Sie helfen Menschen in ihrer Mobilität

St Ingbert · Das Projekt „Mobisaar“ ist ein kostenloser Lotsen- Begleitservice für Menschen mit Behin- derung oder anderen Einschränkungen.

 Daniel Weiss, Susanne Fischer und Rosemarie Weis (von links) sind drei der fünf hauptamtlich in St. Ingbert tätigen Lotsen des Mobisaar-Projekts. Foto: Teresa Bauer

Daniel Weiss, Susanne Fischer und Rosemarie Weis (von links) sind drei der fünf hauptamtlich in St. Ingbert tätigen Lotsen des Mobisaar-Projekts. Foto: Teresa Bauer

Foto: Teresa Bauer

Mobil den Alltag bewältigen, zum Arzt, Friseur oder Einkaufen fahren, das ist für viele ältere oder behinderte Menschen ohne Unterstützung kaum zu schaffen. Da eine Unterstützung aber nicht immer spontan zu erhalten ist, möchte hier das Projekt "Mobisaar" ansetzen. Gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung über einen Zeitraum von fünf Jahren entstand "ein kostenloser Lotsen-Begleitservice für Menschen mit Bewegungseinschränkungen", so Katharina Meßner-Schalk, Projektkoordinatorin der Saarbahn. Ziel sei es "alle Mobilitätseinschränkungen älterer und behinderter Menschen aus sowohl städtischen und ländlichen Regionen durch unsere Dienstleistung zu beseitigen", ergänzte Daniel Bieber vom Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft. Aktuell wird der Begleitservice im Regionalverband Saarbrücken und im Saarpfalz-Kreis angeboten, in den kommenden zwei Jahren sollen dann die weiteren Landkreise folgen.

Wer sich nicht alleine traut in Bus oder Bahn unterwegs zu sein, wer Hilfe bei den Fahrplänen oder dem Kauf von Fahrkarten braucht, wer Unterstützung bei Ein- und Ausstieg benötigt, "wird von unserem geschulten Personal, den Mobisaar-Lotsen, gerne begleitet" betonte Meßner-Schalk. Dabei spiele es keine Rolle, ob man ab der Haustür begleitet werden möchte, oder den Lotsenservice erst ab einem bestimmten Knotenpunkt, wie beispielsweise dem Rendezvous-Platz, in Anspruch nehmen möchte. Fünf hauptamtliche Losten stehen zur Zeit in St. Ingbert zur Verfügung, aber auch ehrenamtlich kann jeder den Begleitservice unterstützen. Ingrid Wacht vom Sozialverband VdK Saarland und Kristina Lempke von der LAG Pro Ehrenamt erläuterten die Aufgaben und Pflichten der Lotsen. So müssen Interessierte mindestens 18 Jahre sein, ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen können und an verschiedenen Schulungen, wie Erste Hilfe Kurs, teilnehmen. Vor allem in ländlichen Regionen, in denen das öffentliche Verkehrsnetz nicht ausreichend ausgebaut ist, versuche man darüber hinaus laut Bieber Lotsen zu akquirieren, die auf das eigene Auto zurückgreifen können. Allerdings, so Wacht, sei der Service "keine Haushaltshilfe, und wir leisten auch keine Hilfe beim Einkaufen, sondern begleiten die Menschen nur von Tür zu Tür, nicht aber in ihre privaten Wohnungen". Auch sei der Lotsenservice kostenlos, dennoch wird eine gültige Fahrkarte benötigt. Wer Mobisaar in Anspruch nehmen möchte, kann dies auf recht simple Art und Weise tätigen. Mit etwas Vorlaufzeit könne per Telefon, E-Mail oder App für das Smartphone eine Uhrzeit und ein Treffpunkt vereinbart werden, ab welchem die Lotsen einen auf dem gesamten Weg bis zum gewünschten Ziel und wieder zurück begleiten. Der Service steht von Montag bis Freitag von 8 bis 16 Uhr zur Verfügung. Lediglich am Wochenende könne noch keine Begleitung angeboten werden, wobei dies ein nächster Schritt sein solle. Oberbürgermeister Hans Wagner begrüßt das Projekt, sei es doch eine "sehr wichtige Dienstleistung für Menschen mit Bewegungseinschränkungen. Wir müssen die Menschen darauf aufmerksam machen und versuchen, mehr Ehrenamtliche für das Projekt zu gewinnen."

Zum Thema:

Den Lotsenservice kann man unter der Servicehotline Tel. (0 68 98) 5 00 40 00 montags bis freitags von 6 bis 19 Uhr oder per E-Mail unter mobisaar@saarvv.de bestellen. Interessenten sollten mitteilen, wann und wohin sie fahren möchten. Gebucht werden kann auch bequem per App über ein Smartphone.

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