Hindenburgturm braucht Pflege

Riegelsberg · Im Zuge der Diskussion um die Nutzung des Hindenburgturms hat die Gemeinde Riegelsberg als Eigentümer seinen baulichen Zustand kaum beachtet. Trotz Hinweisen des Landesdenkmalamtes dringt weiter Wasser ins Mauerwerk ein.

 Nach dem Rückschnitt der Hainbuchen ist der Blick auf den Hindenburgturm von Pflugscheid her wieder frei. Foto: Fred Kiefer

Nach dem Rückschnitt der Hainbuchen ist der Blick auf den Hindenburgturm von Pflugscheid her wieder frei. Foto: Fred Kiefer

Foto: Fred Kiefer

Die Mängel am Mauerwerk des 1934 fertiggestellten Hindenburgturms in der Riegelsberger Wolfskaulstraße sind auch für Laien kaum zu übersehen. Außen fehlt an etlichen Stellen der Mörtel zwischen den Klinkersteinen. Unkraut sprießt aus den Fugen. Die Kunststoffschicht auf dem Boden der Aussichtsebene ist an mehreren Stellen beschädigt und der Ablaufschacht verstopft. Das heißt: Regenwasser kann ungehindert vom oberen Bereich her ins Mauerwerk eindringen.

Architekt Manfred Binger macht darauf aufmerksam, dass die Steine auf jeden Fall von einem Fachmann neu verfugt werden müssten. Im Innern künden dunkle Flecken am Putz vom zerstörerischen Werk des eindringenden Wassers. In dem kleinen Raum neben dem Eingang, wo der elektrische Schaltkasten hängt, zeugen Spuren auf den Klinkern von herabrieselndem Wasser. Der Abfluss am Boden ist nutzlos, da er voller Schlamm steckt. Der Kommentar von Architekt Binger: "Eine Rundumsanierung des Gemäuers ist dringend notwendig."

Zum gleichen Schluss kam Mario Reuter vom Landesdenkmalamt, als er im August vorigen Jahres den Hindenburgturm begutachtete (Saarbrücker Zeitung vom 12. August 2014). Der Denkmalschützer machte die Gemeindeverwaltung auf den Sanierungsbedarf aufmerksam und verwies zugleich auch auf die Mehrkosten, die bei einer Verzögerung der Renovierung entstehen.

Vor wenigen Tagen stutzten Mitarbeiter des Gemeindebauhofes die hoch gewachsenen Hainbuchen mit ihren auf das Nachbargrundstück hängenden Ästen. Dank des Rückschnitts ist der Blick auf den Backsteinturm von Pflugscheid her wieder möglich. Sollte er aber wieder als Aussichtsturm genutzt werden, muss auch der Bewuchs zur Wolfskaulstraße und zum Ort hin zurückgeschnitten werden.

Bürgermeister Klaus Häusle (SPD ) teilte auf Anfrage der SZ mit, dass der Hindenburgturm als Wahrzeichen des Ortes und Mahnmal des Friedens erhalten werden müsse. Auf die Frage nach der Sanierung erklärt er: "Wir werden zuerst die Ursachen der Nässeschäden erforschen lassen, dann die Kosten der Sanierung ermitteln und dann ans Werk gehen." Über den Zeitpunkt der Sanierung konnte Häusle noch keine Angaben machen.

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