Das ist der Gipfel in Heusweiler

Wahlschied · Wie kommt man in Heusweiler auf eine Höhe von 645 Meter über dem Meeresspiegel? Man muss nur auf den 208 Meter hohen Sendemast auf der Göttelborner Höhe klettern. Der steht nämlich in Wirklichkeit auf Heusweiler Gebiet. Jetzt wird die Anlage vom SR schrittweise aufgerüstet, um ihre Reichweite zu erhöhen.

Wie die SZ kürzlich berichtete, wird der Heusweiler Mittelwellensender abgeschaltet. Das heißt aber nicht, dass der Saarländische Rundfunk (SR) nicht mehr im oberen Köllertal präsent ist. Die Sendeanlage auf der Göttelborner Höhe liegt nämlich ebenfalls auf Heusweiler Territorium, genauer gesagt, im Ortsteil Wahlschied. Dass die meisten Menschen fälschlich annehmen, der Hauptsender des SR zum Ausstrahlen von Hörfunk und Fernsehen stehe auf Göttelborner, sprich Quierschieder Gebiet, kommt einfach von der Standortbezeichnung "Göttelborner Höhe".

1959 wurde der 208 Meter hohe Stahlrohrmast auf Wahlschieder Gebiet errichtet. Die "Göttelborner Höhe" selbst dort liegt, wo der Fuß des Mastes steht, auf einer Höhe von 437 Meter über Normalnull ("über dem Meeresspiegel "), so dass die Spitze 645 Meter über Normalnull erreicht.

Was den Laien aber überrascht: Nicht für alle Bereiche kommt es auf die Größe an. Beim Sender zwischen Heusweiler und Hirtel ist der erhöhte Standort nur zweitrangig. Denn wichtig für die Ausstrahlung von Mittelwellen-Radiofrequenzen ist die gute Leitfähigkeit des Bodens, wie der stellvertretende Fachbereichsleiter "Rundfunkversorgung" beim SR, Diplom-Ingenieur Reinhard Donie, erklärt.

Doch bei der Ausstrahlung von UKW-Hörfunk-Frequenzen ist die Höhe der Antenne von grundlegender Bedeutung. Die Europawelle Saar kann dank der Antenne in großer Höhe fast im gesamten Saar-Lor-Lux-Raum, in Höhenlagen des Elsass, der Nordvogesen, ja sogar im Schwarzwald empfangen werden. Und dort, wo der Empfang im Saarland nicht so gut wäre, sorgen zusätzliche kleine "Füllsender" für einen optimalen Empfang - etwa in den Tallagen wie im Moseltal oder in dicht bebautem Gebiet wie in der Innenstadt von Saarbrücken.

Von der Göttelborner Höhe aus werden die UKW-Hörfunkprogramme SR 1 Europawelle, SR 2 Kulturradio und SR 3 Saarlandwelle sowie zwölf öffentlich-rechtliche Fernsehprogramme, inklusive dem eigenen SR-Fernsehen, ausgestrahlt. Fernsehen wird - für manchen auch zu Hause eine Alternative zum Satelliten- oder Kabelempfang - mit der digitalen Technik DVB-T verbreitet (Stichwort "Digitale Zimmerantenne"), Radio über DAB (Digital-Audio-Broadcasting) sowie DAB+ und auch noch über die Ultrakurzwelle (UKW). Ob und wann UKW abgeschaltet wird, darüber wird nach Angaben von Donie noch spekuliert. Der SR arbeitet zurzeit daran, die Leistung seiner ohnehin schon modernen DAB-Technik weiter zu verbessern. Im Zuge des Netzausbaus in den kommenden drei Jahren soll so auch die Reichweite des Senders auf der Göttelborner Höhe noch wesentlich vergrößert werden.

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