Graffiti-Künstler Reso in Völklingen Kein Schrott, sondern Kunst!

Völklingen · Unter dem Namen „Graffiti trifft auf Schrott“ lud der Verein Kulturgut Völklingen am Donnerstag zum Alten Bahnhof nach Völklingen ein. Die Besucher erstellten dort mit dem Graffiti-Künstler Reso eine Plastik.

 Die Mitglieder des Vereins Kulturgut Völklingen und einige Besucher versuchten sich am Donnerstag am Alten Bahnhof in Völklingen als Künstler und besprühten gemeinsam mit dem Saarbrücker Graffiti-Künstler Reso (r.) eine 110 Kilo schwere Schrottplastik.

Die Mitglieder des Vereins Kulturgut Völklingen und einige Besucher versuchten sich am Donnerstag am Alten Bahnhof in Völklingen als Künstler und besprühten gemeinsam mit dem Saarbrücker Graffiti-Künstler Reso (r.) eine 110 Kilo schwere Schrottplastik.

Foto: Becker & Bredel

Ein Kunstwerk, viele Künstler - im Rahmen des Warndt-Weekends lud der Verein Kulturgut Völklingen am Donnerstag zum Alten Bahnhof ein. Unter blauem Himmel schweißten, sprühten und tranken Vereinsmitglieder zusammen mit Besuchern auf dem kleinen Vorplatz. Mit dabei war auch der international bekannte Graffiti-Künstler Reso, der beim Sprühen an diesem Tag aber nur zuschaute.

"Bei der Auswahl der Schrottteile und der Komposition der Plastik habe ich geholfen", sagte der gebürtige Saarbrücker. Malen überlasse er den Besuchern. "Als es um den Veranstaltungsort ging, war schnell klar, dass Völklingen perfekt passt", so der 40-Jährige. Schweißen und schweres Metall - da habe die einstige Stahl-Metropole nahe gelegen.

"Ein Kran musste die Schrotteile zum Alten Bahnhof transportieren", erzählte Vereinsmitglied Traudel Bennoit. Die seien nämlich um einiges schwerer, als sie aussehen - 110 Kilo wiegt die fertig geschweißte Skulptur. "Die klaut so schnell niemand", sagte Bennoit lachend. Bereitgestellt wurden die Schrottteile sowie der Kran von der LS Rohstoffhandelsgesellschaft, die nicht weit entfernt vom Alten Bahnhof einen ihrer Standorte hat.

"Es sind leider nicht so viele Besucher gekommen, wie wir uns erhofft haben", sagte Christiane Blatt , Ludweiler Ortsvorsteherin und erste Vorsitzende des Vereins. Aber immer wieder hielten Leute an, fragten interessiert nach der Skulptur oder machten sogar spontan mit. Auch Elodie Nowak vom Eurodistrict Saarmoselle, dem Veranstalter des Warndt-Weekends, schaute kurz vorbei. "Ich habe auch gesprüht, aber ich glaube, das wurde größtenteils schon wieder übermalt", erzählte sie fröhlich.

Für die Skulptur hat sich voraussichtlich schon ein Käufer gefunden: Die Familie Tull, die Besitzer des Alten Bahnhofs, haben Interesse an der Schrottskulptur. Der Erlös soll in Jugend-Projekte des Vereins fließen, "das Jahr 2016 steht bei uns unter dem Thema Jugendkultur", erzählte Blatt. Ein weiteres Projekt mit Reso, bei dem Jugendliche eine freie Fläche besprühen dürfen, sowie eine Diskussionsrunde mit jungen Leuten seien in Planung. Seit 15 Jahren veranstaltet Kulturgut die "Diskuthek", eine Diskussionsrunde mit einem prominenten Gast, die von SR-Moderator Roland Helm geleitet wird. In diesem Jahr soll die Runde mit Jugendlichen im Café Elfdreiviertel in Völklingen stattfinden. Prominenter Gast: "The Voice of Germany"-Teilnehmer Philipp Leon Altmeyer aus Völklingen . Ein weiteres großes Projekt, an dem der Verein momentan arbeitet, ist eine Künstler-Datenbank.

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