„Willkommenskultur aufbauen“

Püttlingen · Die Stadt Püttlingen arbeitet an einem umfassenden Integrationskonzept. Flüchtlinge sollen bei Wohnraumbeschaffung, Erlernen der Sprache, Ausbildung und Koordination von Hilfsangeboten unterstützt werden. Die Köllertaler Integrationsstelle ist dabei eine feste Basis.

 In der Köllertaler Integrationsstelle für Zugewanderte (KIZ) in Püttlingen erhalten syrische Flüchtlinge Hilfe durch kompetente Ansprechpartner wie (von rechts) Irina Rust und Toni Job, die sich um Wohnraum, Sprachförderung und berufliche Weiterbildung sowie gesellschaftliche Integration kümmern. Dr. Jamil Al Deiri (Vierter von rechts) gibt Sprachunterricht. Foto: monika jungfleisch

In der Köllertaler Integrationsstelle für Zugewanderte (KIZ) in Püttlingen erhalten syrische Flüchtlinge Hilfe durch kompetente Ansprechpartner wie (von rechts) Irina Rust und Toni Job, die sich um Wohnraum, Sprachförderung und berufliche Weiterbildung sowie gesellschaftliche Integration kümmern. Dr. Jamil Al Deiri (Vierter von rechts) gibt Sprachunterricht. Foto: monika jungfleisch

Foto: monika jungfleisch

Krieg in Syrien, IS-Terror im Irak, Armut und Hunger in Afrika. Seit Wochen steigt die Zahl von Flüchtlingen, die auch in Deutschland Schutz suchen. Wie können einzelne Gemeinden dazu beitragen, dass die Integration der Flüchtlinge sowohl seitens der einheimischen Bevölkerung als auch seitens der Flüchtlinge gelingt?

Eine Antwort hierauf versucht die Stadt Püttlingen mit einem umfassenden Integrationskonzept zu geben, dass Bürgermeister Martin Speicher (CDU ) derzeit erarbeiten lässt. Man setze hier erstens auf die Beschaffung von Wohnraum, zweitens auf schnelles Erlernen unserer Sprache, drittens auf Integration der Flüchtlinge durch Aus- und Fortbildung, viertens auf Eingliederung der Flüchtlinge in unsere gesellschaftliche Strukturen mittels der zahlreichen Vereine in unserer Stadt und fünftens auf eine Koordinierung geschulter ehrenamtlicher Hilfsangebote, so Speicher, der schildert: "In den vergangenen Wochen und Monaten haben wir erkennen müssen, dass sich die Aufnahme und Integration von Flüchtlingen zu einem dauerhaften und sich ständig erweiternden Thema in unseren Kommunen entwickeln wird."

Herausforderungen, denen die Kommunen in verstärktem Maße sowohl personell, konzeptionell und auch finanziell Rechnung tragen müssten. Speicher: "Wir können nicht weiter vor uns hin wursteln. Wir brauchen entsprechende Strukturen, mit denen eine verantwortungsvolle zukunftsfähige Integration gewährleistet werden kann."

Da trifft es sich, dass die Stadt schon seit Jahren der Integration von Menschen verschiedener Herkunftsländer besondere Aufmerksamkeit geschenkt hat. Erkennbar in der Köllertaler Integrationsstelle für Zugewanderte (KIZ), die seit zehn Jahren innerhalb des Aussiedlervereins aktiv ist. Letzterer bemüht sich seit zwölf Jahren um die Integration von "Zugezogenen aus aller Herren Länder" in die heimische Bevölkerung. Beide Organisationen bilden für die Stadt Püttlingen wichtige Strukturen im Gesamtgefüge der innerstädtischen Integrationspolitik .

Der Verwaltungschef denkt hier insbesondere an Toni Job. Der frühere Püttlinger Sozialamtsleiter und Motor des Integrations-Konzeptes hat langjährige Erfahrungen im Umgang mit Zuwanderern, Aussiedlern und Flüchtlingen. Er kennt die diffusen Ängste mancher Bürger vor einer "Überfremdung", weiß von Konflikten und Missverständnissen, wenn unterschiedliche Kulturen aufeinanderprallen.

Damit Sorgen und Ängste nicht in Fremdenhass umschlagen und kulturelle Unterschiede auf Verständnis und Neugier statt auf Ablehnung stoßen, rät Toni Job zu Folgendem: "Wir müssen uns frühzeitig um die Flüchtlinge kümmern, sie nicht alleine lassen, sie nicht gettoisieren, sondern sofort nach ihrer Ankunft in unserer Gemeinde mit ihrer Integration beginnen. Wir müssen ihnen zeigen, dass wir sie willkommen heißen." > Weiterer Bericht (über die Anzahl der Flüchtlinge in Püttlingen und der konkreten Umsetzung der fünf Punkte) folgt.

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