Fotos von brigitte quack im outlookFenster wachsen wie ein bunt gewebter Teppich in die Höhe

Quierschied. Das Quierschieder Gotteshaus bietet dem Besucher in seinem großen Innern ein reiches Schmuckwerk: Der Dekor und die gliedernden Elemente der Architektur sind farbig abgesetzt, die Altäre (Hoch-, Marien- und Josefsaltar) sehr aufwändig gestaltet, ebenso wie die vielen großen und kleinen Kostbarkeiten des Raumes und natürlich auch die Fenster

Quierschied. Das Quierschieder Gotteshaus bietet dem Besucher in seinem großen Innern ein reiches Schmuckwerk: Der Dekor und die gliedernden Elemente der Architektur sind farbig abgesetzt, die Altäre (Hoch-, Marien- und Josefsaltar) sehr aufwändig gestaltet, ebenso wie die vielen großen und kleinen Kostbarkeiten des Raumes und natürlich auch die Fenster. Sie stammen aus dem Jahr 1898 des Erweiterungsbaus und lassen uns eintauchen in eine Zeit, als die Kirchengemeinden noch Zuwüchse hatten und sich Stifter in den Kirchenfenstern verewigen ließen. So auch hier in einigen der zehn farbenfrohen Chorfenster, die aus der Düsseldorfer Glasmalerei Gassen und Blaschke stammen und uns in reich dekorierten Szenen vom Leben Marias und Josefs erzählen. Doch bevor sich der Besucher der Pfarrkirche diesen, von Altären teilweise verdeckten Meisterwerken der Glaskunst zuwendet, wird er der je fünf Fenster im Langhaus gewahr. Wie ein bunt gewebter Teppich wachsen sie in drei Bahnen in die Höhe, wo sie von einer bunt verglasten Rosette und zwei ebenfalls bunt verglasten Dreipässen bekrönt werden. Mit ihrer filigranen Musterung und den hellen Farben - weiß spielt hier eine große Rolle - schenken sie Ruhe und eine heitere Ausgeglichenheit, so als wollten sie die harte Alltagswelt aussperren. Im Mittelfenster jeder Seite ist eine Darstellung der Lauretanischen Litanei zu sehen, die mit einstimmt auf die Heiligenverehrung, die in den Chorfenstern zelebriert wird. Die Krönung Mariens im einzigen dreigeteilten Fenster im Mittelschiff hinter dem Hochaltar ist eine herrlich bunte, detailgenaue Darstellung mit einem aufwändig gestalteten, auf Glas gemalten Architekturrahmen. Daneben im ähnlichen Umfeld und mit der gleichen Liebe fürs Detail: die Heiligen Laurentius und Barbara, die Schutzpatronin der Bergleute, und die Glasbläser mit ihren Schutzbefohlenen. In Fenstern wie diesen lebt die mittelalterliche Tradition weiter, mittels eindrucksvoller Bilder die kirchliche Botschaft zu lehren und den Glauben zu stärken. Im gleichen Sinne berichten denn auch die Fenster im Chor des Marienaltars in prachtvollen Bildern von der Aufopferung Mariens, der Verkündigung und der Geburt Jesu, die sie als weihnachtliche Geschichte zeigen. Und wenn im Chor des Josefsaltars die vier Buntglasfenster erstrahlen mit der Flucht nach Ägypten, dem Tod Josefs, mit Dominikus und der Himmelskönigin Maria, so dient auch dies der Verherrlichung des christlichen Glaubens. qb

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