Gluthitze im Köllertal

Wetter-Kapriolen · Hoch Annelie ist im Fieberrausch: Eine massive Hitzewelle flutet an den ersten Julitagen bis zum Wochenende ganz Deutschland und schafft tropische Verhältnisse mit extremer Gluthitze von weit über 35 Grad im Köllertal.Das Zusammenspiel von extrem heißer Luft aus Nordafrika und dem noch sehr hohen Sonnenstand beschert uns die größte Hitze, die es hierzulande überhaupt geben kann und erreicht Dimensionen, die an den legendären Jahrhundert-August 2003 erinnern - sogar neue Rekordtemperaturen sind dabei nicht auszuschließen.Zum Monatswechsel hat sich eine ausgeprägte, so genannte Omega-Wetterlage eingestellt, denn eine umfangreiche Hochdruckzone liegt über ganz Europa, die von Tiefs im Westen und Osten flankiert und dadurch auch gestützt wird.

Diese besondere Luftdruckverteilung gleicht auf den Wetterkarten dem griechischen Buchstaben Omega. Im Verbund mit Tief Quintus über dem Atlantik zapft das kräftige Hoch Annelie mit Kern über der Ostsee die ungewöhnlich heiße Luft tropischen Ursprungs von der Sahara an, die auf direktem Weg über Spanien und Frankreich nach Deutschland strömt.

Ab Sonntag folgen Gewitterstörungen mit feuchter Luft aus Westeuropa nach und bringen eine erfrischende Abkühlung. Danach sieht es m Verlauf der nächsten Woche weiterhin nach hochsommerlicher Witterung aus, und die Temperaturen pendeln sich auf wieder normale Sommerwerte für unsere Breiten ein. Heute ist es sonnig, es bilden sich einzelne Quellwolken, die abends für ein geringes Gewitterrisiko sorgen können. Ähnlich wie gestern wird es sehr heiß mit 35 bis 37 Grad. Morgen erreicht die Gluthitze ihren absoluten Höhepunkt, wenn die Strömung auf Südwest dreht und das Thermometer extrem heiße 37 bis 39 Grad erklimmen kann - der bisherige Rekord der Eiweiler Messreihe wurde am 8. und 9. August 2003 mit 38,5 Grad gemessen. Dabei ist es sonnig bis leicht bewölkt und trocken, vielleicht kündigt Wetterleuchten in der Nacht zum Sonntag die nahenden Gewitter an. Es erwarten uns tropische Nächte, da die Tiefstwerte am frühen Morgen nicht mehr unter 20 Grad fallen, bis weit in die Nacht ist es mit Werten um 25 Grad noch sehr warm. Ausläufer des Atlantiktiefs greifen ab Sonntag langsam auf Mitteleuropa über. So ist es am Sonntag teils heiter, teils bewölkt, bis zum Abend muss mit ersten Gewittergüssen gerechnet werden. Da der Wind aus West bis Nord dreht, gehen die Höchstwerte zwar auf 31 bis 33 Grad zurück, doch wird es immer schwüler.

Am Montag und Dienstag liegt der Tiefausläufer mit feuchter Luft über uns, und es wird mit 27 bis 31 Grad unerträglich schwül. Häufig gibt es teils kräftige Schauer und Gewitter mit örtlicher Unwettergefahr.

Erst zur Wochemitte beruhigt sich die Wetterlage unter Einfluss eines neuen Hochs aus Westen wieder, das uns wesentlich angenehmeres Hochsommerwetter mit 25 bis 28 Grad bescheren soll.

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