Eine „Kleintieroase“ für Walpershofen?

Walpershofen · Wird das Köllertal um eine Naherholungs-Attraktion reicher? Der Kleintierzuchtverein Walpershofen will kommendes Jahr mit dem Projekt „Kleintieroase Walpershofen“ beginnen. Das Ganze soll 45 000 Euro kosten, man hofft auf Fördergelder.

Der Kleintierzuchtverein Walpershofen will im kommenden Jahr das Projekt "Kleintieroase Walpershofen " auf den Weg bringen. Es trägt den schwer verdaulichen Untertitel "Errichtung einer Gemeinschaftszuchtanlage zur Erhaltung, Pflege und Förderung bedrohter Geflügel- und Kaninchenrassen mit Zugang der Bevölkerung."

In einem ersten Schritt will der Verein vier Kleingehege für Kaninchen und Hühner bauen. Bis 2019 kommen dann Ställe mit Volieren, ein Gitterstabzaun, zwei Großgehege für Wassergeflügel und weitere Ställe mit Volieren dazu. In Verbindung mit einer überdachten Ausstellungsfläche, dem Vereinsheim mit überdachter Sitzfläche, einem Teich, einer Grillfläche und einem Parkplatz soll sich das Vereinsgelände in drei Jahren zu einer "Kleintieroase" entwickeln, die auch für die Bevölkerung attraktiv ist. Das Projekt wird zudem in das Großprojekt "Naturnahes Köllertal" integriert. Der Kostenrahmen beläuft sich auf insgesamt 45 000 Euro. Es gibt allerdings Fördermöglichkeiten, auch der Riegelsberger Gemeinderat soll Fördermittel in seinen Haushalt einstellen, wünscht sich der Verein.

Der Walpershofer Ortsrat schaute sich in der vergangenen Woche das Gelände an der Walpershofer Straße an und ließ sich über die geplanten Ziele informieren. "Dort sollen Tierrassen gehalten werden, die vom Aussterben bedroht sind. Das ist ein gutes Projekt, und wir werden das vom Ortsrat unterstützend begleiten", sagte Ortsvorsteher Werner Hund (CDU ) in der nachfolgenden Ortsratssitzung. CDU-Sprecher Ralph Schmidt betonte: "Es ist ein sehr sinniges Projekt, und man merkt, dass beim Kleintierzuchtverein Walpershofen das richtige Know-How, aber auch Interesse und Engagement vorhanden sind."

Zustimmung gab es auch von SPD und der Linken. "Das Projekt hat einen besonderen Charme, denn es ist so gestaltet, dass es für die Bevölkerung offen ist", sagte Wolfgang Heß (SPD ). Enten könne jeder am Oweiher sehen. "Aber Hasen und Hühner sieht man nicht so oft. Auch in einer ländlichen Gegend wie Walpershofen sind freilaufende Hühner selten geworden. Da aber gibt es nun die Möglichkeit, jederzeit dahin zugehen und es sich anzuschauen", so Heß weiter. Axel Liehn (Linke) wies darauf hin, dass das geplante Projekt die Anlage des Kleintierzuchtvereins aufwerten wird. "Dann macht es wieder Spaß, dorthin zu spazieren", sagte Liehn.

Zustimmung gab es auch vom Walpershofer Naturschutzbeauftragten Alban Alt: "Das Projekt ist sehr begrüßenswert, das sagt auch der BUND. Die Natur kann dort in allen Facetten in den Fokus der Öffentlichkeit gestellt werden. Es ist ein naturnahes Projekt und stellt einen sehr wertvollen Baustein des Gesamtprojektes Naturnahes Köllertal dar." Er ergänzte: "Wertvoll deshalb, weil nachhaltig Rassen erhalten werden, die vom Aussterben bedroht sind." Sowohl das Gesamtprojekt als auch das Projekt Kleintieroase seien für das Köllertal ein Zugewinn, betonte Alt.

Als erster Schritt könnten 8500 Euro in den Riegelsberger Haushalt eingestellt werden, regte Axel Liehn an. Ralph Schmidt betonte allerdings, dass das Projekt noch ganz am Anfang steht: "Wir wurden jetzt darüber informiert, jetzt muss man sehen, wie es weitergeht. Da steht doch noch eine gewisse Zeitachse im Raum, bevor es an die Umsetzung geht."

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