Kein Mangel an Flüchtlingswohnungen

Heusweiler · Bis März suchte die Gemeinde Heusweiler noch per Anzeigen Wohnraum für Flüchtlinge. Nachdem die Balkanroute geschlossen war, ebbte der Zuzug ab. Weiterer Bedarf bestand nicht, zumal etliche Flüchtlinge Heusweiler wieder verlassen haben und es im Juni nur zwei Neuzugänge gab. Die aktuelle Wohnraum-Situation zeigt sich also gut, ergab eine Nachfrage bei der Gemeindeverwaltung.

 Flüchtlingskinder üben Ende Mai auf einem Fahrradparcours am Heusweiler Bahnhof zusammen mit Josi Schwindling (ADAC, links) und Thomas Heimes (Lions-Präsident Heusweiler). Die aktuellen Zahlen zeigen: Beim Wohnraum für Flüchtlinge ist alles im grünen Bereich.

Flüchtlingskinder üben Ende Mai auf einem Fahrradparcours am Heusweiler Bahnhof zusammen mit Josi Schwindling (ADAC, links) und Thomas Heimes (Lions-Präsident Heusweiler). Die aktuellen Zahlen zeigen: Beim Wohnraum für Flüchtlinge ist alles im grünen Bereich.

In welchen Ortsteilen leben wie viele Flüchtlinge ? Was kostet die Unterbringung? Fakten und Zahlen zu Flüchtlingswohnungen in Heusweiler - Kämmerin Ursula Mack und Ordnungsamtsleiter Klaus Thinnes haben sie. Die Gemeinde, so berichten sie, hat seit Beginn der Zuwanderung vor zwei Jahren 19 Wohnungen in eigenen Gebäuden hergerichtet, um dort Flüchtlingen eine Unterkunft zu geben. Um auch sicher genügend Wohnraum zu haben, wurden zudem weitere Unterkünfte von privaten Hausbesitzern angemietet. Extra Häuser gekauft wurden dagegen nicht.

Abgesehen von Niedersalbach sind die Wohnungen auf alle Ortsteile verteilt. Die Gemeindeverwaltung will vorsorglich keine genauen Adressen nennen, um, so Thinnes, "keine schlafenden Hunde zu wecken" - auch wenn natürlich die Anwohner aus der Nachbarschaft bescheid wissen, und größere Objekte bereits bekannt sind. Bisher habe es in Heusweiler jedenfalls keine Übergriffe auf Menschen oder Häuser gegeben. Man könne aber nie wissen und bleibe daher vorsichtig, so der Leiter des Ordnungsamtes.

Derzeit leben in Heusweiler 220 vom Regionalverband zugewiesene Flüchtlinge und Asylsuchende. Anfang Dezember waren es noch 261, von denen jedoch 40 wieder weggezogen sind, schildert Thinnes. Damit ist die Zahl der in Heusweiler lebenden Flüchtlinge im Vergleich zum Spitzenwert um über 15 Prozent gesunken.

Entsprechend des vorgegebenen Verteilungsschlüssel muss jeder Landkreis eine bestimmte Anzahl von Zuwanderern aufnehmen, die wiederum auf die Städte und Gemeinden verteilt werden. Wie viele Menschen den einzelnen Kommunen zugewiesen werden, richtet sich nach deren Einwohnerzahl.

Alle Wohnungen in der Gemeinde Heusweiler herzurichten, kostete zwischen 2014 und 2016 etwa 400 000 Euro, schildert Ursula Mack. Die verbrieften Zuschüsse vom Land zu diesem "Unterhaltungsaufwand" belaufen sich auf etwa 290 000 Euro (von denen bereits 145 000 Euro an die Gemeinde ausgezahlt sind). Das heißt, unterm Strich muss die Gemeinde für das Herrichten der Wohnungen 110 000 Euro aus eigener Kasse bezahlen.

Auch die Mieten wollen bezahlt sein: Für das Anmieten von Wohnraum aus privater Hand wurde für den gleichen Zeitraum, ebenfalls nach derzeitigem Stand, ein Mietaufwand von 170 000 Euro errechnet. Für diese Ausgaben erhält die Gemeinde jedoch Zuschüsse vom Regionalverband (der sich wiederum aus seinen Gemeinden finanziert) und der Bundesagentur für Arbeit .

 Auch die alte Schule in Wahlschied (links) und das früheren Verwaltungsgebäude dienen als Flüchtlingsunterkunft. Fotos: aki

Auch die alte Schule in Wahlschied (links) und das früheren Verwaltungsgebäude dienen als Flüchtlingsunterkunft. Fotos: aki

Ein Beispiele zu dem Kosten: Das Herrichten der früheren Wahlschieder Schule schlug mit 71 000 Euro zu Buche, 37 000 Euro gibt's als Zuwendung vom Land. Derzeit leben in diesem Haus zwölf Menschen, für die von der Gemeinde monatliche Mieterstattungen beim Regionalverband geltend gemacht werden.

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