Das Geheimnis des Verkehrsleitpfostens

Riegelsberg/Heusweiler · Ein Verkehrsleitpfosten zwischen Heusweiler und Riegelsberg sorgt für Rätselraten. Ein „Blitzer“, wie vermutet, ist es nicht, aber womöglich ein Gerät zur Verkehrszählung.

 Links der „geheimnisvolle“, freigeschnittene Leitpfosten, rechts sein normaler Nachbar. Fotos: aki

Links der „geheimnisvolle“, freigeschnittene Leitpfosten, rechts sein normaler Nachbar. Fotos: aki

In der Regel berichten wir ja über Dinge, die tatsächlich existieren. In diesem Fall scheint es aber um etwas zu gehen, das nicht existiert - irgendwie: Zwischen Heusweiler und Riegelsberg gibt es, schräg gegenüber Kaufland , einen geheimnisvollen Verkehrsleitpfosten an der Bundesstraße 268. Als etwas "Besonderes" ist er nur durch drei Dinge zu erkennen: Die Verankerung in der Erde erfolgt - anders als bei herkömmlichen Leitpfosten - über einen niedrigen und augenscheinlich noch recht neuen Betonsockel, das Gras ist nur um diesen Leitpfosten gekürzt, und er befindet sich nicht innerhalb der "herkömmlichen" Reihe von Verkehrsleitpfosten, sondern in unmittelbarer Nähe zu einem weiteren Pfosten - was ihn eigentlich unnötig machen würde, wenn es denn ein normaler Pfosten wäre.

Wie SZ-Leser Wolfgang Rau schilderte, habe ein Bekannter vermutet, dass sich in dem Pfosten ein verstecktes Messgerät zur Geschwindigkeitskontrolle befindet. Und auch im Internet gibt es wilde Spekulationen, dass in eben solchen Pfosten "geheime Blitzer" installiert sind. Doch hier können wir Entwarnung geben: solche Blitzer gibt es nicht.

Was es jedoch verborgen in solchen Pfosten gibt, sind elektronische Zählgeräte für Verkehrszählungen.

Die Saarbrücker Zeitung folgte der "Spur Verkehrszählung" und fragte zuerst beim Landesamt für Straßenbau (LFS). Dort war jedoch weder ein Verkehrszähler und schon gar nicht ein "Blitzer" an besagter Stelle bekannt. "Vielleicht kann die Gemeinde Riegelsberg , der Regionalverband oder die Bundesanstalt für Straßenwesen (BaSt) weiterhelfen", meinte der Sprecher. Wir fragten überall nach, aber niemand wusste etwas von einer aktuellen Verkehrszählung. Nach der Zusendung eines Fotos an die BASt kam die Antwort: "Nach ihrem Foto könnte es sich um einen Verkehrsleitpfosten handeln, der für Verkehrszählungen eingesetzt worden ist. Die zuständige Stelle wäre der Landesbetrieb im Saarland, Fachbereich 41." Bei einem erneutem Telefonat beim LfS wurde aber nochmals betont, dass von einer Zählung nichts bekannt sei, und dass zudem der Fachbereich 41 gar nicht für Verkehrszählungen zuständig sei.

So bleibt auch nach sechs Telefonaten nur die Vermutung: Entweder der Pfosten diente tatsächlich als Verkehrszähler bei einer Aktion des Kraftfahrtbundesamtes zu Anfang des Jahres und er wurde vergessen, oder aber er ist nur ein ganz normaler und lediglich ungewöhnlich montierter Verkehrsleitpfosten. - Dass es sich womöglich um die geheime Vorbereitung einer außerirdischen Invasion handelt, wollen wir dabei mal großzügig außer Acht lassen…

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