Warten auf den geheimnisvollen Investor

Heusweiler · Heusweiler hatte mal ein schönes Schwimmbad. Seit 2007 ist es geschlossen. Die einst prächtige Anlage gammelt vor sich hin. Im Sommer 2014 hieß es, ein Investor sei gefunden. Voran geht es seither jedoch nicht.

Der Gemeinderat macht Druck in Sachen Schwimmbadgelände. Auf Antrag der CDU wurde in der Ratssitzung am Donnerstagabend beschlossen, dem möglichen Investor einen Grundstücksvertrag vorzulegen und ihm eine Frist von zwei Monaten zur Entscheidung einzuräumen. Unterschreibt der Investor in dieser Zeit nicht, soll die Verwaltung das Gelände als Bauland erschließen lassen.

Sport- und Gesundheitspark?

Die Vorgeschichte: Nach der Schließung des Heusweiler Freibades 2007 suchte die Gemeinde einen Investor, der das Gelände kaufen und neu überplanen wollte. Im Sommer 2014 schien ein solcher endlich gefunden zu sein. Der nicht genannte Investor wollte das Gelände in einen Sport- und Gesundheitspark umbauen. Zusätzlich wollte die Gemeinde auf dem Areal fünf Baugrundstücke anbieten. Bei dieser Ankündigung blieb es.

"Seit sieben Monaten ist kein Fortschritt zu verzeichnen, wir wollen die Sache jetzt forcieren", sagte Manfred Schmidt (CDU ). Ulrich Krebs (FDP ) erinnerte daran, dass seine Fraktion von Anfang an Bedenken gegen das Projekt geäußert hatte. Sie glaubt nicht, dass sich ein Sport- und Freizeitpark "wirtschaftlich trägt". Auch die Zahlen, die der Investor der Verwaltung vorgelegt habe, seien "nebulös" gewesen. "Die FDP hatte den Verdacht, dass der Investor im Prinzip andere Pläne hatte, als er uns vorgestellt hat", fügte Krebs hinzu. Seine Fraktion habe immer dafür plädiert, das Gelände als Bauland zu verkaufen. Jetzt habe es sich zu einem Schandfleck entwickelt. "Leider wurde durch falsche Informationen der Verwaltung in den letzten sieben Jahren diese Option, Umwandlung des Geländes in Bauland, verhindert und konterkariert. Man hätte sich die langjährige Suche nach einem Investor sparen können", kritisierte Krebs.

Diesem Vorwurf widersprach Bürgermeister Thomas Redelberger (CDU ): "Bis vor zwei Jahren war die Vorgabe, auch von Landesseite, dass es dort keine Baugrundstücke gibt. Die Gegebenheiten haben sich jetzt geändert. Detailliert darauf einzugehen, würde hier zu weit gehen." Dem CDU-Antrag stimmten alle Fraktionen, außer der AfD, zu, die einen eigenen Antrag stellte. Sie beantragte, die Verhandlungen mit dem Investor sofort einzustellen, die Fläche in eine Wohnbebauung umwandeln zu lassen, die Baugrundstücke zu erschwinglichen Preisen an Familien mit Kindern zu verkaufen, mit dem Geld das Schwimmbadgelände "zurück zu bauen" und den etwaigen Überschuss für den Neubau eines Feuerwehrstützpunktes zu verwenden. AfD-Sprecher Roland Wark warf der Verwaltung "unprofessionelles Handeln" vor, weil sie seiner Meinung nach vom Investor nie einen Kapitalnachweis verlangt habe. Auch diesen Vorwurf wies Redelberger zurück: "Wir haben engagiert nach einem Investor gesucht und uns intensiv mit dem jetzigen auseinandergesetzt und auch versucht, alle Dinge zu erfahren, die für uns wichtig waren. Das jetzt so darzustellen, dass wir lauter Dummköpfe sind, ist falsch."

Hans-Kurt Hill (Linke) kritisierte die AfD ebenfalls: "Die Kritik richtet sich ja nicht nur gegen die Verwaltung, sondern auch gegen den Gemeinderat. Ich lasse mir ungern nachsagen, das wir unverantwortlich mit dem Gelände umgegangen sind." Hill forderte auch dazu auf, den Investor in der Sache zu unterstützen: "Wir sollten den Investor nicht kaputt reden." Reiner Zimmer (SPD ) sagte, dass der AfD-Antrag eigentlich gar nicht mehr zulässig sei, weil man schon über den CDU-Antrag abgestimmt habe. Dennoch wurden die Hände gehoben: Für den AfD-Antrag stimmten nur die beiden AfD-Vertreter. SPD , CDU , FDP , Linke, NÖL und Grüne lehnten ihn ab.

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