„Engelfangen“ rockt die Burg

Köllerbach · Sie heißen wie der Köllerbacher Ortsteil und machen seit genau 25 Jahren Musik: Die Band „Engelfangen“ hatte zum Jubiläums- und Freilichtkonzert in die Burg Bucherbach eingeladen, und das halbe Dorf war auf den musikbeschwingten Beinen.

 Die Band „Engelfangen“ hatte zum Freiluftkonzert in die Burg Bucherbach geladen. Zum Abschluss des rund vierstündigen Konzerts, das die Vorgruppe Fenian mit „irisch-rebel“ Folkmusik eingeleitet hatte, wurde auch „Engelfangen“-Gründungsmitglied Michael Himbert auf die Bühne gerufen. Von links: Joe Jost, Helmut Mahler, Thomas Hahn, Michael Himbert, Joachim Jose und Dirk Hochscheid. Fotos: mj

Die Band „Engelfangen“ hatte zum Freiluftkonzert in die Burg Bucherbach geladen. Zum Abschluss des rund vierstündigen Konzerts, das die Vorgruppe Fenian mit „irisch-rebel“ Folkmusik eingeleitet hatte, wurde auch „Engelfangen“-Gründungsmitglied Michael Himbert auf die Bühne gerufen. Von links: Joe Jost, Helmut Mahler, Thomas Hahn, Michael Himbert, Joachim Jose und Dirk Hochscheid. Fotos: mj

"An Tagen wie diesen", hätte man am Samstagabend gern angestimmt, als die Köllerbacher Band "Engelfangen" zum 25-jährigen Bestehen an die Burg Bucherbach lud. "Halb Köllerbach ist auf den Beinen", meinte Bettina Folz, eine waschechte Köllerbacherin, die nach der Heirat mit einem "Herchenbacher Bub" schweren Herzens ins "Exil" nach Niedersalbach umgezogen war. "Als wäre die Zeit stehengeblieben", meinte Andrea Himbert, die mit Mann und Kind fröhlich mitsingend vor der Bühne stand. Tochter Johanna, mittlerweile über 20 Jahre alt, ist mit der Musik von "Engelfangen" groß geworden und freute sich wie eine Schneekönigin, diesmal als Erwachsene mittanzen zu können. Sie alle vereint mit den knapp 500 Zuschauern - oder waren es doch über 700? - die Verbundenheit zu ihrem Heimatort und die Musik der fünf Engelfanger, Köllerbacher und Rittenhofer "Buwe".

"Ich fühle mich wie auf einer Zeitreise, als wäre ich auf Verjüngungskur", meinte Anette Lehnertz. "Engelfangen ist einfach Kult", schwärmte Sabine Bonner, und ihre Schwester Beate ergänzte: "Nur den Text von ‚Alle Frauen über 35' sollte die Band aktualisieren, wir sind nämlich jetzt alle über 55."

Die Band um die Sänger und Gitarristen Helmut "de Mola" Mahler, Joachim Jose, Joe Jost, Bassist Dirk Hochscheid-Mauel und Schlagzeuger Thomas Hahn fängt die Heimatgefühle der Köllerbacher "Märe und Buwe" mal in rockigen und mal in melancholischen Melodien ein, gepaart mit humorvollen, ironischen und teils sehr poetischen Texten. Kein Wunder, dass am Samstag die ehrwürdige Burganlage aus allen Nähten platzte und die Band rund vier Stunden vom Leder zog.

Als dann nach einer kurzen Halbzeitpause auch noch die "entführte Braut" aus der Gründungszeit der Band auf die Bühne kam und wie zu ihrem Hochzeitstag im Jahr 1993 "Marmor, Stein und Eisen bricht" zusammen mit Helmut Mahler anstimmte, gab es kein Halten mehr. Das Publikum raste, zündete Feuerzeuge und Wunderkerzen an und zeigte sich bei allen "Engelfangen"-Liedern als textsicher, stimmgewaltig und sangesfreudig.

 Dorothee Schirra wurde 1993 von ihrer Hochzeit weg zu einem „Engelfangen“-Konzert „entführt“ und sang damals mit „Engelfangen“-Sänger Helmut Mahler „Marmor, Stein und Eisen bricht“ (linkes Foto). Jetzt, 23 Jahre später, gab's eine Neuauflage des Duetts. Die Liebe von Dorothee und ihrem Mann Mario Schirra ist übrigens tatsächlich bis heute nicht gebrochen.

Dorothee Schirra wurde 1993 von ihrer Hochzeit weg zu einem „Engelfangen“-Konzert „entführt“ und sang damals mit „Engelfangen“-Sänger Helmut Mahler „Marmor, Stein und Eisen bricht“ (linkes Foto). Jetzt, 23 Jahre später, gab's eine Neuauflage des Duetts. Die Liebe von Dorothee und ihrem Mann Mario Schirra ist übrigens tatsächlich bis heute nicht gebrochen.

 Das Publikum ging begeistert mit.

Das Publikum ging begeistert mit.

Eine fröhliche Jubiläumsparty, die sogar noch richtig sentimental wurde, als Gründungsmitglied Michael Himbert zum Abschluss auf die Bühne gerufen wurde. Aus gesundheitlichen Gründen konnte der einstige Drummer nicht mehr die Schlagstöcke rotieren lassen. Seine Fans ließen ihn im Kreis "seiner" Band noch mal hochleben.

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