Abenteuer Südafrika

Heusweiler · Mariam Nimmesgern aus Heusweiler macht sich morgen auf die gut 9300 Kilometer lange Reise, um sich ein Jahr lang im südafrikanischen Malmesbury um unterprivilegierte Kinder zu kümmern. Für sich selbst sieht die 19-Jährige darin die Chance, sich über ihre eigenen Pläne für die Zukunft klar zu werden.

 Mariam Nimmesgern aus Heusweiler packt ihren Koffer – morgen geht es für ein Jahr nach Südafrika, wo die 19-Jährige bei einem Fürsorgeprojekt für Kinder mitarbeiten wird. Foto: cim

Mariam Nimmesgern aus Heusweiler packt ihren Koffer – morgen geht es für ein Jahr nach Südafrika, wo die 19-Jährige bei einem Fürsorgeprojekt für Kinder mitarbeiten wird. Foto: cim

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"Am meisten Angst habe ich vor der Sprachbarriere. Mein Englisch ist nicht so gut. Aber nicht zuletzt deshalb gehe ich ein Jahr ins Ausland", sagt die 19 Jahre junge Mariam Nimmesgern aus Heusweiler . "Ins Ausland gehen" bedeutet für die Absolventin des Wirtschaftswissenschaftlichen Gymnasiums (WWG) in Saarbrücken, an dem sie kürzlich Abitur gemacht hat, aber nicht etwa, nach England oder in die USA zu gehen. Für Mariam geht es richtig weit weg: Südafrika, genauer gesagt Malmesbury, eine Kleinstadt in ländlicher Region mit rund 35 000 Einwohnern, 65 Kilometer von Kapstadt entfernt, ist ihr Ziel. Das steuert die junge Frau bereits am morgigen Donnerstag vom Frankfurter Flughafen aus an, rund 20 Stunden Reisezeit warten auf sie - das Reisefieber ist schon da.

Die Koffer sind gepackt, gar nicht so einfach, wie sie sagt, Sachen für ein ganzes Jahr mitzunehmen. Zwölf Monate tauscht sie nun ihr heimisches Zimmer in Heusweiler gegen eine Wohngemeinschaft in einem Haus, gemeinsam mit zwei jungen Frauen aus Bochum und Münster. Die hat Mariam schon kennengelernt, und zwar in Halle, beim Vorbereitungsseminar der Organisation "weltwärts", einem entwicklungspolitischen Freiwilligendienst.

Längste Trennung von Zuhause



"Zehn Tage war ich dort," schildert Mariam, "das war bisher die längste Zeit, die ich von meiner Mama getrennt war." Denn auch das macht ihr Sorgen, nicht nur die Entfernung von über 9300 Kilometern - ihr bisher weitestes Reiseziel war Mallorca - auch die lange Trennung von der Familie und ihrer besten Freundin macht ihr zu schaffen. "Das merke ich vor allem, wenn ich nachts nicht schlafen kann oder mit Herzklopfen aufwache", sagt sie.

Doch die Abiturientin ist sich sicher: Das ist der Weg, der in ihre berufliche Zukunft führt. Allzu lange besteht ihr Plan noch nicht, ein Jahr ins Ausland zu gehen, um sich sozial zu engagieren. "Es war wirklich erst in der Zeit während des Abiturs, als ich gemerkt habe, dass ich eigentlich noch gar nicht weiß, was ich machen möchte", sagt sie. Etwas Soziales, dazu mit Kindern, das würde ihr gefallen.

All das kann sie nun in der 2001 gegründeten Kinder-Fürsorge "Elkan Childcare" kennenlernen. Neben Bildung soll dort den Kindern in etlichen Projekten vor allem eine gesunde Lebensweise sowie familiäre Obhut, Anerkennung und Wertschätzung vermittelt werden. "Insgesamt sehe ich dieses Jahr in Südafrika als Herausforderung. Ich werde dort sicher auch meine Grenzen austesten und nach dem Jahr genauer wissen, was ich einmal machen möchte", sagt sie. Neben einer Tätigkeit im sozialen Bereich käme für sie auch ein Studium der Psychologie in Frage, "doch ich denke, was wirklich zu mir passt, werde ich während der Arbeit mit den Kindern in Malmesbury schon merken."

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HintergrundDie Kosten für das freiwillige soziale Auslandsjahr werden zu 75 Prozent vom Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) übernommen, 25 Prozent trägt die entsendende Organisation, in diesem Fall die Landesvereinigung kulturelle Kinder- und Jugendbildung Sachsen-Anhalt (lkj). Weitere Informationen bei Mariam Nimmesgern unter der Mailadresse: mariam.nimmesgern@outlook.de. Mehr Infos über die südafrikanische Kinder-Fürsorge "Elkan Childcare", für die Mariam Nimmesgern arbeiten wird, gibt es im Internet unter: www.elkanachildcare.co.za . In den kommenden Monaten wird Mariam Nimmesgern für die SZ per E-Mail von ihren Erlebnissen im Freiwilligendienst in Südafrika berichten. cim

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