Diebstähle nehmen den größten Anteil unter den Delikten ein

Lebach · In der Kriminalstatistik 2015 belegt die Polizeiinspektion Lebach mit 8305 Straftaten den ersten Platz. Allerdings wird das Bild verfälscht, weil in der Zahl 5566 unerlaubte Einreisen (Zahl der Flüchtlinge) mit eingebunden sind. Zieht man diese Zahl ab, ergeben sich für Lebach 2739 registrierte Straftaten.

 Um die Bevölkerung zu schützen, sperrte die Polizei auch Wege im Wald. Foto: Becker und Bredel

Um die Bevölkerung zu schützen, sperrte die Polizei auch Wege im Wald. Foto: Becker und Bredel

Foto: Becker und Bredel

Im Jahr 2015 wurden nach Angaben der Polizeiinspektion Lebach (PI Lebach) mit Lebach, Saarwellingen und Schmelz insgesamt 8305 Straftaten statistisch erfasst. Davon waren 5566 unerlaubte Einreisen durch Zuzug. Rechnet man diese Zahl heraus, so ergeben sich für die PI Lebach 2739 registrierte Straftaten. Landesweit wurden 77 993 Straftaten erfasst (inklusive unerlaubter Einreise).

Viele unerlaubte Einreisen

Vor dem Hintergrund des Umstandes, wonach im Jahr 2015 für das Saarland durch die PI Lebach insgesamt 5566 (es reisen auch Kinder ein, die nicht im Bereich ausländerrechtlicher Verstöße registriert werden) unerlaubte Einreisen als Verstoß gegen ausländerrechtliche Bestimmungen erfasst und somit eine über diese Zahl gehende Personengruppe temporär in Lebach unter schwierigen Bedingungen wohnen, ist es einerseits schwierig die Zahlen aus den Vorjahren mit den Zahlen von 2015 zu vergleichen, da mehr Personen automatisch eine höhere Kriminalitätsbelastung mit sich bringen.

Insofern sind die Zahlen im Hinblick auf die Delikte der unerlaubten Einreise zu relativieren. Dies zeigt die Häufigkeitszahl (Straftaten mal 100 000 geteilt durch die Bevölkerungszahl) und der Einstufung der Stadt Lebach im Hinblick auf die Gefahr Opfer einer Straftat zu werden. So würde Lebach aufgrund der unerlaubten Einreisen an der Spitze der Gefährdungstabelle landesweit stehen, was nicht der Realität entspricht. Betrachtet man die deliktische Verteilung in der Kriminalstatistik , gibt es im Vergleich zu den vergangenen Jahren keine signifikanten Veränderungen.

Weniger tatverdächtige Kinder

So nehmen die Diebstähle ohne beziehungsweise unter erschwerten Bedingungen mit 35 Prozent den größten Teil ein. Jeweils mit 18 beziehungsweise 23 Prozent sind die Vermögens-/Fälschungsdelikte und die sonstigen Straftatbestände vertreten. Die Rohheitsdelikte und Taten gegen die persönliche Freiheit nehmen 15 Prozent ein. Zu den Strafrechtsnebengesetzen, zu denen auch der Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz gehört, ist ein Zuwachs in den drei Kommunen der PI Lebach zu verzeichnen. Dieser Bereich, so Kriminalhauptkommissar Peter Wirth vom Kriminaldienst Lebach, sei stark abhängig vom Kontrollverhalten der vor Ort tätigen Beamten.

Im Hinblick auf die Gesamtzahl der Diebstahlsdelikte ist regional eine jährlich wechselnde Belastungszahl der Kommunen festzustellen. In Lebach gab es im Vergleich zu Saarwellingen und Schmelz einen Anstieg der Eigentumsdelikte, insbesondere Kaufhausdiebstähle.

Die Aufklärungsquote der Polizeiinspektion Lebach mit 51,1 Prozent (ohne unerlaubten Einreisen) liegt auf dem Niveau des Vorjahres beziehungsweise dem anderer vergleichbarer Dienststellen. Die Gruppe der Erwachsenen stellt bei den Tatverdächtigen den größten Teil, gefolgt von den Heranwachsenden (18 bis 21 Jahre). Die Zahl bei den tatverdächtigen Kindern (unter 14 Jahren) ist rückläufig.

Zum Thema:

Auf einen Blick Die Polizeiinspektion Lebach ist zuständig für 48 907 Einwohner und eine Fläche von 164,44 Quadratkilometern. Stadt Lebach: 19 388 Einwohner, 64,15 Quadratkilometer Gemeinde Saarwellingen: 13 256 Einwohner, 41,65 Quadratkilometer Gemeinde Schmelz: 16 262 Einwohner, 58,64 Quadratkilometer. Quelle: Statistisches Amt Saarland, Stand: 31.12.2013. red

Zum Thema:

Hintergrund Als herausragender Fall innerhalb der PI Lebach (in Zusammenarbeit mit dem Landespolizeipräsidium) sind die Schüsse im März 2015 auf passierende Fahrzeuge Am Nordring bei Gresaubach zu nennen. Eine mehrköpfige Ermittlungsgruppe ging zahlreichen Hinweisen und Spuren nach. Der Tatverdächtige wurde zu einer mehrjährigen Freiheitsstrafe wegen eines versuchten Tötungsdeliktes verurteilt. red

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