Von Dorfkneipe bis Märchenstunde

Walpershofen · Nach dem Erfolg beim Dorfwettbewerb auf Regionalverbands-Ebene will sich Walpershofen nun für den Landeswettbewerb fit machen. Bei einem Bürgerforum wurden Ideen zu mehreren Themen gesammelt.

 Walpershofen will beim Landes-Dorfwettbewerb punkten. Foto: www.luftbilder-saarpfalz.de

Walpershofen will beim Landes-Dorfwettbewerb punkten. Foto: www.luftbilder-saarpfalz.de

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Rund 30 Frauen und Männer nahmen am Mittwochabend am ersten Walpershofer Bürgerforum in der Köllertalhalle teil und überlegten, wie man das Dorf "zukunftsfähig" machen könnte. "Ein Feuerwerk von Ideen wurde erarbeitet", lobte Moderator Klaus Kuntz vom Regionalverband nach drei Stunden Gruppenarbeit. Eingeladen hatte Ortsvorsteher Werner Hund. Der Hintergrund: Im Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" belegte Walpershofen Platz eins auf Regionalverbandsebene. Dies habe gezeigt, dass es ein Dorf mit Perspektiven sei, so Hund. Um das Dorf weiter zu entwickeln, habe der Ortsrat deshalb entschieden, die Bürger mittels Workshops mehr einzubinden.

Der erste dieser Workshops kam gut an. "Sehr sinnvoll", "Sollte man öfter machen", "Hat Spaß gemacht", so Meinungen einiger Teilnehmer. Einziger Kritikpunkt: Es hätten ein paar mehr Bürger kommen können. Fünf Themen wurden diskutiert. Zum Beispiel: "Wie kann man die Grundversorgung verbessern?" Myriam Blass hatte dabei beobachtet: "Bei dieser Frage zog sich wie ein Roter Faden das Thema Dorfladen durch. Und wir stellten fest: keiner will mehr so etwas." Stattdessen wurde angeregt, fahrende Händler zu gewinnen, Netzwerke für Fahrdienste und aktive Nachbarschaftshilfe aufzubauen sowie Onlinedienste zu nutzen.

Wolfgang Heß kümmerte sich um das Thema "Wie kann man Walpershofen attraktiver machen?". Heß resümierte: "Was allen wichtig war, ist eine Dorfkneipe. Wir haben zwar eine Kneipenkultur, aber nur für junge Menschen. Keine, wo alle hingehen und sich austauschen können." Dorfgemeinschaftsfeste, ein Gemeinschaftsgarten oder Info-Broschüren für Neubürger waren weitere Ideen.

Brunhilde Sander leitete die Gruppe zum Thema "Was können wir für die Vereine tun?" Hier wurde beispielsweise die Gründung einer Interessengemeinschaft mit regelmäßigen Stammtischen und ein gemeinsamer Weihnachtsmarkt vorgeschlagen.

Alban Alt kümmerte sich um das Thema "Wie kann das Wir-Gefühl gefördert werden?" Einige Vorschläge aus dieser Arbeitsgruppe: Spendenläufe organisieren, Sommerfeste in Wohngebieten ausrichten, Kirmes und Faschingsveranstaltungen wieder einführen. Ralph Schmidt bearbeitete mit seiner Gruppe das Thema "Wie kann Walpershofen im Jahre 2030 aussehen?" "Finden dann die Seniorennachmittage über Skype statt?", so Schmidt einführend. Die Teilnehmer schlugen die Installation eines Generationenhauses vor, wo die Oma den Kindern Märchen vorliest, während die Eltern auf Arbeit sind, und wo Tiere gemeinsam versorgt werden. Auch die Einrichtung eines Begegnungsortes, wo sich Neubürger regelmäßig mit Altbürgern treffen und austauschen, wurde vorgeschlagen.

Außerdem solle die Stelle eines hauptamtlichen Dorfmanagers geschaffen werden (der bezahlt werden müsste). Klaus Kuntz gab den Teilnehmern mit auf den Weg: "Wichtig ist, dass es jetzt weitergeht, dass man sich weiterhin trifft, Projekte auswählt, Prioritäten und Ziele setzt und dann die Realisierung der Projekte angeht."

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