Am Markt rollt der Bagger an

Riegelsberg · Im Frühjahr 2016 soll der Riegelsberger Marktplatz in neuem Glanz erstrahlen. Mit dem „Anbaggern“ fiel nun der Startschuss für das 1,95 Millionen Euro teure Projekt. Bund, Land und Gemeinde tragen jeweils ein Drittel der Kosten.

Eine Drohne schwebte am Samstagvormittag über dem Riegelsberger Marktplatz. Dass sich US-Sicherheitsdienste nun auch für Bauvorhaben im Köllertal interessieren, ist eher unwahrscheinlich. Vielmehr ließen die Projektsteuerer den offiziellen Startschuss für die Neugestaltung des Ortszentrums dokumentieren. Das "Anbaggern" hatte noch nicht begonnen, da versuchte sich Bürgermeister Klaus Häusle bereits als Baggerfahrer. Maximilian Kempf, dessen Firma Arbeiten am Markt übernommen hat, gab dem SPD-Mann eine Schnelleinweisung in das Schaufelgerät, bevor dieser zur Tat schritt. Häusle war auch als Redner gefordert. Sicher sei es für einige verwunderlich, dass die Arbeiten starten, wenn der Winter vor der Tür steht, meinte der Rathauschef. Das sei jedoch kein Problem, der zunächst vorgesehene Bau einer Stützmauer, die den Marktplatz zur Saarbrücker Straße und den Saarbahngleisen hin abgrenzt, lasse sich zu dieser Jahreszeit gut erledigen, sagte Häusle. Und er fügte hinzu: "Seit ich in Riegelsberg kommunalpolitisch aktiv bin, wird über dieses Projekt diskutiert. Nun bin ich froh, dass es losgeht." Er wisse, dass die Bauphase insbesondere für Anlieger und Gewerbetreibende nicht leicht werde, betonte Häusle und versprach: "Wir werden mit den Betroffenen Ideen entwicklen, um die Unannehmlichkeiten so gering wie möglich zu halten."

Das sei "ein guter Tag für alle, denen Riegelsberg am Herzen liegt", meinte Karsten Gräßer als Sprecher der Gewerbetreibenden am Markt: "Nicht der Markt verändert sich, sondern wir verändern den Markt. Wir erneuern ihn."

Davor brauche keiner Angst zu haben, ergänzte der Augenoptikermeister. Was gut sei, werde bewahrt. Und Mängel würden beseitigt. Der Markt werde "ein lebendiger Treffpunkt zum Einkaufen, Genießen, Kultur erleben, sich begegnen", kündigte Gräßer an. Und baggerte die Kunden an, der Geschäftswelt am Markt während der Bauphase die Treue zu halten. Ein breiter Konsens bei der Neugestaltung sei wichtig, sagte Gräßer. "Deshalb haben wir von Anfang an auch die Kritiker ins Boot geholt."

Gegner des Projektes nutzten das "Anbaggern", um Infomaterial zu verteilen. So schreibt der Verein Fröhner Wald - für Mensch und Natur, der gegen den geplanten Windpark Fröhn kämpft: "Wieder einmal haben Bürgermeister Häusle und die Mehrheit des Gemeinderats Riegelsberg gezeigt, was ihnen am Willen ihrer Bürgerinnen und Bürger liegt: nämlich Nichts!" > Bericht folgt

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