Post vom kleinen Nic

Gestern hat mir der kleine Nic wieder geschrieben. Endlich. Dachte schon, er mag mich nicht mehr. Früher, als Nicolas Sarkozy Präsident von Frankreich war, bekam ich regelmäßig E-Mails von ihm. Da hat er dann immer erzählt, was er den ganzen Tag so macht im Elysée-Palast, hat gejammert, wie sauteuer die Heizung für die Bude ist und dass ihm das Gesinge von der Bruni mächtig auf den Keks geht. Außerdem hat er dann erzählt, dass die Merkel ganz schön streng sein kann und dass er bei ihr nicht immer machen darf, was er will. Warum hat er sie dann bei jeder Gelegenheit abgeschlabbert, wenn er die nicht toll fand? Oft war es aber lustig, was er so ausgeplaudert hat. Und immerhin hat er mich regelmäßig "Cher ami" genannt. Hab' mich schon ein bisschen geschmeichelt gefühlt. Wer kann schon behaupten, dass er der Kumpel vom französischen Präsidenten ist? Erst nach einiger Zeit bin ich stutzig geworden, weil weiter unten stand, ich könnte ja - natürlich nur, wenn ich wollte - ein bisschen Geld für ihn spenden. Der hat mich doch glatt angepumpt. So war das damals mit dem kleinen Nic. Dieses Mal wollte er kein Geld, sondern dass ich seinen Spezi, diesen Fillon, unterstütze, der jetzt Präsident werden will. Dabei darf ich in Frankreich gar nicht wählen. Wohl aber unsere Nachbarn in Forbach, Alsting und Saargemünd. Die haben die Wahl von ganz links, wo dieser kommunistische Postbote antritt, bis ganz rechts, wo Marine Le Pen vom Front National lauert. Nur so viel: Eine deutsche Journalistin, die Le Pen seit Jahren kennt, hat sie gerade "die Tochter des Teufels" genannt. Also, liebe Freunde: Geht fleißig zur Wahl, aber macht Euer Kreuz nicht zu weit rechts. Bitte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort