Gezanke um eine Schranke

Obersalbach · Des einen Freud, des andern Leid: Naherholung-Suchende fahren gerne bis an den Naturpark Kallenborn heran, obwohl die Durchfahrt durch die Wohnstraße Zum Kallenborn verboten ist. Die Pläne der Verwaltung, Abhilfe zu schaffen, finden die Anwohner „Quatsch“. Die vorgesehene Schranke müsse so platziert sein, dass der wilde Wiesen-Parkplatz nicht mehr genutzt werden kann.

 Schöne Plätze, um die Seele baumeln zu lassen, gibt es im Naturpark Kallenborn in Obersalbach. Mehr Ruhe hätten aber auch gerne Anwohner der Straße Zum Kallenborn, durch die Parkbesucher verbotenerweise zum Park fahren. Foto: Becker & Bredel

Schöne Plätze, um die Seele baumeln zu lassen, gibt es im Naturpark Kallenborn in Obersalbach. Mehr Ruhe hätten aber auch gerne Anwohner der Straße Zum Kallenborn, durch die Parkbesucher verbotenerweise zum Park fahren. Foto: Becker & Bredel

Foto: Becker & Bredel

Der Naturpark Kallenborn ist ein Besuchermagnet für Menschen aus dem Köllertal und angrenzenden Regionen. Was für die Betreiber des Parks eine große Freude ist, stellt für die Anwohner der Straße Zum Kallenborn ein großes Ärgernis dar. Denn die Zufahrt zum Naturpark durch diese schmale Wohnstraße ist nur dem Lieferverkehr erlaubt. Verkehrsschilder weisen deutlich auf ein Durchfahrtsverbot für alle anderen hin. Außerdem weist ein Schild in der Ortsmitte darauf hin, dass es am Naturpark keine Parkplätze gibt. Doch viele Besucher des Parks ignorieren das Durchfahrtsverbot, zumal sie wissen, dass unmittelbar vor dem Eingang zum Park eine große Wiese liegt, die seit über 40 Jahren als Parkplatz genutzt wird.

Tino Elberskirchen (CDU ) hatte deshalb in seiner Zeit als Ortsvorsteher Kontakt zur Gemeindeverwaltung aufgenommen, auf die Probleme hingewiesen und um Lösungsvorschläge gebeten. In der jüngsten Ortsratsssitzung trug er diese Lösungsvorschläge der Verwaltung den zahlreich erschienen Anwohnern vor: Unmittelbar vor dem Eingang zum Naturpark soll eine Schranke installiert werden. Eine Wendemöglichkeit für Autos, die trotz Verbot bis zum Naturpark gefahren sind, soll es auf besagter Wiese geben. Die Zufahrt zum Parkplatz Nord (Hilgenbacher Höhe) soll für den Individualverkehr frei gegeben werden und der Pächter des Hauses Kallenborn soll bei Vermietung der Räume in die Mietverträge reinschreiben, dass die Zufahrt zum Park nur für Personen mit Behinderung und für den Lieferverkehr gestattet ist. Der Obersalbacher Ortsrat brachte darüber hinaus Tempolimits, Schwellen sowie eine auffälligere Beschilderung ins Gespräch.

"Alles Quatsch" war jedoch die Auffassung der Anwohner. Das einhelliges Urteil jedenfalls derer, die zur Sitzung gekommen waren: So lange die Wiese vor dem Eingang zum Kallenborn weiterhin als Parkplatz genutzt werden kann, taugen alle verkehrsrechtlichen Maßnahmen nichts.

Dieser Auffassung war auch der ehemalige, langjährige Obersalbacher Ortsvorsteher Reinhold Klein. Er regte in der Ortsratssitzung an, dass die geplante Schranke nicht am Parkeingang installiert wird, sondern am Einmündungsbereich eines schmalen Fußweges, etwa 20 Meter vor dem Parkeingang. Eine Schranke an dieser Stelle würde jedem Auto die Zufahrt zur Wiese und somit das dortige Parken unmöglich machen. Zudem ließe sich an dieser Stelle ganz einfach eine Wendemöglichkeit einrichten. Man müsse nur den Einmündungsbereich des Fußweges in den Feldwirtschaftsweg zum Kallenborn ein wenig aufweiten. Und das wäre machbar, weil das Grundstück zwischen Fußweg und Feldwirtschaftsweg in Gemeindebesitz ist. Der Ortsrat bat nun einstimmig die Heusweiler Verwaltung, Kleins Anregungen zu prüfen und darüber in der nächsten Ortsratssitzung zu berichten.

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