Ruhestörung durch animalischen Sex

Unsere Woche · Es war so ein Uhr in der Nacht, als plötzlich aus dem Garten ein sehr deutliches röchelndes Stöhnen durchs offene Fenster ins Haus hallte - und es wollte gar nicht mehr aufhören. Hatte sich vielleicht eine unsere Katzen verletzt?

Also erstmal die Gartenlaternen angeknipst und einen Blick riskiert. - Da! Gerade noch eben in den äußersten Zipfeln des Lichtscheins zu erkennen, saß etwas am Hochbeet. Aber es war keine Katze, sondern ein ziemlich großer Igel. Nur - warum röchelte der so laut? War das Tier vielleicht verletzt? Also noch mal in die Schuhe rein und nachsehen. Beim Näherkommen schien der Igel gegen alle Gefahren blind zu sein, jedenfalls ließ er sich nicht stören. Doch dann bemerkte ich meinen Fehler: Ich hatte mich wegen der Entfernung und des schlechten Lichts geirrt. Es war nicht ein Igel, es waren zwei - und der kleinere Igel ganz offensichtlich ein Weibchen, so wie es von seinem Verehrer lauthals "angebaggert" wurde.

Der Juli ist zwar nicht die "Balzzeit" der Igel, doch wie mir seitens des Nabu erklärt wurde, kann es da durchaus mal Ausrutscher geben. Was wiederum zur Folge haben kann, dass noch im Herbst junge Igel durch den Garten laufen, die eigentlich viel zu leicht sind, um gute Chancen zu haben, gesund durch den Winter zu kommen. - Aber daran denkt der Herr Igel natürlich nicht bei seinem Amüsement! Es scheint, der Igel heißt nicht ohne Grund auf Englisch "hedge-hog" - Hecken-Schwein. Hätte jedenfalls nicht gedacht, dass sich diese kleinen Tiere so laut vergnügen. Und offenbar ist diese alte Scherzfrage ins Reich der Fabel zu verbannen, in der es heißt: "Wie vermehrt sich eigentlich ein Igel?" - "Na, sehr vorsichtig."

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