Ein Fest mit Eiern, Zwiebeln und Schmand

Rittenhofen · Gute Stimmung und Flammkuchen satt, leider aber auch etliches an Regen gab's am Samstag beim Rittenhofer Dorffest. Die Einnahmen dienen der Dorfverschönerung.

 Einer von 200 Flammkuchen, die fürs Rittenhofer Dorffest im Backhaus durch den Steinbackofen wandern; von links: Alois Himbert, Nicole Hubig, Melanie Dörr, Matthias Kubig und Elisabeth Himbert. Fotos: Jenal

Einer von 200 Flammkuchen, die fürs Rittenhofer Dorffest im Backhaus durch den Steinbackofen wandern; von links: Alois Himbert, Nicole Hubig, Melanie Dörr, Matthias Kubig und Elisabeth Himbert. Fotos: Jenal

 Lockere Stimmung in Rittenhofen.

Lockere Stimmung in Rittenhofen.

Hoch oben in Köllerbach, noch oberhalb der beiden Kirchen, liegt Rittenhofen . Hier beginnt die "Köllertaler Toscana". Richtig hübsch ist es hier. Der örtliche Förderverein hegt und pflegt seit 32 Jahren die dörfliche Idylle. In einem ehemaligen Bockstall, der zum Backhaus umfunktioniert wurde, und auf dem netten kleinen Dorfplatz werden rund ums Jahr ein Dutzend Veranstaltungen organisiert. "Dafür, dass wir eigentlich kein Programm haben, machen wir sehr viel", erklärt der stellvertretende Vereinsvorsitzende Ralf Dressler.

Herzstück der Veranstaltungen ist das Sommerfest - genauer gesagt: der Flammkuchen, den es dabei gibt. Deshalb kommen die Leute. Das Rezept dafür haben sich die Rittenhofer Dorfförderer von den Backhäuslern in Auersmacher abgeschaut. 200 Eier, 50 Kilo Mehl, 30 Kilo Dörrfleisch, literweise Schmand und jede Menge Zwiebeln liefern den Grundstock. In diesem Jahr gesellte sich zu der traditionellen Version erstmals auch ein vegetarischer Flammkuchen. 40 Kilo Brot und 50 Flammkuchen wurden bereits am Freitag vorgebacken. Beim Fest kommen weitere 150 in den Steinbackofen.

Alois Himbert bringt sechs Bleche mit einem wuchtigen Holzschieber in Backposition. Im Hintergrund knetet die nostalgische Teigmaschine fleißig vor sich hin, die einst in einer Köllerbacher Bäckerei stand. "Jeder Flammkuchen ist ein Original, jeder von Hand geformt und von Hand belegt", sagt Elisabeth Himbert. Drei Teams mit je vier Bäckerinnen und einem Ofenbestücker wechseln sich ab. Orga-Leiter Ralf Dressler hat eine stattliche Helfer-Liste aufgestellt, sie reicht von A wie Aufbau, über B wie Backen, Bierstand und Bon-Ausgabe bis Z wie Zulieferer .

"Von der Spülbürste bis zur Rostwurst muss ja alles eingekauft werden", sagt Dressler. Er sitzt im Veranstaltungsraum und macht sich Notizen fürs nächste Jahr. Beim Zeltaufbau habe er Fotos gemacht, denn "man vergisst das im Laufe des Jahres und dann streitet man sich drüber". Auch Kleinigkeiten werden aufgeschrieben, etwa Gläser die fehlen, Hinweisschilder und dergleichen Sachen. Auf der Notizliste von 2013 steht: "Sluch-Maschine für Erdbeer-Daiquiri". - "Jetzt ist sie da", sagt Dressler und prostet mit dem Coctail.

So um die 350 Besucher tummeln sich auf der Backhaus-Terrasse, in den Zelten, auf dem Dorfplatz. Im Vereinsraum liegen Schlafsäcke für die Kinder bereit. Falls es spät wird, die Großen weiterfeiern wollen und die Kleinen müde werden. Das Übernachten im Backhaus hatten sie auch schon vor ein paar Wochen beim "Next-Generationen-Treffen" mit Spiel, Spaß und Nachtwanderung geübt, denn: "Die Kinder sollen mit eingebundenen werden, wir hoffen dass sie nachziehen", meint Dressler. Das Vorstandsteam ist, im Gegensatz zu vielen anderen Vereinen, jung.

Der Vorsitzende des Fördervereins Werner Telke ist mit seinen 65 Jahren der älteste. "Wir hatten Glück. In den vergangenen Jahren sind viele junge Familien dazu gekommen, die Mitgliedzahl ist von 190 auf 240 gestiegen", sagt Werner Telke und freut sich: "Unsere Zukunft sieht rosig aus."

Der Erlös aus der Veranstaltung wird, so Kassiererin Melanie Dörr, "satzungsgemäß" eingesetzt. Im vorigen Jahr sprangen neue Möbel, neue Türen und ein neuer Innenanstrich bei dem Fest heraus. Diesmal soll der Wanderweg rund um Rittenhofen mit sogenannten Napoleonsbänken bestückt werden, die einst als Banken für Lastenträger dienten und die heute gerne von Rucksack-Wanderern genutzt werden.

Nächster Termin: Am Donnerstag 11. September, 19 Uhr, gibt es einen Balladenabend im Backhaus.

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