Die große Liebe der jungen Malerin Paula

St. Ingbert · Die Kinowerkstatt in St. Ingbert zeigt heute den Spielfilm „Lola – die Großmütter“ des Regisseurs Brillante Mendoza.

 Szene aus dem Film „Paula“: Paula Modersohn-Becker (Carla Juri) und George (Stanley Weber). Foto: Martin Valentin Menke

Szene aus dem Film „Paula“: Paula Modersohn-Becker (Carla Juri) und George (Stanley Weber). Foto: Martin Valentin Menke

Foto: Martin Valentin Menke

In Zusammenarbeit mit der Katholischen Erwachsenenbildung St. Ingbert zeigt die Kinowerkstatt St. Ingbert, Pfarrgasse 49, am heutigen Freitag um 19 Uhr den Spielfilm "Lola - die Großmütter" von Brillante Mendoza, mit Anita Linda und Rustica Carpio. Ein tragisches Ereignis führt zwei Großmütter zusammen - der Enkel der einen ist angeklagt, den Enkel der anderen bei einem Raub ermordet zu haben. Nun sind sie vor ähnliche Schwierigkeiten gestellt, denn beide stammen aus der Unterschicht Manilas und müssen nun Geld auftreiben; der einen fehlt das Geld für die Bestattung und die Gerichtsverhandlung, der anderen, um die Kaution für ihren Enkel zu bezahlen. Nüchtern und unbeschönigend begleitet der Film die Bemühungen der beiden alten Frauen, die von einer scheinbar grenzenlosen Fürsorge angetrieben werden: Lola Sepa auf ihren Wegen durch die Stadt, um die Beerdigung zu organisieren und durch die Nachbarschaft, um Spenden zu sammeln; Lola Puring beim Gemüse-Verkauf und den Besuchen im Gefängnis.

Die Kinowerkstatt zeigt am Samstag, 20 Uhr, Sonntag 16 und 20 Uhr sowie am Montag um 18 Uhr den Kinofilm "Paula" (Deutschland, Frankreich 2016), Regie: Christian Schwochow, mit Carla Juri, Albrecht Abraham Schuch, Roxane Duran, über Paula Modersohn-Becker, eine der bedeutendsten Malerinnen des deutschen Expressionismus. Während ihrer kurzen Karriere Anfang des 20. Jahrhunderts schuf sie 750 Gemälde und 1000 Zeichnungen. Worpswede, 1897. Schon bei ihrer ersten Begegnung spüren die 21-jährige Paula Becker und der elf Jahre ältere Otto Modersohn eine besondere Verbindung. Aus ihrer gemeinsamen Leidenschaft für die Malerei wird die große Liebe. Als sie heiraten, führen sie eine Ehe fernab von gängigen Mustern ihrer Zeit. Eine Beziehung in satten Farben, reich an Konturen und mit Spuren von Kämpfen. So wie die Gemälde der jungen Frau, die mutig nach dem Leben greift und die als Paula Modersohn-Becker in die Kunstgeschichte eingehen wird. Gegen alle Widerstände lebt sie ihre Vision von künstlerischer Selbstverwirklichung und ihre romantische Vorstellung von Ehe und Liebe. Mit "Paula" erzählt Regisseur Christian Schwochow das faszinierende Leben einer hochbegabten Künstlerin und radikal modernen Frau zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Voller Sinnlichkeit, mit zartem Humor und spielerischer Leichtigkeit ist "Paula" auch die Geschichte einer großen, leidenschaftlichen Liebe. Die Konflikte, an denen die Liebenden zu scheitern drohen, sind heute aktueller denn je.

In der Matinee mit französischen Filmen in der Originalfassung mit Untertiteln läuft am Sonntag, 12. Februar, um 11 Uhr "Jules et Jim" (Frankreich 1962) von François Truffaut mit Jeanne Moreau, Oskar Werner und Henri Serre nach dem Roman von Henri-Pierre Roché. Die Geschichte beginnt im Jahre 1912, als sich der Franzose Jim und der Österreicher Jules im Paris der "Belle Époque" kennen lernen. Die beiden Freunde teilen nicht nur das Interesse für Literatur, sondern auch für Frauen und verlieben sich beide in die Französin Catherine (Jeanne Moreau).

Als Wiederholung der französischen Filmtage läuft am Montag, 13. Februar, um 20.15 Uhr "Des Journées entières dans les arbres" (Ganze Tage in den Bäumen, Frankreich 1977). Eine alte Dame (Madeleine Renaud), die mit einer Fabrik in einem fernen Land, "das nicht mehr eine regelrechte Kolonie ist", viel Geld verdient hat, kehrt nach Paris zurück, um ihren Sohn zu besuchen, den sie seit zehn Jahren nicht mehr gesehen hat. Dieser Sohn hat wenig Lust zu einer geregelten Arbeit, er zieht es vielmehr vor, "ganze Tage in den Bäumen" zu verbringen, er verzockt am Spieltisch das bisschen Geld, das er mit seinen Gelegenheitsjobs verdient. Die alte Dame möchte unbedingt erreichen, dass ihr Sohn sein unsicheres Leben aufgibt. Jean-Pierre Aumont spielt den Sohn und die junge Bulle Ogier seine Lebensgefährtin.

 Engagiert: Lola Sempa (Anita Linda) will Gerechtigkeit für ihren ermordeten Enkel. Foto: REM

Engagiert: Lola Sempa (Anita Linda) will Gerechtigkeit für ihren ermordeten Enkel. Foto: REM

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