Ein enorm wichtiger Schritt für das weitere Leben

St Ingbert · In der St. Ingberter Albert-Schweitzer-Schule haben jetzt acht Förderschüler ihren Hauptschulabschluss geschafft. Eine Leistung, die längst nicht jeder Förderschüler schafft. Um so größer war die Freude der Lehrer.

 Alle Hauptschüler der St. Ingberter Albert-Schweitzer-Schule des Abschlussjahrgangs habe ihre Prüfungen bestanden. Mit ihnen freuen sich ihre Klassenlehrerin Corinna Roth-Petrak und Schulleiter Friedrich Singer (links). Foto: Cornelia Jung

Alle Hauptschüler der St. Ingberter Albert-Schweitzer-Schule des Abschlussjahrgangs habe ihre Prüfungen bestanden. Mit ihnen freuen sich ihre Klassenlehrerin Corinna Roth-Petrak und Schulleiter Friedrich Singer (links). Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

Nicht mehr als zehn Schüler machen jedes Jahr ihren Hauptschulabschluss in der Albert-Schweitzer-Schule (ASS) in St. Ingbert . In diesem Jahr waren es nur acht. Aber über deren Leistungen konnte sich die gesamte Schulgemeinschaft und das Lehrerteam freuen. Durch die überschaubaren Schülerzahlen kennt man sich, weiß welche Anstrengungen sich manchmal hinter einer einzelnen Note stecken oder welche Kämpfe es auszufechten galt, um bis zum Ende durchzuhalten. Um so mehr würdigte der Schulleiter, dass alle Förderschüler ihr Ziel Hauptschulabschluss erreicht haben, vier davon über sich selbst hinausgewachsen sind und den qualifizierten Hauptschulabschluss erreichten. Ein Viertel hatte sogar eine Zwei vor dem Komma.

Ein neuer Lebensabschnitt

In einer kleinen Feierstunde, die die Jüngeren mit Liedern und Gedichte gestalteten, wurden die acht Jungs in einen neuen Lebensabschnitt entlassen. Besonders stolz machte es Friedrich Singer, dass alle durchgehalten und ihre Prüfungen geschafft haben. "Nächstes Jahr bin ich zehn Jahre hier und manche von euch haben mit mir angefangen. Ich bleibe noch hier, aber ihr geht", so der Schulleiter, "es war nicht immer einfach, für euch nicht und für uns auch nicht. Aber es hat ein gutes Ende genommen. Ich weiß, dass wir euch mit unserem Antreiben und Vorschlägen manchmal auf den Geist gegangen sind, manchmal waren wir wohl auch ungerecht zu euch. Doch ich hoffe, ihr denkt trotzdem gern an die Zeit hier zurück." Auf ihrem Weg seien die Schüler bereits einen gehörigen Schritt voran gekommen. Singer wünschte seinen Schulabgängern, dass sie Freunde finden werden, die den Namen auch verdienen, und dass sie ein gutes Leben haben. "Versucht, sorgsam mit euch umzugehen. Euch muss es etwas wert sein, dass aus euch was wird. Ich wünsche euch, dass ihr nicht auf andere angewiesen seid und das erreicht ihr, wenn ihr ein Ziel vor Augen habt." Die Klassenlehrerin erinnerte an die vergangene Schulzeit . Als man miteinander vor zwei Jahren angetreten sei, habe man gedacht, man habe alle Zeit der Welt. "Und heute feiern wir schon Abschied", sagte Corinna Roth-Petrak. Man habe viel geackert auf einem steinigen Feld. Sie wünschte ihren Schülern, dass sie auf ihrem Lebensweg immer Menschen finden, die es gut mit ihnen meinen. An einige, die in der Schulzeit für die Jugendlichen da waren, ging ihr besonderer Dank. Denn seit zwei Jahren einmal wöchentlich kommen fünf Mitarbeiter des Unternehmens Festo in die Schule, um in Mathe oder Deutsch Nachhilfe zu geben und Bewerbertrainings durchzuführen. Nun hätten "ihre Jungs" Flügel bekommen und verlassen die ASS. "Ich schicke euch mit einem guten Gefühl", sagte Roth-Petrak zum Abschied.

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