum Püttlinger Mühlenbach klappte hervorragend. Sofort erkundeten die drei zotteligen Huftiere mit den mächtigen Hörnern (sie wachsen noch) ihr neues Revier. Zur Freude des Publikums: "Die sinn awwa scheen!", ruft etwa ein Spaziergänger. "Und sie sind geimpft, gesund, robust, wetterfest und absolut friedlich", ergänzt NVV-Chef Scherer.

Die "kleinrahmigen" Kühe mit ihrer Schulterhöhe von 1,60 genießen, unbeeindruckt von den vielen zweibeinigen Zuschauern, das saftige Frühlingsgras im Mühlengrund. Nur wenn von der benachbarten Landstraße her Martinshörner zu hören sind, flüchten Molly, Mia und Marylin sofort ins kalte Wasser: "Zur Stressbewältigung" erklärt Scherer, "aber die Tiere werden sich an ihre neue Situation schnell gewöhnen."

Ratzfatz hat sich bereits die Insektenwelt auf die Rinder eingestellt: Insekten besiedeln in Massen die frischen Kuhfladen. "Die Natur wird in vielfältiger Weise von unserem Beweidungsprojekt profitieren", sagt Scherer. Unterstützt wird sein Verein von Schülern der Saarbrücker Rastbachtalschule, die im Rahmen eines Nachhaltigkeitsprojektes ein Wildbienenhotel und ein bienenfreundliches Blumenbeet im Püttlinger Mühlengrund aufgestellt haben.

Irgendwann in der Zukunft will der NVV zu den drei Kühen noch einen Bullen dazu kaufen, so dass dem Nachwuchs am Mühlenbach nichts mehr im Wege steht.

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