Wie nah sich Religionen doch sein können

Homburg/St Ingbert · Eine Inszenierung im Saarbrücker „Überzwerg“ zeigte Schülern, wie die Welt auch funktionieren kann – gefördert durch Spenden.

Kurz vor den Osterferien konnten sich die St. Ingberter Schüler der Schmelzerwaldschule über einen ganz besonderen Ausflug freuen. Der Kinderschutzbund, Ortsverband St. Ingbert, ermöglichte den Sechstklässlern mit seinem Projekt des Kinderkulturabos einen Besuch des Theaters Überzwerg in Saarbrücken. Der Verein versucht mittels solcher Erlebnisse benachteiligten Kindern Kultur näher zu bringen. "Im Rahmen seines Kinderkulturabos ermöglicht es der Kinderschutzbund St. Ingbert Kindern einer Klasse, die sonst nur schwer Zugang zu kulturellen Angeboten hat, innerhalb eines Schuljahres an vier Projekten des Theaters, der Musik, des Kinos und der bildenden Kunst teilzunehmen. Das Kinderkulturabo finanziert sich durch Spenden", so Monika Herberhold vom Kinderschutzbund. Organisiert und begleitet wurde das Projekt von den Mitarbeiterinnen des Kinderkulturabos, Angelika Ellinghaus, Ulrike Fuchs und Herberhold sowie den Klassenlehrern Rebecca Zimmermann und Jens Wurm. Im Februar besuchten die Schüler bereits ein Konzert im Staatstheater und durften anschließend die Instrumente ausprobieren.

Geplant sei weiterhin eine Kunstveranstaltung, bei der die Kinder die Ebru-Technik erlenen sowie der Besuch der Kinderbuchwoche. Im Theater konnten die Schüler sich nun das Stück "Nathans Kinder" anschauen, wobei die Eintritts- und Zugfahrkarten nach Saarbrücken durch Spenden ermöglicht wurden. In Ulrich Hubs freier, jugendgerechter Neufassung von Gotthold Ephraim Lessings "Nathan der Weise" stehen die Jugendlichen Recha und Kurt im Mittelpunkt. Anstelle der älteren Charaktere zeigen sie sich offener gegenüber den unterschiedlichen Religionen Christentum, Judentum und dem Islam. "Keine leichte Kost, vor allem für eine herkunftsmäßig sehr gemischte Gruppe wie die 6a. So war es sehr hilfreich, dass Felicitas Becher, Überzwerg-Theaterpädagogin, vor dem Theaterbesuch in Saarbrücken eine Einführung in der Schule machte", erklärt Herberhold. Becher machte den Schülern deutlich, wie Vorurteile und Abneigungen entstünden und wie nah sich Religionen doch seien. Durch diese Vorbereitung "verfolgten die Schüler die Aufführung mit gespanntem Interesse und nutzten auch gerne und ausführlich die Gelegenheit, den Theaterleuten Fragen zum Stück und ihrer Arbeit zu stellen. Am Schluss waren alle stolz, zusammen mit den Schauspielern ein Erinnerungsfoto zu machen", betont Herberhold.

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Infos erteilt der Kinderschutzbund St. Ingbert, Schillerschule, Karl-Uhl-Straße 10, 66386 St. Ingbert,Tel. (0 68 94) 3 58 05, E-Mail info@kinderschutzbund-igb.de, Homepage www.kinderschutzbund-igb.de; Öffnungszeiten Büro: Montags und mittwochs von 9 bis 12 Uhr, donnerstags von 16 bis 18 Uhr.

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