Was man beim Umzug so findet

Unsere Woche · Uff! Das wäre geschafft! Unsere Lokalredaktion ist diese Woche an den Heusweiler Markt umgezogen. Oft hakt es ja nach Umzügen mit den Anschlüssen für Internet, Telefon & Co. noch ein wenig, doch alle Geräte liefen schon am ersten Tag wieder einwandfrei, die Umzugsfirma hat ihre Arbeit professionell und flott erledigt, und beim Aufhängen der Bilder habe ich mir nicht ein einziges Mal auf den Daumen gehauen (und das will was heißen). Ok, ich hab's fertig gebracht, einmal durch die Schreibtischplatte zu bohren, aber das erzählen Sie jetzt bitte nicht weiter.

Und was man so alles beim Packen der Umzugskartons findet. Zum Beispiel das feuerwehrrote "Weißbuch zu den kommunalen Finanzen im Saarland" aus dem Jahr 2000. Unter der Überschrift "Rettet die saarländischen Städte und Gemeinden - jetzt!" hatte der Städte- und Gemeindetag unter dem Vorsitz des damaligen Püttlinger Bürgermeisters Rudolf Müller die Alarmglocke geschlagen, denn, so hieß es im Vorwort: "Die Haushaltsnotlage der saarländischen Städte und Gemeinden hat ein alarmierendes Ausmaß erreicht." Und was ist seit dem "rettet sie jetzt" geschehen? Also - es ist Zeit vergangen. 16 Jahre. Damals hatte die Verschuldung der Stadt Püttlingen - die sich gerade durch den Verkauf der Stadtwerke etwas Luft verschafft hatte - bei etwa sechs Millionen Euro gelegen, ähnlich war auch der Schuldenstand in Heusweiler gewesen. Riegelsberg hatte, wie nur wenige andere Saar-Kommunen, einen ausgeglichenen Haushalt.

Inzwischen liegen in Püttlingen die aufgelaufenen Kassenkredite bei etwa 51 Millionen Euro (voriges Jahr gelang eine Reduzierung um 1,5 Millionen Euro ), in Heusweiler ist die 40-Millionen-Marke geknackt, Riegelsberg liegt bei über sieben Millionen. Das "Weißbuch" hatte im Jahr 2000 die Verschuldungs-Lage der Kommunen so eingeschätzt, dass es schon "eine Minute vor Zwölf" sei. Wie spät ist es dann jetzt?

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