Riegelsberghalle wird zum „Narrendschungel“

Riegelsberg · „Mir bleiwe so“ ließ die Puppen tanzen, am Samstagabend beim Karneval im proppenvollen Saal. Deftige Büttenreden, temperamentvolle Tänze, Elferrat, Tollitäten, Orden, Kostümierte, Raketen, Polonäsen – alles, was zur Faasenacht gehört, gab es in der Riegelsberghalle.

 Die Karnevalsgesellschaft „Mir bleiwe so“ lud in den „Narrendschungel“ ein. Im Bild: Die Aktivengarde. Fotos (2): Becker & Bredel

Die Karnevalsgesellschaft „Mir bleiwe so“ lud in den „Narrendschungel“ ein. Im Bild: Die Aktivengarde. Fotos (2): Becker & Bredel

22 Uhr am Samstag in der Riegelsberghalle beim "Narrendschungel": Auf den ersten Blick kommt einem vieles mexikanisch vor. Aber nicht nur: Neben einem Trupp Gauchos bewegen sich beschwingte Kiltträger durch die Halle, dazu halbseidene Damen, menschliche Hasen, Kapitäne zur See, Piraten, Vogelfänger à la Zauberflöte, Revolverhelden, Fürsten der Nacht mit langen Zähnen, befrackte Herren, Elfen und einiges mehr.

Hübsche junge Frauen, fesche Burschen, stattliche Ordenträger, und erst die verbòòzten Kinder. Die Kapelle spielt Kölsch: "Da simma dabei, dadd is' prima, Viva Colonia". Den Refrain singen alle mit, jüngere tanzen dazu. Die Tanzbühne gehört den Tanzmariechen und Garden. Was haben sich die Kinder, Junioren und selbstverständlich das drollige Männerballett Mühe mit dem Schneidern der Kostüme und der Choreographie gemacht! Schwanensee, Pippi Langstrumpf , "Lets Rock", Hair, Zigeunertanz, eine Nacht in Rio, Saarschlawiner, Piratentanz - hier bleiben keine Wünsche offen. Viel Applaus! Raketen werden gezündet. Zugaben. Schunkler, Polonäsen und Tanzeinlagen lockern Muskeln, bis zum Finale nach Mitternacht. Die Büttenreden, mal mehr, mal weniger deftig, zünden. Ein "Lädischer" berichtet von seinen Erfahrungen mit Abführmitteln und schrecklichem Hustenreiz. Gestraft mit einer bösen Frau, zwei Pälzer im Schneetreiben (im August!) umgefahren, Führerschein weg, Hausfriedensbruch, Sachbeschädigung und weitere Kalamitäten am Hals - was es nicht alles gibt?

Horschdi und Jupp sehen mit 68 Jahren Vaterfreuden (Drillinge!) entgegen, Maja und Klaus führen Bürgermeister und Ortsvorsteher beim "Tatort-Casting" vor. Olga und Otto, bekanntes Hilschbacher Ehegespann in den besten Jahren, schwadronieren über "flatterige Nachthemden, erfolgreiche Männer ("Das sind solche, die mehr verdienen als ihre Frauen ausgeben können"), über Junggesellen ("Das sind Männer, denen zum Glück die Frau fehlt") und über Bett-Rezepte betagter Herrschaften. Das ältere Publikum nickt wissend.

Der über fünfstündige "Narrendschungel" kommt früh in Schwung, hält sein Tempo bis zum Ende und ist doch nur der Auftakt weiterer Faasenachttermine der Karnevalsgesellschaft (KG) "Mir bleiwe so". Am Freitag, 13. Februar, beteiligt sich die KG am Riegelsberger Rathaussturm. Am Sonntag, 15. Februar, ist Kindermaskenball in der Riegelsberghalle. Am Montag, 16. Februar, reisen die Riegelsberger Narren zum Rosenmontagsumzug nach Burbach. Beschlossen wird die Session am Freitag, 20. Februar, mit dem Heringsessen im Gasthaus Klein.

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Auf einen BlickBeim Riegelsberger "Narrendschungel" wirkten unter anderem folgende Akteure mit: die Trainerinnen Nadine Fleckinger, Verena Schmitt, Sarah Zimmer, Verena Schmitt, Nadine Schneider, Gabi Steimer, das Tanzmariechen Michelle Weiland, die Büttenredner Jomi Moser als "De Lädisch", Christian Wegner und Ingo Horn als "De Horschd unn de Jupp", "Maja und Klaus", Lorchen Huwig und Dieter Hornberger (mit Liebeserklärung an seine Riegelsberger Wahlheimat mit ihren supernetten Menschen) als "Olga unn sei Otto", Christof Lesch als "Fidelius", die Aktiven-, Mini- und Jugendgarde, die "Pipis" vom TV Hilschbach, die Aktivengarde und das Männerballett aus Kutzhof, die Juniorengarde, die "Smilies" vom TV Hilschbach, die "Saarschlawiner" und eine weitere Aktivengarde. et

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