Auf der Suche nach den Wurzeln

Homburg/St Ingbert · Die Kinowerkstatt hat wieder einiges zu bieten: Gezeigt wird zum Beispiel das Drama „Lion“, in dem ein junger Mann seine indische Familie sucht.

 Dev Patel als Saroo Brierley in einer Szene aus dem Film „Lion“. Foto: Universum Film/dpa

Dev Patel als Saroo Brierley in einer Szene aus dem Film „Lion“. Foto: Universum Film/dpa

Foto: Universum Film/dpa

Die Kinowerkstatt zeigt heute, am Freitag, 20 Uhr, und am kommenden Sonntag, 20.15 Uhr, das für den Oscar nominierte Drama "Lion - Der lange Weg nach Hause" (Großbritannien, USA, Australien, 2016) mit Nicole Kidman, Dev Patel und anderen. Es beruht auf einer wahren Geschichte: Als erwachsener Mann verlässt Adoptivsohn Pavel Australien, um seine indischen Wurzeln zu finden. Das Drama basiert auf dem autobiografischen Roman von Saroo Brierley, der 2014 die Suche nach seiner indischen Familie niederschrieb. Saroo Brierley (Dev Patel) war ein kleiner Junge, als er durch eine Kette von unglücklichen Ereignissen seine Familie verlor: Er schlief in einem Zug ein, und als er erwachte, war er viele Tausend Meilen von seinem Zuhause, von seiner Mutter und seinem älteren Bruder entfernt. Für den kleinen Jungen beginnt eine schier endlose Suche: Unter 1,2 Milliarden Einwohnern muss er seine zwei liebsten Menschen wiederfinden - sie sind die einzige Familie, die er hat. Jahre später sitzt Saroo in Australien, zwischen Sue Brierley (Nicole Kidman) und ihrem Mann John (David Wenham), die ihn als Kind adoptiert und mit viel Fürsorge groß gezogen haben. Eigentlich müsste es ihm gut gehen - wären da nicht die quälenden Kindheitserinnerungen an eine Vergangenheit in Indien. Immer wieder tauchen die Bilder seiner Mutter und seines Bruders vor seinem geistigen Auge auf. Wo sind sie und was ist aus ihnen geworden? Saroo hält dem Verlangen, diese Fragen zu beantworten, nicht stand und bricht nach Indien auf. Die Suche nach seiner biologischen Familie beginnt erneut und Saroo muss alle denkbaren Anhaltspunkte in Betracht ziehen, um entgegen der zynischen Stimmen, die sein Unterfangen als aussichtslos abstempeln, seinen Mut zu behalten.

Die Kinowerkstatt in St. Ingbert zeigt am Samstag, 1. April, um 20 Uhr, am Sonntag, 2. April, um 18 Uhr und am Montag, 3. April, um 20 Uhr, dann in der Originalfassung mit Untertiteln "The Dressmaker - die Schneiderin" (Australien 2015) mit Liam Hemsworth, Kate Winslet und anderen. "The Dressmaker" war in Australien der erfolgreichste Kinofilm aller Zeiten, schreiben die Veranstalter. Der Film basiert auf dem Roman "The Dressmaker" der australischen Autorin Rosalie Ham und beschreibt die Geschichte von Tilly Dunnage, die nach einer erfolgreichen Karriere als Schneiderin und Designerin in ihre Heimatstadt zurückkehrt, um sich wieder an einen bestimmten Vorfall aus ihrer Vergangenheit zu erinnern. Ihr wurde als Kind der Mord an einem Buben unterstellt, woraufhin sie aus der Stadt verbannt wurde und die Geschehnisse aus ihrer Erinnerung verdrängte. Die Kostüme gehören zu den Höhepunkten des Films, und zu Recht gewann Marion Boyce dafür auch einen australischen Film-Preis. Im Rahmen des Jazz-Festivals, am Samstag, 1. April, um 23 Uhr nach dem Auftritt des "Jasmin Tabatabai & David Klein"- Quartetts, das den Titelsong aus dem DDR-Kultfilm "Die Legende von Paul und Paula", "Wenn ein Mensch lebt", interpretiert, zeigt die Kinowerkstatt in der Stadthalle St. Ingbert den Kult-Film im Original. Er stammt aus dem Jahre 1973 von Heiner Carow nach dem Drehbuch von Ulrich Plenzdorf, beinhaltet die Musik von den Puhdys, mit den von Peter Gotthardt komponierten Original-Filmsongs "Geh zu ihr" und "Wenn ein Mensch lebt". Die Verfilmung von Heiner Carow war mit etwa drei Millionen Zuschauern ein Kassenschlager in der DDR. Dabei drohte ursprünglich ein Aufführungsverbot, bis Erich Honecker entschied, den Film freizugeben. Die Hauptdarsteller Angelica Domröse (Paula) und Winfried Glatzeder (Paul) verkörpern den romantischen Versuch, persönliches Glück im Leben durch die Hingabe zur Liebe und die Aufgabe von missglückten Versuchen zu finden, um doch daran zu scheitern. Die Kinowerkstatt zeigt am Sonntag, 2. April, um 16 Uhr und am Montag, 3. April, um 18 Uhr weiter den Film "Tschick" (Deutschland 2016).

 Tristan Göbel (links) und Anand Batbileg in der Verfilmung „Tschick“. Foto: Lago Film GmbH/StudioCanal/dpa

Tristan Göbel (links) und Anand Batbileg in der Verfilmung „Tschick“. Foto: Lago Film GmbH/StudioCanal/dpa

Foto: Lago Film GmbH/StudioCanal/dpa
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