Schlagabtausch über Spezialklassen für begabte Schüler

Wadern/Saarbrücken · Lizanne Johann vom Hochwald-Gymnasium Wadern ist Landessiegerin im Wettbewerb „Jugend debattiert“ und vertritt das Saarland in Berlin.

Die Spannung steigt im großen Konferenzgebäude des Saarländischen Rundfunks, in dem alle Sitzplätze besetzt sind. Gleich wird die Jury, zu der unter anderem die Landtagsvizepräsidentin Barbara Spaniol sowie SR-Moderatorin Julia Lehmann vom Team des Aktuellen Berichts gehören, das Ergebnis bekannt geben. Unter den Zuschauern befinden sich auch die Klassen 9c und 10c des Hochwald-Gymnasiums (HWG), die natürlich "ihrer" Teilnehmerin die Daumen drücken. Dann bricht bei den Waderner Schülern Jubel aus, denn es steht fest: Lizanne Johann vom Hochwald-Gymnasium ist Landessiegerin im Wettbewerb "Jugend debattiert" in der Altersgruppe 1 (Klasse 8 und 9). Ihr Weg bei Jugend debattiert geht also weiter und sie wird im Juni das Saarland beim Bundesfinale in Berlin vertreten.

Gleich zwei Teilnehmerinnen hatte das HWG ins Rennen geschickt, die beide in ihrer Alterskategorie den Regionalwettbewerb gewonnen hatten: Ninon Mehnert für die Altersgruppe 2 (Klasse 10 bis 12) und Lizanne Johann. Beide mussten zunächst zwei Qualifikationsdebatten bewältigen und sich dabei jeweils mit drei anderen Teilnehmern im Debattieren messen. Lizanne gelang auch hierbei schon eine überragende Leistung, denn nach den Vorrunden war sie von allen Teilnehmern die Punktbeste und zog damit in die Finaldebatte ein.

Thema dieser Debatte war die Frage "Sollen im Saarland Spezialklassen für besonders begabte Schülerinnen und Schüler eingerichtet werden?" Lizanne Johann vertrat die Pro-Position und hatte als erste Rednerin die Aufgabe, diese Maßnahme zu definieren. Sie forderte solche Spezialklassen ab der Klassenstufe 6 an Gymnasien, um damit die Schüler, die ein höheres Leistungspotenzial haben, auch besonders zu fördern und ihnen damit mehr Möglichkeiten zu eröffnen. Ihr Mitstreiter für diese Position war Julian Kahlen vom Marie-Luise-Kaschnitz-Gymnasium in Völklingen. Die Gegenposition nahmen Justin Gesellchen vom Illtal-Gymnasium in Illingen und Johanna Strupp vom Gymnasium Wendalinum in St. Wendel ein. Unter den Augen des Bildungsministers Ulrich Commerçon entwickelte sich eine spannende Auseinandersetzung, die der Minister mit den Worten kommentierte: "Ich bin unglaublich beeindruckt!"

Die Jury bewertete die Debatte nach den Kriterien Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen, Gesprächsfähigkeit und Überzeugungskraft. In ihrer Rückmeldung bescheinigte sie der Waderner Schülerin ein hervorragendes Ausdruckvermögen sowie die Fähigkeit, spontan auf Argumente der Gegenseite reagieren zu können und diese schlagfertig zu entkräften. Diese Fähigkeiten kann sie nun beim Bundesfinale in Berlin erneut unter Beweis stellen und sich dort mit den besten Debattierern aus ganz Deutschland messen. Im Saarland hat sie sich immerhin schon gegen eine große Konkurrenz durchgesetzt, indem sie den Klassen-, Schul-, Regional- und Landeswettbewerb erfolgreich gemeistert hat. Insgesamt haben im Land 30 Schulen mit rund 5000 Schülern teilgenommen.

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