Und wieder ist es: ein Junge!

Holz · Schon vor fast 30 Jahren war das Publikum von der Komödie „Hurra, ein Junge“ begeistert. Die Neuaufführung hat nichts von ihrem Witz verloren, der Holzer Saal tobte. Weitere Aufführungen folgen.

 Eine Szene aus dem Stück „Hurra, ein Junge“ der Komödie Holz mit Jörg Christmann, Martina Schäfer und Dr. Norbert Fuchs (von links). Foto: Jenal

Eine Szene aus dem Stück „Hurra, ein Junge“ der Komödie Holz mit Jörg Christmann, Martina Schäfer und Dr. Norbert Fuchs (von links). Foto: Jenal

Foto: Jenal

"Hurra, ein Junge", heißt das neue Stück der Komödie Holz . Eigentlich ist es gar kein neues Stück, denn der Schwank von Frank Arnold und Ernst Bach wurde 1985 schon einmal aufgeführt. Warum die Wiederholung nach fast 30 Jahren? Dazu Regisseurin Heidi Krächan: "Wir feiern in diesem Jahr unser 30-jähriges Bestehen, und das Stück hat es verdient, noch einmal aufgeführt zu werden." In der Tat: die 163 Zuschauer im ausverkauften katholischen Pfarrhaus tobten am Ende des Dreiakters minutenlang vor Begeisterung. Über Inhalt und Schluss des Stückes wollen wir nicht zu viel verraten, denn es wird noch vier Mal aufgeführt. Hier ein kleiner Überblick: Seit einem Jahr ist der schüchterne Professor Waldemar Weber (Jörg Christmann) mit seiner Henny (Sonja Georg) glücklich verheiratet, doch bisher noch ohne Nachwuchs. Dies sorgt vor allem bei den Schwiegereltern des Professors, dem strengen Herrn Geheimrat Nathusius (Dr. Norbert Fuchs) und dessen Gattin Mathilde (Martina Schäfer) für großes Bedauern - denn sie wünschen sich nichts sehnlicher als ein Enkelkind. Eines Tages taucht der nicht gesellschaftsfähige Varietékünstler Fritz Pappenstiel (Christof Kohler) auf. Er ist der Adoptivsohn aus der ersten Ehe des Professors und löst mit seinem Erscheinen eine Katastrophe aus. Zumal Pappenstiel auch noch mit dem Dienstmädchen Anna (Monika Anstett) anbandelt. Der frisch gebackene Stiefvater will sein "Kind" vor Frau und Schwiegereltern geheim halten, um den häuslichen Frieden zu wahren. Kräftig unterstützt wird er dabei von seinem Freund, Rechtsanwalt Kurt Wehling (Andreas Salm ). Beide verstricken sich jedoch immer tiefer in abstruse Lügen, und Henny riecht den Braten. Sie versucht mit Freundin Helga Lyders der Wahrheit auf den Grund zu gehen.

Die Schauspieler der Komödie Holz liefen zu großer Form auf. Allen voran Christof Kohler, der eine erstaunliche Wandlungsfähigkeit bewies - egal, ob als heruntergekommener Schmierenkomödiant, als feiner Pinkel, als Travestiekünstler oder als Kleinkind. Großartig auch seine Gesangseinlagen mit Monika Anstett sowie sein umwerfend komischer Can-Can, der mit einem angedeuteten Spagat endete. Großartig aber auch Andreas Salm . Das war fast schon professionell, wie er über die Bühne tänzelte und in Gestik und Mimik das Publikum mitriss. Eigentlich müsste man alle herausheben: so den gestrengen Geheimrat Nathusius, der alle und jeden mit den Worten unterbrach "Vergessen Sie ihre Rede nicht" - der Internist Dr. Fuchs wird in seinen Patientengesprächen sicherlich immer wieder mit dieser Floskel konfrontiert werden. Klasse auch Jörg Christmann, der den bedauernswerten Professor mitleidserregend gut spielte. Und ein Lob für Sonja Georg: die Debütantin spielte völlig lampenfieber- und fehlerfrei.

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Auf einen BlickDie weiteren Akteure: Souffleuse: Maria Scheidhauer. Bühne und Technik: Manfred Fecht, Maria Scheidhauer, Wolfram Walter, Alfred Schäfer. Maske: Sonja Georg. Inspizientin: Kerstin Münz. Musikalische Begleitung: Clemens Anstett. Helfer vor und hinter der Bühne: Brigitte Fecht, Beate Weber, Claudia Mandt-Pfeifer, Gudrun Michalski, Helma Fuchs, Rosi Kohler, Wolfram Walter, Thomas Münz, Monika und Ralf Nölke, Anna und Willi Blenz, Jana Scholer, Andreas Jost, Ruth Hank-Steinmetz. Die weiteren Aufführungen: 25. und 30. Oktober sowie 15. und 22. November, jeweils 20 Uhr im Pfarrheim Holz . Karten zum Preise von neun Euro das Stück (ermäßigt fünf Euro) gibt es im Vorverkauf bei Schreibwaren Altmeier Holzer Platz 3. dg

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