Sechs Windräder südlich von Riegelsberg

Riegelsberg · Neues in Sachen Windkraft: Investor DunoAir stellte seine Pläne im Riegelsberger Gemeinderat vor. Riegelsberger und Saarbrücker Gebiete werden zu einem 2,4 Hektar großen Windpark zusammengefasst.

 Noch existiert er nur auf dem Papier, aber die Realisierung des Windparks „Am Pfaffenkopf“ zwischen Riegelsberg-Süd und Saarbrücken rückt näher (hier eines der fünf 140 Meter hohen Windräder des Windparks Schiffweiler). Archivfoto: Willi Hiegel

Noch existiert er nur auf dem Papier, aber die Realisierung des Windparks „Am Pfaffenkopf“ zwischen Riegelsberg-Süd und Saarbrücken rückt näher (hier eines der fünf 140 Meter hohen Windräder des Windparks Schiffweiler). Archivfoto: Willi Hiegel

Foto: Willi Hiegel

Nicht nur in der Fröhn zwischen Riegelsberg und Holz werden Windräder aufgestellt, auch in der Nähe von Pflugscheid und Riegelsberg-Süd wird ein Windpark gebaut. Der Investor DunoAir stellte seine Pläne am Montagabend in der Riegelsberger Gemeinderatssitzung vor.

Bekannt war bisher, dass ein Windpark am Pfaffenkopf zwischen dem Riegelsberger Ortsteil Pflugscheid und den Saarbrücker Stadtteilen Altenkessel und Burbach geplant ist und dass am Salzleckerhang (zwischen Riegelsberg-Süd und Von der Heydt) zwei Windräder aufgestellt werden sollen. Philipp Wemmer von DunoAir brachte jetzt eine neue Information in den Rat, als er erklärte, sein Unternehmen habe diese beiden ausgewiesen Konzentrationszonen zu einer zusammengefasst - zum Windpark "Am Pfaffenkopf". Hier werden insgesamt sechs Windkraftanlagen gebaut. Ursprünglich geplant waren sieben, doch wegen der Ausweitung des Mindestabstandes zur Wohnbebauung ist ein Windrad weggefallen.

Zwei der geplanten Windkraftanlagen stehen auf Riegelsberger Gemarkung, vier auf Saarbrücker Bann. Jedes Windrad ist 207 Meter hoch und erzeugt bei einer durchschnittlichen Windgeschwindigkeit von 5,8 Meter pro Sekunde rund 7,1 Millionen Kilowatt Strom in der Stunde. "Das würde für die Versorgung von 11 000 Haushalten reichen", erklärte Wemmer.

Wie stark der Wind in diesem Waldgebiet tatsächlich weht, das werde eine derzeit laufende Untersuchung zeigen. Die Lautstärke der Windräder bezifferte Wemmer auf 40 Dezibel. Die beiden Windräder auf Riegelsberger Gebiet haben einen Abstand von 885 und 880 Meter zu den nächstgelegenen Häusern.

Zum Bau der Windräder muss Wald gerodet werden, und zwar 0,8 Hektar pro Anlage. Birgit Huonker (Linke) hatte das schnell ausgerechnet: "Das entspricht 4,8 Hektar, also etwa der Fläche von zehn Fußballfeldern." Dem widersprach Wemmer nicht, betonte jedoch, dass rund 2,4 Hektar dieser Rodungsfläche sofort wieder aufgeforstet und für die anderen 2,4 Hektar Ausgleichsmaßnahmen auf dem Gebiet von Saarforst ausgeführt werden.

Der Bau-Zeitplan stehe noch nicht fest. Zwar seien alle Gutachten und Prüfaufträge abgeschlossen, und den Bauantrag werde DunoAir schon in zwei bis drei Wochen stellen. Es sei aber unmöglich, den Baubeginn zeitlich einzuschätzen. "Das hängt von der Genehmigungserteilung ab. Die könnte durchaus innerhalb von drei Monaten erfolgen, aber die Erfahrung hat uns gezeigt, dass sich so etwas auch fünf, sieben oder noch mehr Monate hinziehen kann", schilderte Wemmer.

Der Gemeinderat wird das Gehörte in den Fraktionen beraten und dann in einer Ratssitzung - vielleicht erst nach der Sommerpause - entscheiden, ob man mit DunoAir einen städtebaulichen Vertrag oder einen Bebauungsplan anstrebt.

Jutta Christmann (CDU ): "Werden Flugtiere durch die Windräder gefährdet?" - Wemmer: "Im Regionalverband gab es sehr intensive Untersuchungen mit dem Ergebnis, dass die Anlagen mit dem Artenschutz vereinbar sind. Es gibt keinen nennenswerten Konflikt mit Großvögeln. Sollten im Gebiet Fledermausarten auftreten, gibt es nachts Abschaltalgorythmen, dann stehen die Räder still."

Birgit Huonker (Linke): "Wie weit sind die Windräder von der Autobahn A1 weg?" - Wemmer: "Das der Autobahn am nächsten gelegene Windrad hat einen Abstand von etwa 100 Metern."

Melanie Dell (FDP ): "Wo verläuft die Bautrasse zum Erschließen der Anlagen?" - Wemmer: "Das steht noch nicht fest. Zwei Optionen werden untersucht: Von Von der Heydt aus und von Pflugscheid-Hixberg aus. (Anm. d. Red.: nahe der Kirche St. Matthias). Falls wir uns für eine Trassenführung von Hixberg aus entscheiden, brauchen sich die Anwohner keine Sorgen zu machen, die Baufahrzeuge mit den großen Teilen der Windkraftanlagen fahren nur nachts."

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